Die Philipp Haas Investmentgrundausbildung in 6 Schritten
Die folgenden Schritte sind nicht sonderlich schwer und das Rad wurde hier auch nicht neu erfunden. Trotzdem machen diese einfachen Schritte der Investmentgrundausbildung erstaunlich wenig Menschen, obwohl sind der m.E. beste Weg sind um auch die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Aber lass uns loslegen:
- Mindset über Geld und Investieren aufarbeiten
Geld (Finanzkapital) ist natürlich nicht alles, aber neben einer gesunden und glücklichen Körper und Geist (Humankapital) und soliden freundschaftlichen und familiären Bindungen (Sozialkapital), einer der 3 Grundsäulen des investresearch Work-Life-Mind Balance Modells für ein glückliches und erfolgreiches Leben. Geld ermöglicht nämlich Freiheit, das Leben zu führen das man möchte und auch unabhängig von anderen Gutes zu tun. Dies wird im folgenden Video auch noch erklärt:
Als erstes sollte man sich fragen, welche Gedanken man mit Investieren, Geld und Reichtum verbindet. Leider ist man gerade in Deutschland schnell dabei, Vermögende vorzuverurteilen, die das gar nicht verdient haben. Auch wenn man es aus dem Elternhaus „gelernt“ hat, dass Aktien nur etwas für „Zocker“ ist und man damit als Kleinanleger Geld verliert, wird einen dies oft mehr prägen als man wahrhaben möchte. Zwar sollte man es nicht überbewerten, aber die Deutschen waren kulturell mehr ein Volk von Produzenten und weniger von Händlern, was vielleicht ein Grund dafür sein könnte, dass sie Niederländer und Engländer mit dem Investieren leichter tun. Eine grössere Rolle dürfte aber auch unser immer problematischer werdendes Rentensystem sein, dass leider komplett ohne den Aufbau echter Assets (Vermögenswerte) konstruiert ist. In den USA ist es sehr einfach, steuereffizient einen Teil seines Gehalts am Aktienmarkt zu investieren, wodurch man automatisch an die Sache herangeführt wird und davor die Scheu verliert.
Ein Mindset kann man natürlich nicht komplett schnell ändern, aber es hilft sich klar zu machen, dass Vermögen nicht schlecht ist, sondern persönliche Freiheit ermöglicht. Dazu gehört auch die Freiheit zurückzugeben, für die Familie oder andere da zu sein oder das machen zu können wofür man eine große Leidenschaft hat (Ich habe das „Glück“, dass meine Leidenschaft Investieren und Aktien ist, was natürlich beim Vermögensaufbau besonders hilft). Dies sind alles Dinge, die des Glücksindex eines Landes erhöhen sollten.
Frag dich, was würdest du Machen, wenn Geld keine Rolle spielen würde und stelle dir dieses Bild vor. Darauf kann man hinarbeiten als Ziel. Nur bei den wenigsten dürften abei oberflächliche materielle Dinge im Vordergrund stehen, sondern bei den meisten die persönliche Freiheit. Dazu gehört nicht auf den Job angewiesen zu sein, oder auch über seine Zeit frei bestimmen zu können. Neben Freiheit bietet mehr finanzielle Unabhängigkeit natürlich auch Sicherheit, was in Zeiten von Krisen zu weniger Stress und mehr Möglichkeiten führt.
Die vielleicht wichtigste Beispielrechnung deines Lebens unterstreicht die Bedeutung, dass man sein Geld für sich arbeiten lässt und man nicht selber für das Geld arbeitet:
Gehalt | 80.000 € | 80.000 € | 80.000 € |
Netto | 51.600 € | 51.600 € | 51.600 € |
Arbeitsjahre | 40 | 40 | 40 |
Sparquote | 20 % | 20 % | 20 % |
Rendite | 0 % | 0 % | 8 % |
Inflation | 2 % | 0 % | 2 % |
Gesamtvermögen | 285.000 € | 412.000 € | 1.594.000 € |
Wer über ein durchschnittliches Arbeitsleben ein Gehalt von 80.000 Euro brutto hat, erhält dafür als Alleinstehender netto 51.600 Euro im Monat. Eine Sparquote von 20% wäre ebenfalls wie das Gehalt in Deutschland bei Weitem überdurchschnittlich. Trotzdem reicht es nach 40 Jahren Sparen dank Inflation nur für 285.000 Euro und selbst ohne Inflation zu 412.000 Euro Realwert. Dies ist sicherlich eine schöne Summe, aber es reicht noch nicht einmal für eine Wohnung in einer Großstadt und man wäre auch weiterhin auf das Rentensystem angewiesen. Auch der Traum vom kleinen Haus am Meer wird damit eng. Hätte man die jährlich 10.300 Euro allerdings in Aktien investiert und wir nehmen eine Realrendite von 6% an, dann wäre man mit fast 1,6 Mio. Euro locker finanziell unabhängig und könnte sich auch denn ein oder anderen Traumwunsch erfüllen. Der Unterschied beträgt also mehr als eine Million, was mehr als die Hälfte des Lebensnettoeinkommens aus Arbeit wäre. Du glaubst mir nicht? Mit diesem Excel Blatt kannst du das kostenlos selber mit herumspielen.
