Der Anleihenmarkt ist der gesamte Handel mit Anleihen. Wie beim deutschen Aktienmarkt unterscheidet man auch beim Anleihenmarkt eine amtliche Notiz und einen Freiverkehr bzw. amtlich nicht notierte Werte. Wesentlich für die Grundstruktur des Anleihenmarktes (Rentenmarkt) ist das Bankensystem des jeweiligen Landes. Beim Sekundärmarkt (Weiterverkauf von Emmissionen) ist zwischen Präsenzbörsen und Computerbörsen zu unterscheiden, sowie zwischen Auktionsbörsen (Kursmakler) und Handelsbörsen (Market Maker). Im größten Anleihenmakrt der Welt, den USA werden Anleihen fast nur „over the counter“ gehandelt (OTC).
Anleihenfinanzierung
Wenn man sich langfristiges Fremdkapital über die Finanzmärkte und Anleihen beschafft spricht man von einer Anleihenfinanzierung. Nur größere Firmen können im Normalfall diesen Weg gehen, der günstiger ist und größere Volumina ermöglicht. Kleinere Firmen finanzieren sich meist fremd über ihre Hausbank.
Anleihendienst
Als Anleihendienst bezeichnet man die Zahlung der Zinsen und der Tilgung aus einer Anleihenschuld. Man bedient eine Anleihe mittels des Anleihendienstes. Wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist, muss man die Anleihe defaulten, was dem Offenbarungseid gleich kommt.
Anleihenausstattung
Bedingungen zu denen eine Anleihe emittiert wird, insbesonders der Nominalzins, Laufzeit, Kurs, Tilgung, Art der Rückzahlung und etwaige Optionen sind Bestandteile der Anleihenausstattung.
Anleihenarten
Es gibt verschiedene Arten von Anleihen, die man nach der Art der Emmittenten unterteilten kann: Anleihen der öffentlichen Hand (Staatsanleihen) Anleihen von Unternehmen (Industrieanleihen) Anleihen der Staatsbanken wie KfW und Landesbanken Auslandsanleihen von Emmittenten, die noch in Deutschland ihren Sitz haben (auch Fremdwährungsanleihen) Auch kann man die Anleihenarten nach der Art der Anleihenausstattung bzw. Rückzahlweise unterscheiden: Schuldverschreibungen mit fixierten Konditionen (straight bonds) die eine konstante Rückzahlungsweise aufweisen Zero Bonds, die keinen Coupon ausschütten, sondern dieser wird erst am Ende der Laufzeit ausgeschüttet Tilgungsanleihen sind Anleihen, die nicht nur den Zins ausschütten sondern auch Teile des Principals, sie ähneln also einem Ratenkredit […]
Anleihen der öffentlichen Hand
Anleihen der öffentlichen Hand sind Staatsanleihen, d.h. Anleihen die von Staaten herausgegeben werden. In Deutschland gibt es Anleihen vom Bund (Bundesanleihen) Ländern und sogar von Gemeinden.
Treasury Stock
Treasury Stock sind Aktien eines Unternehmens, die von diesem selber gehalten werden. Dies wird bilanziell unter dem Anlagevermögen als Treasury Stock erfasst. In Deutschland darf eine AG, dabei nur maximal 10% der eigenen Aktien halten und die Stimmrechte ruhen solange. Im angelsächsischen Raum können Treasury Stocks nicht zu den outstanding shares gezählt werden und werden oft als Ergebnis eines Aktienrückkaufprogramms gehalten um die PE Ratio zu verbessern, was dem Aktienkurs helfen kann. Dies ist in der USA steuerlich oft besser als die Auszahlung von Dividenden, wird aber auch vom Management zur Wertsteigerung der Aktienoptionen missbraucht.
Anlagevermittlung
Bei der Empfehlung von Wertpapieren oder Fonds kann man zwischen Anlageberatung und Anlagevermittlung unterscheiden, welche man nochmals zwischen einfacher Anlagevermittlung und qualifizierter Anlagevermittlung einteilen kann. Bei der einfachen Anlagevermittlung kann der Kunde nur korrekte Auskünfte zum Anlageprodukt erwarten, der Vermittler ist nicht zu einer eingehenden Beratung verpflichtet und kann nur für unwahre Aussagen bezüglich des verkauften Produktes haftbar gemacht werden. Die qualifizierten Anlagevermittlung liegt vor, wenn der Vermittler in erheblichem Maße persönliches Vertrauen in Anspruch nimmt oder besondere Sachkenntnis erweckt. Dieser Eindruck kann beispielsweise entstehen, wenn der Vermittler mit einer branchenerfahrenen Finanzbetreuung und Vermögensplanung wirbt. Bei der Anlagevermittlung nimmt die […]
Anlagestreuung
Die Anlagestreuung oder Diversifizierung ist die wahrscheinlich wichtigste Regel beim Investieren. Dies bedeutet, dass man sein Risiko streut indem man in verschiedene Anlageklassen investiert, die idealerweise nicht miteinander korrelieren. Dadurch wird der Wertverfall bei Aktien zum beispiel durch den Wertgewinn von Gold abgemildert. Diversifizierung ist auch wichtig bei der portfolio selection.
