Die Münchner Rück ist ein Rückversicherungskonzern, der also anderen Versichern Risiken abnimmt, aber mit seiner Tocher Ergo auch im Direktversicherungsgeschäft aktiv ist.
Münchner Rück Aktienanalyse
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Münchner Rück Aktie
Die Münchner Rück kann man in das B2B Rückversicherungsgeschäft, sowie das Erstversicherungsgeschäft über die Tochter Ergo aufteilen. Munich Re berichtet in folgende Segmenten:
- Rückversicherungen
- Erstversicherungen (Ergo)
- Krankenversicherungen (DKV)
- Assetmanagement (MEAG)
Das Rückversicherungsgeschäft beinhaltet, dass man die Risiken anderer Versicherung mit übernimmt oder große Schäden direkt versichert, wie bei Naturkatastrophen oder handgestrickte Verträge über individuelle Risiken mit Kunden abschließt. Der Vertrieb kann dabei direkt, über Makler oder über Pools erfolgen. Das Rückversicherungsgeschäft der Munich Re ist weltweit vertreten und nach Berkshire Hathaway meist die Nr. 2 der Welt.
Die Marke Ergo für das Erstversicherungsgeschäft hat allerdings stark gelitten, da es zu Sexincentiveparties von Vertrieblern gekommen ist und die Methoden des Versicherungsvertriebs negativ durch die Medien ging. Allgemein hat man aber ein breites Produktportfolio an Versicherungen, wovon die meisten auch Nutzen für den Kunden bringen (Krankenversicherung, KFZ Versicherung) und diese auch direkt übers Internet angeboten werden, auch wenn man dies noch deutlich kundenfreundlicher machen kann.
Außerdem investiert die Munich Re noch das erhaltene Kapital über seien Assetmanagementtochter MEAG, die viele Immobilien verwaltet und auch in Windparks in den USA investiert, sowie für Dritte Vermögensdienstleistungen anbietet. Durch die Niedrigzinsphase teste die Muncih Re bereits auch Gold und Bargeld in Tresore zu lagern um den negativen Zinsen zu entgehen.
Versicherungen müssen Risiken, insbesondere neu Aufkommende, gut und exakt beurteilen können und ihre Produkte möglichst günstig vertreiben und Schäden bearbeiten können. Dies sind die drei KPI´s die die Münchner Rück stetig verbessern möchte.
Die Münchner Rück bildet also die komplette Wertschöpfung des Versicherungswesen ab und das Geschäftsmodell ist attraktiv, da es langfristig kalkulierbare und regelmäßige Einnahmen garantiert und man über gutes Investment Management zusätzliche Gewinne erzielen kann. Dazu kommt im Rückversicherungsgeschäft noch ein Größenvorteil gegenüber kleineren Wettbewerbern, wie z.B. der Hannover Rück.
7/10
Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Münchner Rück Aktie
Der Markt für Versicherungskonzerne wird aufgrund der niedrigen Zinsen und der zunehmenden Regulierung schwieriger und die Versicherungen müssen so bereits beim Underwriting profitabel sein und können sich nicht mehr darauf verlassen über den Gewinn auf die Investments hohe Ergebnisbeiträge zu erzielen.
Insbesondere die Tochter Ergo leider unter der geringen Attraktivität von Lebensversicherungen. Allerdings hat man auf das niedrigere Zinsumfeld schon reagiert und vertreibt neuartige Produkte, die weniger zinsanfällig sind. Langfristig macht es aber für Kunden mehr Sinn ihr Geld selber zu investieren, als teure Lebensversicherungen und ähnliches zu kaufen. Positiv für das Unternehmen ist, dass die private Krankenversicherung erstmal Bestand hat und von der Großen Koalition keine Bürgerversicherung wie anfangs gefordert eingeführt wird und erstmal auch nicht geplant ist.
Rückversicherer sind dabei zusätzlich anfällig bei Katastrophen und Krisen, da sie einen Großteil der Schäden bezahlen müssen. Dabei sind vor allem ein Vielzahl an kleinere Katastrophen und Wirbelstürmen teuer, korrelieren aber nicht mit Wirtschaftskrisen, weswegen Rückversicherer sich auch aus Diversifikationsgründen als Investment rechtfertigen lassen. Durch die niedrigen Zinsen ist viel Geld im Markt vorhanden um die Naturkatastrophen absichern, was die Margen senkt, da zusätzlich Hedge Fonds und Pensionskassen auf der Suche nach Yield solche Risiken auf sich nehmen und bestehen Konkurrenten wie Berkshire, Swiss Re oder Hannover Rück ergänzen. Der Wettbewerb nimmt also weiter zu.
