Was sind Aktien?
Aktien sind Anteile an einem Unternehmen und der besten der drei großen investresearch Assetklassen zuzurechnen, da sie sowohl einen unbegrenzten Gewinn (aber auch Verlust), als auch regelmäßiges Einkommen (Dividenden, Aktienrückkauf) ermöglichen und langfristig gesehen als die bewiesen renditestärkste Anlageform gelten.
Mit dem Kauf von Aktien werden sie also Eigentümer eines Unternehmens und haben Anspruch auf einen Teil des Gewinn des Unternehmens, der entweder an sie in Form von Dividenden oder Aktienrückkauf ausgeschüttet wird oder im Unternehmen investiert wird, was den Kauf anderer Unternehmen oder neuer Produktion und Vertriebskapazitäten bedeuten kann.
Anders als bei einer Gründung oder Beteiligung an einer GmbH sind Aktien, also die Unternehmensanteile der AG an einer Börse notiert was den täglichen Handel ermöglicht, ohne das Anwälte eingeschaltet werden müssen oder das Einverständnis eines Verkäufers benötigt wird.
Warum Sie Aktien für den Vermögensaufbau brauchen (Vorteile)
Der größte Vorteil von Aktien ist die Rendite, denn diese beträgt beispielsweise für den DAX seit 1988 ca. 8,8% und gerade in Zeiten von niedrigen Zinsen kommen Sie beim Vermögensaufbau an der Aktie nicht vorbei, da die Aktie von niedrigen Zinsen profitiert, da die Unternehmen die sie über Aktien kaufen weniger Zinskosten haben und auch viele Anleger von Zinspapieren in Aktien umschichten.
Doch warum weisen Aktien die besten Renditechancen auf?
Dies liegt daran, dass der wichtigste Treiber von Aktienkursen die zugrundeliegenden Unternehmensgewinne sind, die in den letzten Jahrzehnten im Durchschnitt trotz all dieser Krisen durch die Industrialisierung stark gestiegen sind. Wenn die Weltwirtschaft also wächst, steigen auch die realen Gewinne der Unternehmen und damit auch der Wert des Unternehmens. Je besser das Unternehmen, desto stärker und stabiler werden die Unternehmensgewinne wachsen.
Merke: Je stärker die Unternehmensgewinne wachsen, desto mehr nehmen auch die Aktienkurse zu
Außerdem erzielt eine Aktie im Normalfall jedes Jahr einen Gewinn, der umso höher ist, je niedriger sie bewertet wird, d.h. je niedriger das KGV ist. Eine Aktie, die mit dem 10-fachen ihres Jahresgewinns bewertet wird, also ein KGV von 10 aufweist, kann jedes Jahr 10% an Dividende ausschütten oder dieses Geld im Idealfall noch besser investieren. Wenn Sie also eine Aktie zu einem KGV von 10 kaufen und diese den kompletten Jahresgewinn ausschütten würde, würden sie selbst ohne Wachstum des Unternehmens auf eine Rendite vor Steuern von 10% kommen, da Sie auf ihren Kaufpreis jedes Jahr 10% an Dividenden bekommen, die Sie dann wieder reinvestieren können.
Merke: Je niedriger der Gewinnfaktor eines Unternehmens (KGV) ist, desto besser ist die langfristige Rendite
Außerdem nehmen Aktienkurse langfristig auch durch Inflation zu, da Firmen ihre Preise dann erhöhen und auch die Gewinne wachsen, ohne dass dies mit einem realen Wachstum verbunden ist. Deswegen gibt es beispielsweise Charts mit sehr hohen Aktienrenditen von Ländern wie in der Türkei, die aber inflationsbereinigt eher sehr bescheiden wären. Sie müssen bei der Aktienrendite also auch immer die Inflation berücksichtigen. Kurzfristig kann Inflation und seiner Verwerfungen auch negativ sein, aber langfristig verfügen Sie mit Aktien von Unternehmen die ihre Preise entsprechen erhöhen können und nicht groß investieren müssen über einen Inflationsschutz, was zum Beispiel für langjährige Anleihen nicht gilt.
Merke: Aktienrenditen können durch Inflation überhöht sein, bieten aber langfristig Schutz vor Inflation
Sie sollten also möglichst stark wachsende Unternehmen zu möglichst günstigem KGV kaufen, was auch das Ziel der investresearch Aktienbewertungsmethode und der investresearch Wikifolios ist.
Was sie bei Investments in Aktien wissen müssen (Nachteile)
Aktien und Immobilien sind als Assetklasse relativ ähnlich, da sie beide eine regelmäßigen Gewinn erzielen und beide auch im Wert automatisch steigen können. Der Unterschied ist jedoch, dass Aktien an einer Börse gehandelt werden und es daher jederzeit einen Preis für sie gibt, was eigentlich ein Vorteil ist, da man Aktien jederzeit ohne hohe Transaktionskosten verkaufen kann, für viele Menschen aber ein Nachteil ist, da man bei sinkenden Kursen jeden Tag gefühlt Geld verliert.
