Glencore produziert und handelt über 90 Rohstoffe an 150 Standorten und ist der weltgrößte Rohstoffhändler mit Sitz in der Schweiz. Durch den Zusammenschluss mit Xstrata wurde Glencore aber auch ein führender Rohstoffproduzent mit folgenden Produkten, die der Zusammensetzung eines Commodityindex recht nahe kommen:
- Kupfer
- Zink
- Nickel
- Aluminium
- Ferro-Legierungen (Eisenerz)
- Kohle
- Öl
- Agrarprodukte (Getreide und Ölpflanzen)
Da die komplette Wertschöpfung inklusive Handel und Trading abgedeckt wird und außer Edelmetalle, fast alle wichtigen Rohstoffe abgedeckt werden und das Unternehmen weltweit sehr diversifiziert ist, kann Glencore einen niedrigen Wettbewerbsvorteil aufweisen, auch wenn Glencore vom größten Segment Kupfer eine gewisse Abhängigkeit hat.
Die Handelssegmente(Marketing & Trading) bei Metallen, Energien und Agrar schaffen eine relativ preisunsensiblen Ergebnisbeitrag, was andere Konzerne so nicht vorweisen können. Gegenüber anderen Tradinghäusern hat Glencore den Vorteil über eigen Produktionskapazitäten zu verfügen, was mehr Informationen und teilweise auch Marktmacht umfasst. Die sogenannte Marketingabteiling generiert Profite aber auch durch den Transport und Größenvorteile.
Generell ist die Produktion vom Rohstoffen als Commodity nicht besonders interessant, aber vor allem bei Metallen, deren Produktion nicht wie bei Agrarrohstoffen relativ schnell und beliebig ausgeweitet werden kann, kann eine Überrendite erwirtschaftet werden. Dazu kommt, dass die Produktionsassets von Glencore meist Tier 1 sein, was für eine hohe Produktqualität spricht, da diese Minen günstig betrieben werden können.
Die Marke spielt kaum eine Rolle und ist aber auch eher mit negativen Geschichten behaftet.
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Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Glencore Aktie
Als Rohstoffproduzent ist auch Glencore von den weltweiten Commoditypreisen abhängig, die schwer zu prognostizieren sind, jedoch wird das weltweite Wirtschaftswachstum nicht ohne Rohstoffe voran kommen, weswegen aufgrund der Endlichkeit der Metallvorkommen insgesamt mit steigenden Preisen und Gewinnen in diesem Sektor langfristig zu rechnen ist. Auch 2014 steigt da Nachfrage um ca.4%.
Der Markt von Rohstoffen ist außerdem weltweit sehr groß, auch wenn langfristig die Förderung von Kohle aufgrund von Umweltauflagen und günstigen Greentech zurückgehen wird.
Zu den größten Wettbewerbern von Glencore gehören Rio Tinto, AngloAmerican und BHP Billiton, die sich aber mehr auf Eisenerz fokussieren, wo die Preise stark gefallen sind. Insgesamt ist der Wettbewerb intensiv, aber gerade sinkende Preise spielen eher den Rohstoffgiganten in die Hände, da diese Krisen besser verkraften und sogar günstiger zukaufen können.
Dazu kommen die niedrigen Zinsen, was die Finanzierungskosten für neue Rohstoffprojekte senkt, was allerdings auch zu Kapazitätsausweitungen führt.
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Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Glencore Aktie
Glencore wird von Ivan Glasberg geführt, der südafrikanische Wurzeln hat und bereits seit 1984 im Unternehmen ist. Der Milliardär hat den Großteil seines Vermögens in Glencore angelegt und ist daher unternehmerisch motiviert, was auch für den Großteil des Topmanagements gilt. Strategisch soll vor allem in Verbrauchsmetalle die nächsten Jahre investiert werden, da dort die größten Renditechancen vermutet werden und im Tochterunternehmen Xstrata wurden Einsparungen von 1,8 Mrd. USD seit 2012 realisiert. Zukäufe wie z.B. auch der des Agrarkonzern Viterra werden immer wieder realisiert um zusätzlich zu wachsen.
Glencore wurde von Marc Rich gegründet, der vom Management um Willy Strothotte aus der Firma gedrängt worden ist und das Unternehmen genießt einen zweifelhaften Ruf, da das Unternehmen wenig Steuern zahlte und in vielen Krisenregionen auf der Welt Geschäfte machte, die wohl nicht immer den höchsten Umweltstandards entsprechen. Dies ist aber nicht gerade untypisch für die globale Rohstoffindustrie. Die Unternehmenswerte beinhalten Sicherheit, Unternehmergeist, Klarheit und Offenheit und vor allem unternehmerisches Denken ist stark im Konzern enthalten, was ein Vorteil gegenüber Wettbewerbern ist. Auch soll nicht benötigtes Kapital an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
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Analyse Wachstum, Gewinn, Bilanz und Margen der Glencore Aktie
Die Aktie wurde natürlich von den sinkenden Rohstoffpreisen getroffen, sollte aber von einer Erholung am Rohstoffmarkt langfristig wieder profitieren und Glencore ist auf eine Wachstumsstrategie eingeschworen.
Die Marketing/Trading Abteilung von Glencore kann ROE Renditen von 40-65% erreichen, da eine hohe Marktintelligenz vorhanden ist und auch die Produktionsstätten peilen hohe Margen von über 20% ROE an, was auch oft über denen der Konkurrenz liegt.
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investresearch Beurteilung und Bewertung der Glencore Aktie
Wer keine ethischen Bedenken hat, kann mit Glencore ein Basisinvestment mit solider Dividendenausschüttung im Rohstoffsektor kaufen.
7,0/10
=> Faires KGV: 15
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet. Aktien kaufen Sie idealerweise mit dem besten Online Broker.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Der Autor handelt regelmäßig mit hier analysierten Aktien)
Glencore Aktienkurs
Name | GLENCORE XSTRATA |
ISIN | JE00B4T3BW64 |
WKN | A1JAGV |
Identifier | GLEN-LN |
Anlageuniversum | Aktien Europa Select |
Faires KGV | 15 |
investresearch Bewertung | 7,0 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 8 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 5 |
Marktfaktoren | 7 |
Marktwachstum | 7 |
Marktgrösse | 9 |
Wettbewerb | 6 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Softfaktoren | 7 |
Management | 8 |
Unternehmenskultur | 4 |
Strategie | 8 |
Entrepreneurship | 9 |
Finanzfaktoren | 7 |
ROA | -6,05% |
EBIT Margin | 1,92% |
Umsatzwachstum 5J | 12,56% |
EBITDA Wachstum 5J | N/A |
KGV LTM bei Veröff. | 15,7 |