Diese Faktor ist aber konjunkturunabhängig, weswegen sich die Munich Re auch zur Diversifizierung eignet. Trotzdem muss man als Investor wissen, dass die Gewinne sehr von externen Katastrophen abhängig sind, also schwankend sind, was aber langfristig nichts ausmacht. Die Stärke der Münchner Rück ist seine Bilanzqualität und das damit verbundene hervorragende Kreditrating, was zusammen mit der Marke ein Vorteil gegenüber kleineren Rückversicherern ist.
Der Markt für Versicherungen ist in den westlichen Ländern gesättigt, während es lukratives Wachstum in Osteuropa und Asien gibt und auch IT und It-Sicherheit wurde als neuer Wachstumsmarkt ausgemacht. Insgesamt ist der Versicherungsmarkt sehr groß, während Rückversicherungen eher überschaubar ist.
6/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Munich Re Aktie
Die Münchner Rück wird von dem sehr nüchternen von Bomhard geführt, der aber mehr der Versicherungsfachmann als der Unternehmenslenker ist, auch wenn er sich dort gut entwickelt hat. Er hat aber eine langfristige Strategie und gibt ähnlich wie Warren Buffet in Niedrigpreisphasen unprofitablen Umsatz, was langfristig der Profitabilität zugute kommt. Von Bomhard tritt aber freiweillig ab und wird 2017 durch Joachim Wenning ersetzt, der als VWLer bereits seit 1991 im Unternehmen ist.
Die Unternehmenskultur ist sehr zweigeteilt, einerseits hat man sehr rationale und kühle Versicherungsmathematiker und andererseits hat man in der Ergogruppe doch recht typische Versicherungsvertreter, die über hohe Provisionen incentiviert sind, so viele Versicherungen wie möglich zu verkaufen.
Berkshire Hathaway hat seien 10% Beteiligung in 2015 abgebaut, was für Valueinvestoren kein gutes Zeichen ist, jedoch befand sich die Munich Re auch im Wettbewerb mit dem größten Rückversicherer der Welt.
Neben der hohen und stetigen Dividende betreibt die AG auch regelmäßig Aktienrückkaufprogramme, was ebenfalls den Aktionären zugute kommt und einen hohen Yield der Aktie ermöglicht.
6/10
Analyse Wachstum und Margen der Münchner Rück Aktie
Als Finanzkonzern haben EBIT und ROA wenig Relevanz, aber das Unternehmen kann doch stetig auf niedriger Flamme wachsen und hat eine sehr starke Bilanz mit hoher Kreditwürdigkeit. Bei der Munich Re kann ein Katastrophenjahr immer unvorhergesehen die Finanzzahlen durcheinanderwirbeln und das Unternehmen leidet vor allem auch unter der europäischen Niedrigzinsphase.
6/10
investresearch Beurteilung und Bewertung der Munich Re Aktie
Die Munich Re eignet sich für Dividendeninvestoren, leidet aber unter niedrigen Zinsen und zunehmenden Wettbewerb. Auch waren die letzten Jahre aus Katastrophensicht recht ruhig, weswegen sich hier einmal wieder etwas anbahnen könnte. Die Munich Re ist also nicht so defensiv wie man denkt, da in unsicheren Zeiten und Krisen man anfällig ist, weswegen man die Aktie zu einem maximalen fairen KGV von 13 kaufen sollte.
6,3/10
=> Faires KGV: 13
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Münchner Rück Aktienkurs
Name | MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. |
ISIN | DE0008430026 |
WKN | 843002 |
Kürzel | MUV2-XE |
Anlageuniversum | Aktien DAX |
Faires KGV | 13 |
investresearch Bew. last time | 6,3 |
Bewertunsgtrend | 1,2% |
investresearch Bewertung | 6,4 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 7 |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 6 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Softfaktoren | 6 |
Management | 7 |
Unternehmenskultur | 6 |
Strategie | 6 |
Entrepreneurship | 6 |
Finanzfaktoren | 6 |
ROA | N/A |
EBIT Margin | 22,47% |
Umsatzwachstum 5J | N/A |
EBITDA Wachstum 5J | N/A |
KGV LTM bei Veröff. | 8,8 |