Dies kann allerdings genauso bei ihrem Haus oder Wohnung passieren, dass die Preise schwanken, nur sind Immobilien schwieriger vergleichbar und man sucht auch nicht täglich nach einem Preis und würde, wenn jemand mit einem niedrigen Preisangebot auf einen zukommt auch ablehnen, da man um den Wohnwert oder den Mietwert weiß. Genau dies machen aber viele Aktionäre, dass Sie bei stark sinkenden Kursen verkaufen, obwohl sich am Wert des Unternehmens nur wenig geändert hat. Dies passiert aber nicht nur Privatanlegern, sondern auch Profis und wird auch im Ratgeber Denkfehler beim Investieren erklärt.
Aktienkurse schwanken nämlich viel stärker, als der Unternehmenswert, und folgende Gründe werden nämlich auch zum Kauf oder Verkauf von Aktien verwendet, was den Unternehmenswert meist nur sekundär beeinflusst:
- Zinsentwicklung
- Konjunkturdaten
- Politische Entwicklung
- Charts und Trends
- Berichte in Börsenbriefen und Zeitschriften
- Herdenverhalten
- Tradingalgorithmen von Hedge Fonds
- Veränderung der Risikobereitschaft
- Veränderung der Einschätzung zu Industrien
- Entwicklung von Rohstoffpreisen
Auch sollten Sie wissen, dass an der Börse immer die Zukunft gehandelt wird und viele Dinge in den Aktienkursen schon enthalten sind. So kann es passieren, dass eine Aktie fällt, obwohl das Unternehmen Rekordzahlen vermeldet hat, da viele kurzfristige Marktteilnehmer ein noch besseres Ergebnis erwartet haben oder einfach nur Verkaufen um auf die nächsten Finanzzahlen einer anderen Aktie zu spekulieren. Wenn ein Unternehmen jedoch die sehr schlechten Erwartungen übertrifft, kann dies auch im Gegenzug zu stark steigenden Kursen führen.
Auch werden Indikatoren oft falsch interpretiert, da diese Aktienpreisbewegungen erklären sollen, was aber oft nicht stimmt. So wird beispielsweise ein niedriger Ölpreis erst begrüßt, da er die Unternehmensgewinne verbessert, dann wird er drei Wochen später als Negativfaktor aufgeführt, da es ein Anzeichen sein soll, dass die Weltkonjunktur lahmt. Als langfristiger Investor in Aktien sollte Sie das alles weniger interessieren und Sie sich nicht davon verunsichern lassen.
Merke: Bleiben Sie bei sinkenden Kursen kühl, wenn sich nichts am Unternehmen geändert hat und ignorieren Sie die Neuigkeiten der Finanzpresse.
Aktiengewinne müssen versteuert werden, aber erst nach dem Verkauf. Vermeiden Sie daher Trading und schnelle Gewinne oder Verluste, da dies auch Transaktionskosten und Steuern verursacht und verhindert, dass sich die langfristige Kraft der Aktie und des Zinseszinseffektes entfalten kann. Dies gilt auch für Aktien-ETF´s und Wikifolios. Sie Sollten also für die Aktienanlage einen Anlagehorizont von 10-15 Jahre haben um auch eventuell auftretende Schwächephasen von Aktien relativ sicher überdauern zu können.
Erwartbare Rendite von Aktien
Eingangs wurde erwähnt, dass der DAX ca. eine Rendite von 8,8% seit 1988 erzielt hat, bedeutet dies nun, dass ich einfach die Aktien des DAX kaufe und im nächsten Jahr knapp 9% reicher bin?
Die Antwort darauf ist leider nein, denn aus den im vorherigen Abschnitt erwähnten Gründen können Aktienkurse stark schwanken und es Zeiten gibt, wo man mit Aktien mehrere Jahre lang Verluste macht.