Anlagespiegel
Der Anlagespiegel wird von Firmen innerhalb des Jahresabschlusses veröffentlicht und stellt die Entwicklung des Anlagevermögens detailliert dar. Es gibt eine horizontale und vertikale Darstellung des Anlagespiegels. Die horizontale Darstellung gliedert das Anlagevermögen nach Anschaffungskosten und Wertentwicklungen des jeweiligen Anlagevermögensgegenstandes, woraus sich Schlüsse auf das Alter der Anlagen ziehen lassen. Hier werden Zugänge, Abgänge, Umbuchungen, Zuschreibungen und Abschreibungen des Anlagevermögens erklärt. Bei der vertikale Gliederung des Anlagespiegels gelten die selben Vorschriften wie für die Gliederung des Anlagevermögens in der Bilanz. Dies bedeute, das größenabhängige Erleichterungen gemäß. 327 HGB schlagen sich auf den Anlagespiegel durch.
Anlagepapiere
Anlagepapiere ist eine Sammelbezeichnung für Wertpapiere, die zur langfristigen Kapitalanlage geeignet sein sollen, wie Anleihen oder blue chip Aktien. Die Strategie bei Anlagenpapieren ist also diese bis auf einen unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu halten und nicht zu spekulieren.
Anlageberaterliste
Die Anlageberaterliste enthält Namen und Anschrift aller Anlageberater, die sich den Beraterrichtlinien unterworfen haben. Sie wird in den Kursblättern oft veröffentlicht oder kann bei den jeweiligen Verbänden gefunden werden, wie zum Beispiel beim bundesverband-deutscher-finanzberater.de .
Anlageausschuss
Der Anlageausschuss ist ein Gremium von Experten, das bei Firmen die Geschäftsführung bei der Anlagestrategie und des Kaufs oder Verkaufs einzelner Anlageobjekte berät. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Firma hohe Rücklagen gebildet hat, die man investieren will, jedoch wenig Expertise in diesem Bereich hat.
an Hand lassen
An Hand lassen ist die feste aber befristete Zusage, Wertgegenstände zu definierten und vereinbarten Bedingungen zu verkaufen
Andienung
Die Andienung ist die Erfüllung eines Warentermin- oder Optionsgeschäft durch die Lieferung des Underlying. Für Kasse- und Termingeschäfte ist normalerweise die physische Andienung (physical settlement) vorgeschrieben, was die konkrete Belieferung des Käufers mit Wertpapieren und Aktien bedeutet. Bei Barandieung reicht der verbliebene Differenzbetrag einer offenen Position mittels Cash auszugleichen. D.h. bei einer Option die weit im Geld ist, wird nciht die Aktie zum niedrigen Basiskurs geliefert, sondern der Differenzbetrag zwischen Basiskurs und aktuellen Kurs (Zum Beispiel 30 Euro je Option, wenn Aktienkurs bei 90 Euro und Basiswert/Strike bei 60 Euro). Bei der physischen Andienung hätte man die Aktie zu 60 […]
Anderkonto
Ähnlich wie bei einem Anderdepot, handelt es sich bei einem Anderkonto um ein Konto, dass von Notaren, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwälten treuhänderisch für ihre Kunden verwaltet wird.
Anderdepot
Ein Anderdepot (Depot B) ist ein Bankdepot in dem Wertpapiere von Rechtsanwälten oder Notaren treuhänderisch für ihre Kunden verwaltet werden. Die Verwaltung muss bei einem Anderdepot zwingend von Berufsgruppen, die ein besonderen Standesrecht unterliegen, vorgenommen werden. Dies sollte man aber nicht mit einem Aberdepot verwechseln.
amtlicher Handel
In Deutschland ist der amtliche Handel die Form des Wertpapierhandels mit den strengsten Zulassungsvorschriften, d.h. die größten und seriösesten Unternehmen werden über den amtlichen abgewickelt. Siehe => amtliche Notiz. Es wird ein Nennwertvolumen von mindestens 250.000 Euro und eine Unternehmensexistenz von mindestens 3 Jahren vorausgesetzt. Weitere Details sind im Börsengesetz (BörsG) und in der Börsenzulassungsverordnung geregelt.
amtliche Notiz (Notierung)
Bei der amtlichen Notiz (Notierung) eines Wertpapierkurses ist das Ziel die Preisermittlung des wirklichen Geschäftslage des Verkehrs an der Börse. Die Ermittlung eines solchen marktgerechten Kurses erfordert spezielle Verfahrensweisen, die eine vertrauenswürdige Kursermittlung garantieren, denn der normale Anleger kann nicht direkt am Börsengeschehen teilnehmen, sondern bedient sich eines zwischengeschalteten Brokers, der Kommissionen erhebt (amtliche Notiz). Um die Möglichkeiten der Kursmanipulationen zu begrenzen, wurde das System der Kursmakler geschaffen, dessen Ziel es ist einen liquiden und ordnungsgemäßen Handel herzustellen, indem er das ihm zugewiesene Wertpapier sowohl kauft als auch verkauft und somit Kurssausschläge und Spreads verringert. Der Bankkunde hat Anspruch darauf […]
amtlich nicht notierte Werte
Amtlich nicht notierte Werte, sind alle Wertpapiere die nicht zur amtlichen Notiz zugelassen sind und daher im Freiverkehr oder geregeltem Markt gehandelt werden.
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