Warum ist Altersvorsorge für Selbstständige so wichtig
Selbstständige haben den Vorteil, dass sie nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssen und sich daher um ihre Altersvorsorge selber kümmern können. Es besteht zwar die Möglichkeit sich auch freiwillig in der gesetzlichen Rentenversicherung versichern zu lassen, dies ist aber nicht zu empfehlen, da man so nicht vom Zinseszins profitieren kann und die aktuelle Generation durch die demographische Entwicklung wohl nicht mehr das bekommt, was sie eingezahlt hat.
Es gibt nämlich zwei Systeme zur Altersvorsorge, das Umlageverfahren, wie bei der gesetzlichen Rentenversicherung wo Beiträge direkt an die Rentner ausgezahlt werden und die kapitalgedeckte Altersvorsorge, wo Beiträge investiert werden und man dann später im Alter von diesem Kapitalstock und deren Erträgen lebt. Der Vorteil der kapitalgedeckten Altersvorsorge liegt auf der Hand, da das Geld arbeiten kann und Sie sich so ein Vermögen aufbauen können und nicht von einem politischen Versprechen abhängig sind.
Wenn Sie also ein Selbstständiger sind, der kein Arzt oder Anwalt mit eigenen Versorgungsanstalten ist, dann können Sie sie jetzt einmal freuen, da dies eine große Chance ist. In dieser Chance liegt aber auch Verantwortung, denn als Selbstständiger müssen Sie ihre Altersvorsorge selber betreiben und wenn Sie nicht genügend sparen oder schlecht anlegen, können Sie im Alter nicht in der Lage sein ihren Lebensstandard fortzusetzen.
In der Altersvorsoge für Selbstständige liegt also auch eine Gefahr, da man nicht wie als Angestellter gezwungen wird automatisch etwas zu sparen, sondern diese Entscheidung aktiv selber treffen muss und sich auch aktiv darum kümmern muss. Es fällt nämlich sehr leicht die bisherigen Investitionen zu überschätzen und das Thema gedanklich nach hinten verschoben wird, da man das Geld ja jetzt für die Selbstständigkeit oder das Leben benötigt.
Für Selbstständige ist das Ziel finanzielle Unabhängigkeit daher keine Option sondern ein Muss, weswegen die Altersvorsorge für Selbstständige so wichtig ist. Spätestens fünf Jahre nach der Selbstständigkeit, sollten sie große Summen monatlich sparen um bis zum gewünschten Renteneneintrittsalter die Summe beisammen zu haben von der Sie von den Zinsen und Ausschüttungen leben können, wodurch sie auch nicht dem Risiko ausgesetzt sind, dass Ihnen das Geld ausgeht, wenn Sie sehr lange leben würden. Wenn zum Lebensabend dann noch Pflegekosten dazukommen, können diese auch aus der Vermögenssubstanz bezahlt werden.
Als Faustregel kann man sagen, dass Sie ihre jährlichen Lebenshaltungskosten mit dem Faktor 30 multiplizieren sollten um ihr Vermögensziel zu erhalten. Wenn Sie also jährlich 30.000 Euro zum Leben inklusive Krankenversicherung benötigen, bräuchten Sie mindestens 900.000 Euro an Vermögen für die Altersvorsorge.
Das ist eine ganz schöne Stange Geld und als normaler Selbstständiger über ein Arbeitsleben kaum zu schaffen oder? Wer sich mit 30 Jahren selbstständig macht und mit 35 Jahren anfängt zu sparen hat 30 Jahre Zeit auf diese Summe zu kommen, d.h. der Selbstständige müsste jedes Jahr 30.000 Euro sparen, was einem Ein-Mann Betrieb bereits sehr schwer fallen dürfte. Muss man sich also vom Ziel der finanziellen Unabhängigkeit im Alter verabschieden?
Nein, denn hier kommt nun der Zinseszinseffekt ins Spiel. Wenn Sie mit 35 Jahren beginnen 10.000 Euro im Jahr zu sparen und darauf eine Rendite von 7% erzielen, haben sie nämlich nach 30 Jahren ca. 950.000 Euro an Vermögen und das obwohl Sie nur 300.000 Euro eingezahlt haben. Toll oder?