Jahr | Performance | Indexstand |
1965 | -12,55% | 422 |
1966 | -21,07% | 333 |
1967 | 50,95% | 503 |
1968 | 10,41% | 556 |
1969 | 12,02% | 622 |
1970 | -28,68% | 444 |
1971 | 6,67% | 473 |
1972 | 13,28% | 536 |
1973 | -26,12% | 396 |
1974 | 1,40% | 402 |
1975 | 40,18% | 563 |
1976 | -9,63% | 509 |
1977 | 7,92% | 549 |
1978 | 4,70% | 575 |
1979 | -13,45% | 498 |
1980 | -3,39% | 481 |
1981 | 1,97% | 490 |
1982 | 12,72% | 553 |
1983 | 40,01% | 774 |
1984 | 6,07% | 821 |
1985 | 66,43% | 1366 |
1986 | 4,83% | 1432 |
1987 | -30,18% | 1000 |
1988 | 32,79% | 1328 |
1989 | 34,83% | 1790 |
1990 | -21,90% | 1398 |
1991 | 12,86% | 1578 |
1992 | -2,09% | 1545 |
1993 | 46,71% | 2267 |
1994 | -7,06% | 2107 |
1995 | 6,99% | 2254 |
1996 | 28,17% | 2889 |
1997 | 47,11% | 4250 |
1998 | 17,71% | 5002 |
1999 | 39,10% | 6958 |
2000 | -7,54% | 6434 |
2001 | -19,79% | 5160 |
2002 | -43,94% | 2893 |
2003 | 37,08% | 3965 |
2004 | 7,34% | 4256 |
2005 | 27,07% | 5408 |
2006 | 21,98% | 6597 |
2007 | 22,29% | 8067 |
2008 | -40,37% | 4810 |
2009 | 23,85% | 5957 |
2010 | 16,06% | 6914 |
2011 | -14,69% | 5898 |
2012 | 29,06% | 7612 |
2013 | 25,48% | 9552 |
2014 | 2,65% | 9806 |
Wenn man die Zahlen ab 1965 betrachtet kommt man auf eine Renditemittelwert von 9,1%, was aber einer realen Rendite über den gesamten Zeitraum von 6,6% entspricht. Dies enthält auch schon Dividenden aber keine Inflationsanpassung, was dann ca. 5% ergeben würde, was für Aktien eher mittelmäßig ist, denn die liberalen Kapitalmärkte in den USA schafften deutlich mehr, der MSCI World ohne Dividenden ca. 4% pro Jahr was auf ein ähnliches Ergebnis sich summiert. Betrachtet man allerdings nur den Zeitraum des modernen DAX seit 1988 liegen die Renditen mit 10,4% arithmetisch und 8,8% real deutlich höher und dieser Zeitraum ist passender als Vergleichszeitraum, da er der heutigen Weltwirtschaft ähnlicher ist. Die Unterschiede zwischen arithmetischer Rendite lassen sich erklären indem einmal die Durchschnitte der jährlichen Renditen gebildet wird und einmal die Gesamtrendite auf das Jahr herunter gerechnet wird, was immer niedriger ist, denn ein Verlustjahr von-50% spielt in der Arithmetik eine geringere Rolle, als bei der echten Rendite.
Auch kann man an der Grafik und den Zahlen erkennen, dass die Rendite bei Aktien stark schwankt und nie mehr als sechs Jahre am Stück Gewinne erzielt worden sind.
Eine Rendite von 5-10 % kann man als Investor in Aktien als langfristig erwarten, was gut ist, sich jedoch durch die Auswahl der richtigen Aktien noch ausbauen lässt. Die Rendite von Immobilien liegt langfristig eher bei 2% und von Staatsanleihen auf dem Level der Inflation, taugt also vor allem etwas zum Kapitalerhalt, aber weniger zum Vermögensaufbau. Auch sollte man Sein Kapital nicht nur in Deutschland investieren, sondern auch in wachstumsstarken Emerging Markets und im größten Markt der Welt, den USA.
Mit etwas Glück und Geschick erwischt man auch einen Verzehnfacher, d.h. eine Aktie die 1000% über mehrere Jahre zulegt. Dann braucht man dies nur 2x im Leben und 10.000 Euro um Millionär zu werden, was man aber auch über eine passive Strategie erreichen kann, wie Sie es auch in den Tools berechnen können.
Wie fange ich mit dem Kauf von Aktien an?
Um Aktien kaufen zu können, brauchen Sie etwas Kapital und einen guten Onlinebroker. Kapital bauen Sie auf, indem Sie ganz einfach mehr sparen als Sie einnehmen. Im Ratgeber hier wird Ihnen gezeigt, wie Sie mehr verdienen können und hier wie Sie mehr sparen können.
Nach der Eröffnung ihres Onlinebroker Kontos müssen Sie sich entscheiden ob sie mehr aktiv direkt selber in Aktien investieren möchten, wozu Ihnen die Aktienanalysen auf investresearch helfen kann oder mehr passiv/extern über ETF´s und Wikifolios.
Wie Sie ein Wertpapier kaufen erklären ihnen der Ratgeber Aktien kaufen und der Ratgeber Kapital streuen erklärt, wie man möglichst gut ein breites Vermögen aufbaut, denn aus Risikogesichtspunkten sollte man natürlich nicht 100% seines Vermögens in Aktien stecken.
Danach sollten Sie je nach Zeit und Lust ihre Anlage regelmäßig kontrollieren, aber weniger beim Preis, sondern mehr bei den Unternehmensgewinnen und Annahmen, bzw. Einhaltung der Strategie bei den Wikifolios.
Fazit
Aktien sind also die beste Möglichkeit um eine möglichst hohe Rendite bei seiner Geldanlage zu erreichen, wie es auch in diesem Ratgeber Geldanlage unterstrichen wird, und ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit.