Die Deutsche Beteiligungs AG investiert über eigene Private Equity Fonds oder direkt in mittelständische Unternehmen und verbessert und verkauft diese.
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der DBAG Aktie
Die DBAG beteiligt sich vor allem an deutschen mittelständischen Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 50-500 Mio. Euro, die ein gewisses Entwicklungspotenzial besitzen indem Prozesse verbessert werden können oder die Strategie neu ausgerichtet werden kann. Es handelt sich also im Allgemeinen nicht um harte Strukturierungsfälle, sondern im Kern gesunden Unternehmen. Die deutsche Beteiligungs AG erzielt dabei Umsätze durch direkte Beteiligungen, aber auch durch die Beratung von verbundenen Investmentfonds. Beides ist ein attraktives, wenn auch teilweise zyklisches Geschäftsmodell.
Anhand der Anzahl der Transaktionen seit 2004 ist man in seinem Segment die Nummer 3 in Deutschland, war zuletzt aber oft aktivste PE-Firma hierzulande. Die Kernbranchen sind dabei die Maschinenbauindustrie, Industriedienstleistungen und Automotive.
Meist investieren dabei sowohl die DBAG, als auch die von ihm verwalteten Fonds. Dadurch können größere Transaktionen gestemmt werden und man erhält zusätzlich noch stabile und kalkulierbare Einnahmen aus den verwalteten Private Equity Fonds. Diese Einnahmen steigen seit 2013 durch das Auflegen des DBAG Fund VI. Bei einer typischen Transaktion steuert die DBAG zum Beispiel 20% direkt bei, 60% über den Parallelfonds und 20% werden zur Incentivierung an das Management vergeben, das damit zu Unternehmern wird. Die Portfoliofirmen befinden sich also nicht komplett im Besitz der Deutschen Beteiligungs AG. So erweitert sich das Portfoliopotenzial der Deutschen Beteiligungs AG auf deutlich über eine Milliarde Euro und aus den Beratungsdienstleistungen für die Parallelfonds lassen sich die laufenden Kosten gut decken. Neben MBO´s unternimmt man auch Wachstumsfinanzierungen in jüngere Unternehmen, wo man dann meist Minderheitsgesellschafter ist. Diese Beteiligungen sind aber in der Minderheit.
Zu den neuesten Beteiligungen gehören Novopress , Oechsler und inexio und die bekannte deutsche Schülerhilfe (Private Nachhilfe), sowie Dahlback (Firmiert unter Unser Heimatbäcker). Insgesamt ist das Portfolio sehr jung, da die meisten Investitionen erst vor kurzem getätigt worden sind.
Zu den wichtigsten Beteiligungen gehörten im September 2015:
- Broetje-Automation
- Clyde-Bergemann Gruppe
- FDG
- Formel D
- Grohmann
- Heytex
- inexio
- Infiana
- JCK
- Oechsler
- ProXES
- Romaco
- Schülerhilfe
- Spheros
- Unser Heimatbäcker
Dies sind vor allem B2B Anbieter, wo die Marke eine geringe Rolle spielt. Die Produktqualität ist für die Gruppe schwierig zu beurteilen, würde aber am Beispiel von Schülerhilfe als durchschnittlich angesehen werden, denn diese Unternehmen standen ja alle einmal zum Verkauf und sind eher Mauerblümchen.
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Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Deutschen Beteiligungs Aktie
Die Deutsche Beteiligungs AG investiert vor allem in den deutschen Mittelstand und schaut sich als einer der größten deutschsprachigen Private Equity Firmen fast jede Firma an, die auf den Markt kommt. Anders als noch vor 10-20 Jahren ist es inzwischen schwierig geworden wirkliche Schnäppchen auf dem deutschen Markt zu erwerben, da beim Verkauf über Investmentbanken es zu einer Auktion kommt und ein relativ effizienter Verkaufspreis zustande kommt. Auch ist das Segment in dem sich die Deutsche Beteiligungs AG bewegt nur ein kleiner Teil des Private Equity Marktes. Selbst wenn kein Broker eingeschaltet wird, gibt es mehr Konkurrenz, was die Preise treibt. Konkurrenten bei diesen Bieterverfahren sind beispielsweise Aurelius, Blue Cap, Mutares oder auch die Indus Holding.
Allerdings kommen die hohen Transaktions- und Verwaltungskosten von Private Equity, was bei einem ETF auf den industriell geprägten MDAX beispielsweise nicht anfällt, dazu.
Außerdem sind gelistete Private Equity Firmen auch sehr konjunkturanfällig, da sie meist von Krediten der Banken, bzw. lukrativen Exit angeboten abhängig sind. Die Märkte der Deutschen Beteiligungs AG sind dabei typische eher langweile deutsche Industrieunternehmen, wo man Dinge verbessern kann, aber auch keine Wunder erwarten sollte.
