Wie kann man Aktien kaufen
Die Deutschen haben Angst vor Aktien. Wer Aktien kauft, gilt gleich als Spekulant oder Zocker, was so generell natürlich nicht stimmt. Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass Aktien langfristig die beste Rendite bringt und daher noch besser als Staatsanleihen oder sogar Immobilien dazu geeignet sind Vermögen aufzubauen.
Aktien kann man dabei auf drei Wege kaufen:
- Investmentfonds (Teuer und diversifiziert)
- Indexfonds / ETF´s (Eher günstig und diversifiziert)
- Direktkauf (Sehr günstig als langfristiges Investment, aber weniger diversifiziert)
Wer Zeit und Interesse hat, für den ist der Direktkauf von Aktien (Ratgeber: Aktienkauf für Anfänger) wahrscheinlich die beste Wahl, wer sich aber um seine Geldanlage so wenig wie möglich kümmern möchte und trotzdem von den Wertsteigerungen von Aktien und dem Zinseszinseffekt profitieren möchte, für den kommt dann der Aktienkauf über Fonds in Frage, worin eine Vielzahl von Aktien enthalten sind, was das Risiko senkt und auch verhindert, dass man Aktien verkaufen muss, deren Geschäftsaussichten sich verschlechtern, was dann zu Steuern führen kann.
Was bei allen drei Arten wichtig ist, dass man sich nicht von vergangener Wertsteigerung blenden lassen soll, denn dies bietet wenig bis keinerlei Hinweise auf zukünftige Wertsteigerungen.
Warum Indexfonds besser als Investmentfonds sind
Wenn Sie zu ihrer Bank oder Sparkasse gehen, wird diese Ihnen einen aktiv gemanagten Investmentfond im Normalfall empfehlen, da sie behaupten, dass aktives Fondmanagement die Rendite steigert. Dieses Fondsmanagement schlägt aber mit einer jährlichen Verwaltungsgebühr von 1,5-2% zur Buche, wozu auch noch eine Performancegebühr, sowie ein Ausgabeaufschlag von bis zu 5% kommen kann, denn meist die Bank vereinnahmt, weswegen sie Fonds auch empfiehlt.
Bei einem Indexfond gibt es keinen Ausgabeaufschlag und auch keine Gewinnbeteiligung, dafür aber einmalige Transaktionskosten zum Kauf und jährliche Gebühren von 0,1-0,8% pro Jahr. Dieser Kostenunterschied kann bei einem Anlagevolumen von 50.000 Euro und einer Rendite von 5% ca. 9000. Euro betragen, was einen aktiven Aktienfond (11.100 Euro) fünfmal teurer machen würde als einen passiven Indexfond (1.900 Euro), der keinen teuren Fondmanager bezahlen muss, sondern stupide einen Index wie den DAX oder NASDAQ 100 nachbildet.
Dazu kommt noch, dass die meisten aktiven Investmentfonds ihren Vergleichsindex nicht schlagen. So wies Burton Makiel (Buchempfehlung: A Random Walk Down Wall Street) nach, dass zwischen 1970 und 2001 nur 2% der Investmentfonds besser abgeschnitten haben als der Index. Jedoch gibt es auch nur wenige Fondsmanager die solange einen Fond verwalten. Auch in der akademischen Welt ist die Diskussion noch nicht abgeschlossen ob Märkte nun effizient sind oder nicht, aber das ist auch nicht das Entscheidende, denn fast alle Forscher sind sich einig, dass im Zweifel der Kauf eines ETF´s langfristig dem eines aktiv gemanagten Fonds überlegen ist. Lassen Sie sich daher nicht von ihrem Bankberater überreden, dass genau er den Fond auswählen kann der den Index schlagen wird oder überhaupt, dass Aktienfonds besser als Indexfonds sind, denn dieser will meist nur seine Kommission verdienen (Über Börsenkauf des Investmentfonds können Sie diese aber umgehen, was er Ihnen aber auch nicht erzählen wird).
Über diese günstigen ETF´s können Sie also automatisch in eine Vielzahl von Aktien investieren und müssen sich nicht mehr als einmal im Jahr um die Geldanlage kümmern, um eventuell nachzukaufen. Auch über einen ETF Sparplan kann man günstig investieren und vom langfristigen Wertgewinn profitieren, da so automatisch jeden Monat ein geringer Betrag in einen ETF investiert wird und man auch vom Cost-averaging Effekt profitiert, sowie kann günstig und breit gestreut in Hunderte Aktien automatisch anlegen.
Welchen Index für den ETF Kauf wählen?
Wenn Sie nun von den Vorteilen des ETF´s über aktiv gemanagten Fonds überzeigt sind, müssen Sie nur noch einen Index und einen entsprechenden ETF Anbieter auswählen.
Der bekannteste Aktienindex dürfte für viele der DAX sein, der jedoch auch seine Risiken hat, da dort nur 30 Firmen enthalten sind, die außerdem sehr exportabhängig sind. Auch wäre bei einer Wirtschaftskrise in Deutschland vielleicht der eigene Arbeitsplatz gefährdet, wodurch man mit einen internationaleren Index mehr Risiken streuen könnte. Investresearch empfiehlt dabei folgende beiden Aktienindexe, da sie sehr breit gestreut sind und günstige ETF´s auf sie verfügbar sind:
Der Vorteil des Euro Stoxx 600 ist, dass es kein Währungsrisiko gibt und man in 600 große und mittelgroße Firmen aus ganz Europa, bzw. der Eurozone investiert. Da die europäischen Volkswirtschaften durchaus unterschiedlich sich entwickeln hat man so eine breitere Diversifizierung als im DAX. Außerdem ist der größte und breiteste Index der Welt der MSCI World, in dem die größten Firmen der Welt (Vor allem USA) enthalten sind ebenfalls zu empfehlen. Man setzt dabei komplett auf die Entwicklung der Weltwirtschaft, profitiert aber auch von den Emerging Markets, wäre hingegen bei einem Absturz des Dollars etwas betroffen.
Diese beiden Aktienindexe sollten der Grundpfeiler eines Indexfondsportfolios bilden. Wer der Meinung ist, dass sich einzelne Branchen (z.b. Rohstoffe) oder Kontinente (Afrika) oder Anlagestrategien (Dividenden) besser langfristig entwickeln, der kann gerne noch einen 3. Index oder 4. Index in sein Portfolio beimischen, aber dies lohnt sich erst ab einer Portfoliogröße von ca. 8.000 Euro.
Was gibt es sonst noch bei Indexfonds zu beachten?
- Das wichtigste bei Indexfonds sind die jährlichen Kosten, wobei sich bei den großen Aktienindex die großen Anbieter ishares, Comstage und ETF securities selten groß unterscheiden.
- Daneben gibt es noch physische ETF´s und synthetische ETF´s, wobei physische einen Tick sicherer sind, da synthetische ETF´s nicht alle 600 Aktien eines Index kaufen sondern nur einen Teil und den Rest des Renditeunterschieds mittels eines Swaps bei einer Investmentbank absichern lassen, was jedoch ein Emittentenrisiko hat. Im schlimmsten Fall wären aber nur 10% des Fondsvermögens im Risiko, da der Rest ebenfalls Sondervermögen wäre, der auch bei einer Insolvenz geschützt ist.
- Verkaufen Sie Indexfonds nicht aus dem Bauch heraus, da dann bei Gewinn Steuern fällig werden
- Wenn Sie Investmentfonds nach 2009 gekauft haben, überlegen Sie stark diese zu verkaufen und in ETF´s umzuschichten. Vergleichen Sie dazu gerne die Rendite des Fonds mit dem Vergleichsindex.
Wählen Sie einfach den ETF aus unserer ETF Liste mit dem besten Rating aus.
Wie ETF online kaufen?
Wenn Sie nun sich für den Index entschieden haben, müssen Sie nur noch den passenden ETF auswählen. Eine ETF Übersicht mit Einschätzung der einzelnen Produkte und Märkte finden Sie hier.
Notieren Sie sich die ISIN Nummer oder den Namen indem Sie den entsprechende Wort kopieren (Strg+C) und in der Ordermaske ihres Onlinebrokers (Strg+V) einfügen. Danach müssen Sie nur noch die Stückzahl auswählen und am besten eine Limit order angeben, was bedeutet, dass sie einen maximalen Kaufpreis angeben. Handeln Sie am besten immer nur zu den Börsenöffnungszeiten, dann ist der bid-ask spread am kleinsten, besonders am morgen.
Wenn Sie noch kein Onlinebrokerkonto haben, kann investresearch.net Ihnen hier die derzeit besten Onlinebroker empfehlen.