Und dafür braucht man nicht viel zu tun, denn um ein durchschnittlich gutes Ergebnis zu erzielen, ist kein Fachwissen nötig, nur etwas grundsätzliche Finanzbildung und eine langfristige Strategie gepaart mit guten Nerven.
=> Sag also jetzt laut den Satz: „Investieren ist wichtig und richtig und Vermögen zu haben ist gut und ich hab das verdient“!
2. Vermögensaufstellung machen, Ziele festlegen und Vermögensaufteilung überlegen
Wichtig ist, dass man sich Ziele festlegt und davor eine Bestandsaufnahme macht. Man muss wissen wo man her kommt und wo man ist, um zu entscheiden wo man hin will.
=>Schreibe dir alle deine grösseren Vermögensgegenstände auf, die keine Verbrauchsgegenstände sind, sondern eine Rendite bringen oder dafür gekauft worden sind im Wert zu steigen (Spekulation). Nutze dafür das Lebensrenditetool, was man hier herunterladen kann.
Nach meinem Modell der 3 Assetarten gibt es eigentlich nur 3 verschiedene Assets: Produktive Assets, wie Aktien, Immobilien und Unternehmen, welche unbegrenzt im Wert steigen und fallen können aber auch Ausschüttungen ermöglichen. Dann gibt es Kredite, deren Wert nominell am Ende festgeschrieben wird und daher nicht unbegrenzt schwanken können, dafür aber regelmäßige Ausschüttungen bedeuten. Dies wäre Tagesgeld, Anleihen etc.! Außerdem gibt es noch Spekulationen wie Gold und Sachwerte, deren Wert unbegrenzt steigen und fallen kann, aber keine Ausschüttungen hat, sondern meist Lagerkosten. Für den langfristigen Vermögensaufbau kommt man an produktiven Assets nicht vorbei. Für den Vermögenserhalt und zur Risikodiversifizierung sind Kredite und Spekulationen aber auch sinnvoll.
Auf investresearch.net gibt es mit der Portfolioassetmatrix einen Test, um eine Idee zu geben, wie man sein Vermögen über die verschiedenen 3 Assetarten streuen sollte. Wie die genaue Aufteilung aussieht, darüber wurden viele Bücher geschrieben. Faktoren dabei sind das Alter, die Risikoneigung, Erfahrung aber auch das bestehende Vermögen.
Wichtig zu wissen ist, dass echter langfristiger Vermögensaufbau praktisch nur mit dem Aufbau der produktiven Asset erfolgt, d.h. Aktien, Immobilien und Unternehmensbeteiligungen. Mit Krediten und Spekulationen kann man sein Vermögen erhalten oder kurzfristige Spekulationsgewinne erzielen oder auch das Risiko seines Portfolios senken. Ein echter Vermögensaufbau ist mit Anleihen und Gold aber kaum möglich. Im Zweifel haben gerade jungen Menschen also eher zu wenig produktive Assets und zu viel Cash etc.. Ich persönlich habe über 95% meines Vermögens in Aktien, Unternehmensbeteiligung und Immobilien. Dies ist für den Normalbürger sicherlich zu hoch, aber Quoten von 70-89% in Aktien und Immobilien sind gerade in Zeiten von Niedrigzinsen sicherlich ein Weg.
=> Schreibe in das Lebensrenditetool unter Vermögensaufstellung deine neue Zielaufteilung der unterschiedlichen Assetarten. Diese Sparquote wird dann gemäß dieser prozentualen Aufteilung investiert. Teste gerne etwas wie sich die verschiedenen Renditen und Aufteilungen in deiner Lebensrenditeberechnung auswirken.
Die Optimierung seines Vermögens und mehr Fokus auf produktive Assets ist wohl kurzfristig der einfachste und langfristig wichtigste Stellhebel um die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Jemand der monatlich 1000 Euro spart und zu 7% investiert wird zur Rente deutlich mehr haben als jemand der 4000 Euro spart aber nicht investiert und durch Inflation (-2%) sogar verliert. Erscheint dir unglaubwürdig? In meinem Lebensrenditetool (Kann man hier herunterladen) kann man es selber nachprüfen. Der Unterschied liegt bei 40 Jahren (25-65) bei (2,4 Mio. Euro – 1,3 Mio) 1,1 Mio. Euro! Wenn man das einmal kapiert hat, will man lieber heute als morgen mit dem Sparen und Investieren anfangen oder? Weil das Thema so wichtig war, gab es dazu gleich zwei Beispiele.
3. Die private Gewinn und Verlustrechnung optimieren!
Neben den bereits bestehendem Vermögen und wie gut man das anlegt ist für die Lebensrendite noch ein dritter Faktor entscheidend, wie man auch beim investresearch 3 Faktoren Modell der finanziellen Unabhängigkeit sehen kann:
Die private monatliche Gewinn und Verlustrechnung von dir oder deinem Haushalt, d.h. wieviel man verdient, wie wenig man ausgibt und was davon übrig bleibt.
Viele Menschen, die ein hohes Einkommen haben, sind nicht reich, weil sie alles ausgeben und kaum Assets (Vermögenswerte) aufbauen. Andererseits sind viele Selbstständige, Handwerker etc. vermögend, da sie bescheiden leben, aber ein wertvolles Business haben oder ihr Einkommen gut angelegt haben, wie man im Buch Millionaire Next Door nachlesen kann.
Während man kurzfristig am meisten durch eine Optimierung der Investitionsstrategie aus Schritt 2 herausholen kann und zusätzliche Einnahmequellen wie Nebenjobs, Nebenbusiness oder höheres Gehalt meist etwas Vorlauf benötigen kann man mit dem Sparen bereits heute anfangen.
Dies ist einerseits eine Einstellung, dass man sich vor jedem Kauf überlegt, ob das jetzt wirklich Nutzen bringt im Verhältnis zu seinen Kosten und man das braucht. Grosse Fehler werden vor allem gemacht wenn man teure Dinge kauft, um andere zu beeindrucken, was für viele Luxusprodukte und Premiumautos gilt. Gerade in Deutschland ist es typisch, dass auch Haushalte mit mittlerem Einkommen zwei Autos besitzen, wovon eins oft ein Neuwagen eines deutschen Fabrikats ist. Für ein Neuwagenkauf gehen schnell die Ersparnisse von mehreren Jahren drauf, weswegen es extrem wichtig ist hier zu sparen und maximal ein Auto und dann idealerweise ein günstigen Gebrauchtwagen zu kaufen. Ich habe in meinem Leben z.B. erst 2 Autos besessen, die beide gebraucht waren.
Ein weiterer wichtiger Spartipp ist, dass man bei monatlichen Ausgaben eine radikale Bestandsaufnahme macht. Bei Versicherungen ist vor allem die Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung und ev. KFZ-Versicherung wichtig und viele andere braucht man eher nicht. Gerade bei monatlichen Ausgaben sollte man also im Internet vergleichen um seine Kosten zu optimieren, was man hier machen kann. Eine neue digitale private Krankenversicherung könnte auch gerade für Singehaushalte absolut Sinn machen.
=> Gib in dem Lebensrenditetool deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben an. Es muss sich hier aber um die Nettoeinnahmen nach Steuern handeln, also das was wirklich auf deinem Konto ankommt. Daraus errechnet sich deine Sparrate, die man dann zum Investieren verwenden kann. Teste gerne einmal aus, um wieviel vermögender man sein könnte, wenn man 500 Euro mehr im Monat sparen kann.
Der Prozess der Optimierung des privaten Gewinn- und Verlustrechnung ist ein kontinuierlicher Prozess. So sollte man nicht den Fehler machen, wenn man mehr Geld verdient, dieses dann gleich auszugeben. Andererseits will man vielleicht auch nicht als reicher Geizhals sterben. Dies muss jeder für sicher selber wissen welches Leben er führen will und es hängt natürlich auch von den individuellen Lebensumständen ab. Eine Familienvater in einer Großstadt wird es schwerer haben einen großen Anteil zu sparen als der Junginformatiker, der zu Hause oder in einer WG lebt. Idealerweise kann man aber seine prozentuale Sparquote ausweiten, man sollte sie aber nur in Ausnahmefällen wie Kinder etc. kurzzeitig senken.
Wie wichtig das Sparen und verdienen gerade am Anfang des Lebens ist zeigt auch etwas anschaulicher folgende Grafik:
Mehr Ideen zu mehr Geld verdienen und Geld sparen findet man auch in den jeweiligen Ratgebern.
Wenn man nun eine ordentliche Sparquote – zumindest als realistischen Plan- hat und sich auch überlegt hat, auf welche Assetklassen man sein Kapital verteilen möchte sollte man sich überlegen wie man in diese Assets investieren möchte.
4. So in Aktien, Immobilien + eventuell Unternehmen investieren
Um in Aktien, Immobilien, Anleihen (Kredite) und Rohstoffe (Spekulationen) zu investieren gibt es eigentlich nur folgende 5 Möglichkeiten mit absteigender Kontrollmöglichkeit. Die Unterscheidung ist, wer die Entscheidung trifft (Man selber, ein Manager oder Indexanbieter) und ob es einen liquiden Handel dazu gibt oder nicht:
- direkt investieren in das Asset
- Direkt selber über die Börse investieren
- Passiv über einen Index investieren lassen
- Die Wertpapierauswahl einen anderen machen lassen (Aktiv +Liquide)
- Sich an einem geschlossenen Fonds oder über eine Plattform an etwas beteiligen
Alle Wege können nach Rom führen, haben aber – wie immer – unterschiedliche Vor- und Nachteile. Vor allem in der letzten Gruppe 5 tummeln sich oft schwarze Schafe und die meisten Investmentskandale sind dieser Gruppe zuzuordnen. Nicht börsengehandelte Fonds sind meist sehr intransparent und wurde oft über den teuren Strukturvertrieb an den unbedarften Mann gebracht. Hier sollte man daher vorsichtig sein, auch wenn es natürlich sehr gute geschlossene Immobilienfonds gibt und auch P2P Kredite eine interessante Beimischung im Portfolio sein können.
Derjenige der viel Interesse an Unternehmen und den Märkten hat, wird vor allem in die Gruppen 1+2 investieren, da er vielleicht selber Unternehmer ist oder zumindest Immobilienbesitzer. Wer sich für Aktien interessiert oder das zumindest Lernen möchte wird auch in diese selber investieren wollen. Wem es keinen Spaß macht und der mit minimalen Aufwand einen guten Teil des Ertrages erzielen möchte, der wird anderen die Auswahl der einzelnen Assets überlassen. Dies wäre dann entweder ein Fondsmanager (Teurer), der individuell einen Fonds verwaltet (Gruppe 3) oder ein Indexanbieter (Günstiger), an dessen Assetallokation sich die passiven Fonds, auch ETF´s gennant orientieren (Gruppe 4).
Während man mit allen diesen Gruppen durch produktive Assets finanziell unabhängig werden kann, steigen die Chancen wirklich reich zu werden je weiter oben wir uns in der Tabelle befinden. Echte Vermögen werden durch harte Arbeit als Unternehmer, Aktieninvestor oder auch Vermieter geschaffen. Auch wenn man den besten aktiven Fonds erwischt und hoch gewichtet kann man vermögend werden. Leider wird der typische Aktienfonds, denen Ihnen die Bank oder der nette Finanzberater aufschwätzt nur sehr selten dazu gehören. Natürlich kann man auch mit ETF´s finanziell unabhängig werden. Dazu braucht man aber eine relativ hohe Sparquote und langen Atem, denn man bekommt „nur“ die durchschnittliche Rendite des Marktes. Das ist bei Aktien 5-8% nach Inflation. Nach einigen Jahren kommt da aber einiges zusammen und man kann ein finanziell unbeschwertes Leben führen, was als Ziel für die meisten ausreichen dürfte, aber für echten Reichtum, wie er uns in Instagram vorgekaukelt wird, schwierig wird.
Beispiele | Unternehmen | Immobilien | Kredite | Rohstoffe |
1. Direkt | Eigenes Unternehmen | Eigene Immobilie (Eigennutzung / Kapitalanlage) | Privatkredit an Bekannte | Goldkauf von Münzen / Barren |
2. Direkt + Liquide | Aktien | Immobilienaktie | Bundesanleihe | Gold ETC |
3. Aktiv + Liquide | Aktienfonds / Wikifolios | REIT | Anleihenfonds | Futures Fonds |
4. Passiv+ Liquide | MSCI World ETF | Immobilienaktien ETF | Unternehmensanleihen ETF | Rohstoff ETF |
5. Aktiv + Illiquide | Windparkfonds | Geschlossene Immobilienfonds | P2P Kredite | Kunstfonds |
Für den langfristigen Vermögensaufbau sind wie bereits erwähnt produktive Assets wie Unternehmen und Immobilien unerlässlich. Für die Mehrheit ist daher eine eigene Immobilie, die nicht überteuert gekauft worden ist ein wichtiges Investment, was einem abbezahlt auch Sicherheit im Alter gibt. In Unternehmen investiert man, wenn man sich nicht selbst zum Unternehmer berufen sieht, am besten direkt, passiv oder aktiv in liquide Wertpapiere. Hier muss man sich auch nicht für eins entscheiden, sondern kann beispielsweise ein Basisinvestment von einem MSCI World ETF und einem NASDAQ ETF mit Einzelaktien ergänzen, deren Produkte und Firma man gut findet. Anhaltspunkte dafür kann auch investresearch.net und das Aktienbewertungsmodel des fairen KGV´s geben.
5. Drei Kontenmodell festlegen und Investieren
Wenn man weiß wo man herkommt (Schritt 1), wo man steht und wo hin will (Schritt 2) und Ideen hat wie man dort hinkommt, (Schritt 3+4), sollte man sich nun an die Umsetzung machen.
Viele Buchautoren empfehlen penibel Buch zu führen über Ausgaben und Einnahmen. Wenn du so bist wie ich und die meisten Menschen wird das nicht funktionieren und ist auch sehr lästig. Wenn man einmal seine Ausgaben definiert hat und weiß was im Monat reinkommen sollte kann man das 3 Kontenmodell aufsetzten. Dies automatisiert das Sparen und Investieren mehr oder weniger, wodurch man seine eigenen Finanzfehler auch überlisten kann. Es ist eigentlich ganz einfach mit folgenden 3 Konten (Bankempfehlung im Link)
- Einnahmenkonto: Hausbank, wo alle Einnahmen drauf kommen. Ich nutze dafür sogar noch meine Sparkasse, da ich Immobilienkredite bei denen habe und es als Referenzkonto für einige Investmentkonten dient. Von diesem Einnahmenkonto werden dann alle Einnahmen auf die Ausgaben und Investmentkonten monatlich überwiesen. Ansonsten eignet sich die DKB dafür auch gut.
- Ausgabenkonto: Wir nutzen dafür 2 Banken. Einerseits die Consorsbank als gemeinsames Konto wo auch unsere Kinderdepots laufen und gemeinsame Ausgaben wie Miete, Essen etc. bezahlt werden. Dazu haben wir jeweils noch ein privates Konsumsparkonto bei einer Mobilebank (Tomorrow und N26). Damit werden Cashreserven aufgebaut, die für grössere Anschaffungen zu Verfügung stehen oder auch als Notreserve dienen. Wenn es wieder einmal Zinsen geben sollte oder wenn man Geld separat parken möchte, nutze ich auch Zinspilot, wo man automatisch Zugriff auf Viele verschiedene Tagesgeld und Festgeldanbieter hat.
- Investmentkonto / Onlinebroker: Eigentlich braucht man zum Investieren nur eine wichtige Sache. Ein einigermaßen günstiges Onlinebrokerkonto, mit dem man alles kaufen kann. Wer ein etwas grösseres Vermögen besitzt und aktiver an den Märkten investiert kann dann auch 2 oder 3 Investmentkonten haben, um unterschiedliche Strategien zu testen. Ich nutze fast alle die es auf dem Deutschen Markt gibt, die alle in Ordnung sind, sich aber an unterschiedliche Nutzer richten. Meine Empfehlungen nach Anlegertyp findet man hier.
Ein Beispiel. Man hat 3500 Euro Nettoeinkommen aus Job und Mieteinnahmen. Davon gehen 2000 Euro auf das Konto für gemeinsame Lebenshaltungskosten und 400 in die Cashreserven (Konsumsparen) und 100 Euro zu Zinspilot. Jeweils 500 Euro werden monatlich per Dauerauftrag auf das Investmentdepot Defensiv und Offensiv überwiesen.
In Schritt 4 hat man ja festgelegt wie man genau investieren möchte. Diese Entscheidung soll und muss man selber treffen, aber man kann sich natürlich im Internet inzwischen sehr gut informieren, wie auch auf investresearch.net.
Das kann bedeuten, dass man ein paar Altlasten aus schlechten und teuren Produkten verkauft und die Erlöse in das Onlinebrokerkonto überweist. Ich finde zum Start eine Mischung aus Einzelaktien, ETF´s und aktiven Produkten, wozu auch Wikifolios gehören nicht schlecht. Wie wir 10.000 Euro in unserem Starter Kinderdepot angelegt, kann man hier kostenlos einsehen. Eine gute Möglichkeit ist aber auch ein ETF Sparplan, womit automatisch investiert wird, d.h. jeden Monat wird beispielsweise 50 Euro in einen ETF investiert. Dafür kann ich Consorsbank (Nutzen wir für die Kinderdepots) oder TradeRepublic (kostenlos) empfehlen. Letztendlich sollte man so investieren, wie es zu einem passt, man ruhig schlafen kann, aber auch vom Wachstum der Weltwirtschaft partizipiert.
=> Setzte deine Investment und Sparstrategie mit 3 günstigen Onlinebankkonten um.
6. Das Vermögensrad für sich arbeiten lassen und regelmäßig überprüfen/investieren. Aktive Investoren bilden sich weiter
Wenn man das 3 Konten System installiert hat, braucht der Investor, der keine Einzelaktien kauft eigentlich nicht viel machen. Selbst die Steuern werden bei Investmentfonds und ETF´s inzwischen automatisch abgeführt. Bei einem ETF Sparplan würde es reichen einmal im Jahr reinzuschauen. Auch würde ich empfehlen einen jährlichen Kassensturz zu machen und dies mit dem Planzahlen zu vergleichen, damit man weiß wo man steht. Dies findest du auch in dem Lebensrenditetool.
Wer es etwas aktiver mag, der kauft alle 1-3 Monate eine neue Position für 500 bis 2000 Euro in sein Depot, was dann eine Aktie sein kann, ein ETF oder Fonds. Das wäre die Buy&hold Strategie, was für die meisten Privatanleger auch aus steuerlichen Gesichtspunkten die beste Wahl sein dürfte.
Wer noch aktiver handeln möchte, dem würde ich wie bereits erwähnt ein Zweitdepot empfehlen. Auf einem macht man buy&hold ohne groß reinzuschauen. Auf dem anderen handelt man etwas aktiver und nimmt vielleicht auch einmal Gewinne mit oder begrenzt Verluste. Hier findet man dazu auch nochmals meine Empfehlungen.
=>Überprüfe mindestens jährlich dein Vermögen mit dem Plan und kaufe wenn gewollt regelmäßig Aktien oder ETF´s / Wikifolios mit langfristiger Perspektive. Bilde dich wenn es dir Spaß macht stetig in Finanzdingen weiter!
Das war es eigentlich. Doch gar nicht so schwer oder?
Beim Investieren ist es sehr einfach durchschnittliche Ergebnisse zu erzielen, aber auch sehr schwer den Markt zu schlagen, was mindestens ein Full-Time Job normal ist, aber auch nicht sein muss, wenn man in einer attraktiven Branche Spezialwissen aufgebaut hat. Als Investor wird man ein Leben lang durch Erfahrung besser. In diesem längeren Artikel habe ich versucht das Wichtigste nicht nur für einen Anfänger zusammenzutragen.
Wer diese wenigen Dinge beherzigt:
- Gutes Geld verdienen
- Gut Sparen
- Und das was übrig bleibt gut und langfristig investieren
=> Der wird früh oder später die finanzielle Unabhängigkeit erreichen!
Ich hoffe dass ich auch auf meinem Kanal sowohl mit dieser 6 Schritte Geldgrundausbildung, aber auch mit vielen Videos und Aktienideen einen Teil dazu beitragen kann, dass auch du die finanzielle Unabhängigkeit erreichst, wie ich es auf einem niedrig bis mittleren Niveau bereits geschafft habe. Neben zahlreichen kostenlosen Analysen gibt es auch das investresearch Membership Programm, wo ich die grössten Positionen aus meinen Echtgelddepots vorstelle. Dies kann für den aktiven Anleger auch Sinn machen und ist auch eine Investition in das eigene Humankapital und deutlich günstiger als vergleichbare Angebote.
Gruß und bis Bald!
Philipp Haas