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Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Deutschen Beteiligungs AG Aktie
Torsten Grede der CEO hat in St. Gallen und Köln studiert und zuvor eine Bankausbildung absolviert. Er führt das Unternehmen seit 2013 und setzt auf einen breiten Branchenmix und möchte die Deutsche Beteiligungs AG von Industriebeteiligungen hin weg diversifizieren, was z.B. mit der Deutschen Schülerhilfe und myquix bereits gelungen ist. Er hat 20 Jahre Private Equity Erfahrung und wäre ein möglicher Katalysator für eine Neubewertung. Vorstände der DBAG haben zuletzt auch nachgekauft und auch die DBAG hat wieder aktiver und aggressiver sich im Markt bewegt. Eine beliebte und sinnvolle Strategie sind auch Add-On Zukäufe zu bestehenden Portfoliofirmen.
Allerdings ist die Investitionsquote der Deutschen Beteiligung relativ gering, denn man sitzt auf hohen Cashreserven und ein Team von 25 Mitarbeitern für ein Portfolio von ca. 300 Mio. Euro ist durchaus ambitioniert (Dazu kommen aber noch die verwalteten Parallelfonds) und teuer. Dafür gibt es durch die verwalteten Fonds entsprechende stabile Einnahmen, die diese Kosten decken können.
Man will aber in Zukunft stärker und mehr investieren. Auch konnte durch Verkleinerung des Vorstands die Personalkosten signifikant gesenkt werden und die Kostenquote auf unter 3% des Eigenkapitals gesenkt werden. Die Mitarbeiter sind formal gut, ohne dass sie in der Branche oft typische Überflieger sind, die an den allerbesten Unis studiert haben. Positiv ist, dass das Investment Team, bei neuen Deals durch ein Investmentquotal beteiligt ist.
Die DBAG ist als börsennotiertes Unternehmen auch unabhängiger vom Raisen neuer Fonds und hat jedes Jahr zumindest eine Transaktion gemacht, wodurch man zumindest nicht prozyklisch ist und weniger auf Fremdkapital angewiesen ist und auf Bankschulden auf Holdingebene völlig verzichten kann.
Rossmann (Drogerie) hält privat ca. 25% an der Aktie und ist der einzige signifikante Großaktionär und nutzt die Deutsche Beteiligungs AG als eine Alternative zu Private Equity.
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Wachstum und Margen der DBAG Aktie
Die Deutsche Beteiligungs AG konnte langfristig eine attraktive Rendite auf das Eigenkapital von knapp 14% erzielen, jedoch ist dieser Wert sehr schwankungsanfällig und reichte von +56% (2006) bis -17% (2007). Dies ermöglichte eine durchschnittliche Dividendenrendite von 8,7% bei einer Auschüttungsquote von ca. 50%, was für Investoren sehr gut ist.
Anleger sollten jedoch wissen, dass die Buchwerte sich von einem Multiplikator ableiten, der über die Finanzmärkte bestimmt wird, d.h. bei steigenden Aktienkursen von vergleichbaren Unternehmen wertet die Deutsche Beteiligungs AG auch ihre Portfoliofirmen auf.
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investresearch Bewertung der Deutschen Beteiligungs AG Aktie für den Investor
Bei einer Beteiligungsgesellschaft ist neben dem schwankungsanfälligen KGV das Eigenkapital ein wichtiger Bewertungsmaßstab, wobei man hier auch etwas mehr als den Buchwert zahlen kann, auch wenn stille Reserven aufgrund der Bewertungsmethode der DBAG begrenzt sind. Der NAV der DBAG entspricht derzeit ca. 22-24 Euro, d.h. Anleger zahlen bereits jetzt ein Premium auf den Buchwert, erhalten dafür aber auch eine solide Dividende und man kann diversifiziert auf den deutschen Mittelstand setzten.
7,0/10
=> Faires KGV: 15
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Deutsche Beteiligungs AG Aktienkurs
Kursanbieter:

Name | Deutsche Beteiligungs AG O.N. |
ISIN | DE000A1TNUT7 |
WKN | A1TNUT |
Kürzel | DBAN-XE |
Anlageuniversum | Aktien SDAX |
Faires KGV | 16 |
investresearch Bewertung | 7,3 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 8 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 6 |
Marktfaktoren | 7 |
Marktwachstum | 7 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Softfaktoren | 8 |
Management | 8 |
Unternehmenskultur | 7 |
Strategie | 8 |
Entrepreneurship | 8 |
Finanzfaktoren | 8 |
ROA | 14,53% |
EBIT Margin | 63,05% |
Umsatzwachstum 5J | 19,09% |
EBITDA Wachstum 5J | 15,84% |
KGV LTM bei Veröff. | 9,7 |