7% davon kann man ja nur träumen werden Sie nun sagen, aber dies ist weniger als die durchschnittliche Rendite von Aktien (Ratgeber: Darum Aktien kaufen) und auch mit Immobilien mit Fremdkapital lässt sich dies relativ locker erzielen, auch wenn es mehr Aufwand ist. Sie müssen ihr Kapital aber in produktive Assetklassen investieren, was zu Schwankungen führt, aber langfristig sich auszahlen wird.
Was ist die beste Altersvorsorge für Selbstständige
Selbstständige sind per Definition risikobereiter und haben gelernt selbst die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Der Vermögensaufbau von Selbstständigen sollte daher auf mehr Eigenverantwortung und Risiko abzielen, als bei einem normalen Angestellten, da Selbstständige gezwungen, sind einen Kapitalstock aufzubauen.
Abzuraten sind auch Selbständigen staatlich geförderte Versicherungen wie Rürup oder auch Lebensversicherungen, da diese renditeschwach und teuer in der Verwaltung sind.
Die beste Altersversorgung für Selbstständige ist daher ein Mix aus Immobilien und Aktien bis die finanzielle Unabhängigkeit, bzw. das Vermögenssparziel zur Rente, erreicht worden ist. Dann kann man auch in vermögenserhaltene Assets wie Anleihen und auch Sachwerte investieren.
Immobilien sind eine sehr besondere Assetklasse, da sie zumindest in guten Lagen Einnahmen relativ sicher garantieren und man sich mit Immobilien stark verschulden kann, wodurch man eine hohe Rendite auf das Eigenkapital erzielen kann, wie auch der Immobilien Renditerechner zeigt. Als Selbstständiger sollte man im Lauf seines Lebens eine Immobilie zur Eigennutzung kaufen, die dann zum Renteneintrittssalter abbezahlt ist und eine weitere Wohnung oder Immobilie zur Kapitalanlage, womit man die nötigsten Ausgaben decken kann. Idealerweise kauft man die Immobilie zur Eigennutzung mit Ende 30 mit einem hohem Fremdkapitalanteil, da die Zinsen derzeit so niedrig sind und einer moderaten Tilgungsrate.
Das was davon übrig bleibt sollte man in Aktien stecken, entweder in Direktkauf, über ETF´s oder Wikifolios oder eine Mischung davon. Ideen für den Direktkauf von Aktien bekommen Sie hier und eine Übersicht über ETFs und Wikifolios gibt es ebenfalls auf investresearch.
Am besten steckt man eine monatlich eine bestimmte Summe über einen Sparplan oder Dauerüberweisung auf den Onlinebroker in die Märkte und hält sich das langfristige Sparziel vor Augen.
Die verschiedenen Ratgeber auf investresearch erklären die einzelnen Themen sehr gut und man muss sich als Selbstständiger auch in diese Thematik einlesen, die genauso wichtig sein kann wie sein eigene selbstständige Tätigkeit.
Was müssen Selbständige bei der Altersvorsorge besonders beachten
Als Selbstständiger kann es eher einmal passieren, dass für einige Monate keine Einnahmen erzielt werden man ein Zahlungsausfall zu beklagen hat. die liquide Notfallgroschen sollte daher etwas größer sein als bei Angestellten und idealerweise die Ausgaben für ein Jahr betragen, was man auf einem Tagesgeldkonto anlegen kann.
Auch sollte man als Selbstständiger die eigene Immobilie oder eine als Kapitalanlage kaufen, da man so zum sparen gezwungen wird und automatisch über die Hypothekenabzahlung Vermögen aufbaut.
Außerdem muss ein Selbstständiger ab 35 deutlich mehr sparen (Mindestens 1000 Euro im Monat), da er einerseits das Geld oft davor in das Geschäft stecken muss oder das bisher Gesparte dafür aufwenden musste. Auch muss man als Selbstständiger selber Vermögen bilden und kann sich nicht auf die Rentenversicherung verlassen.
Auch sollte man die Begriffe Vermögensbildung und Risikoabsicherung nicht verwechseln, denn als Selbstständiger braucht man auch eine Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung und oft auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung, wie der Ratgeber welche Versicherung man wirklich braucht auch erklärt.