Die Finlab AG (ehemals Altira) ist eine Beteiligungsgesellschaft, die sich nach der Umwandlung auf Fintechunternehmen spezialisieren möchte und Firmen in diesem Bereich gründet oder in diese investiert. Ein wichtiger Anteil hat aber immer noch die historische bedingte Beteiligung an Heliad Equity Partners. Umsätze, bzw. Gewinne werden durch den erfolgreichen Verkauf oder neue Bewertungen von Tochterfirmen erzielt.
Im November 2015 gehören dabei folgende Unternehmen zum Beteiligungsportfolio von Finlab:
- Nextmarkets – Eine Tradinglernplattform wie TRadimo
- Venturate – eine Startupfinanzierungsplattform
- Deposit Solutions – Full-Service-Lösung für Banken zu ein Sammlung von Spareinlagen in ganz Europa
- Patriarch Multi-Manager GmbH (Vermögensverwalter mit Fund-of-Fund Lösungen)
- Heliad Equity Partners (deren wichtigste Beteiligung die Fintech Group ist)
Während die historischen Anlagen nichts Neues bieten, steckt in den Neuanlagen natürlich Potenzial und vor allem Deposit Solutions klingt vielversprechend. Nextmarkets hat viel Konkurrenz mit Tradimo und kleineren Blogs und es ist fraglich ob das erfolgreiche Modell aus dem Pokern (Poker Stars) sich auf das Trading übertragen lässt. Venturate will Business Angels und Startups zusammenbringen und hat dadurch einen schönen Gesellschaftszweck, die Monetarisierung wird jedoch schwierig sein und die Plattform auch unter dem Lemon Law leiden, das impliziert, dass sich die allerbesten Startups über so eine Plattform nicht finanzieren lassen würden, sondern direkt mit den besten Investoren sprechen.
Diese neuen Beteiligungen sind also noch ganz am Anfang und ob die neue Finlab AG dabei die Chance hat die besten da das aus diesem Bereich zu investieren bleibt fraglich, da auch sehr gute Venture Capital Firmen diesen Bereich anschauen und auch die Commerzbank (CommerzVentures) und auch die Deutsche Bank in diesem Bereich investieren möchten. In VC Geschäft ist es nämlich so, dass die Performance von den ganz wenigen sehr erfolgreichen Firmen, die man dann auch investiert haben muss. Da diese besten Firmen sich aber meist die besten Investoren aussuchen ist es für Neueinsteiger an einem Markt schwierig und langwierig dort Fuß zu fassen, auch wenn das Partnernetzwerk den ein oder anderen Mehrwert für Startups bieten kann. Die Finlab AG hat sich in diesem Bereich noch keine Marke oder eine besonders gute Reputation aufbauen können. Das Geschäftsmodell ist außerdem sehr zyklisch, da nur in sehr guten Zeiten wo Verkaufs Erlöse erzielt werden können.
Bewertung Geschäftsmodell, Produkt, Wettbewerbsvorteil und Marke der Finlab Aktie
7/10
Research über Markt, Wettbewerber und Marktwachstum der Finlab Aktie
Fintech ist derzeit eines der heißesten Themen in der deutschen Gründerlandschaft und umfasst digitale Technologien, die bisherige Bankgeschäfte ergänzen oder ersetzen. Dieser Markt ist aber sehr stark reguliert und die meisten Startups setzen eher auf kleine Banken als Partner und verbessern die Usability bestehender Produkte. Nur wenigen Firmen gelingt ein großer Wurf, wie beispielsweise von Wikifolio. Der Markt ist zwar riesig und wächst auch stark, jedoch ist der auch aufgrund seiner Regulierung sehr schwierig für Startups, die zudem mit Banken um die gleichen teuren Kunden werben, was dadurch Akquisitionskosten sehr teuer macht und den Wettbewerb intensiv.
7/10
Beurteilung Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur
Der Vorstand der Finlab AG wird von Stefan Schütz, Kai Panitzki und Juan Rodriguez gebildet, die teilweise schon davor bei der Altira AG beschäftigt waren. Ob sie das richtige Personal für diesen starken Strategiewechsel sind, bleibt fraglich, da man beim investieren in Startup sehr hohes Fachwissen und gute Kontakte benötigt.
Hinter der Finlab AG steht aber der umtriebige Bernd Foertsch, der für das Anlegermagazin der Aktionär bekannt ist, aber auch ein großer Akteur bei deutschen Nebenwerten ist. Er hat aber den ein oder anderen Skandal vorzuweisen, was nicht für die Firmenkultur spricht.
6/10
Analyse Wachstum, Gewinn, Bilanz und Margen der Finlab Aktie
Der Kurs wird derzeit durch die Beteiligung an Heliad Equity Partners nach unten (Ca. 5 Euro) abgesichert, während neue Beteiligung für das Wachstum zuständig sind. Die Historie dieses neuen Geschäftsbereich ist aber noch zu kurz um die Finanzdaten gut analysieren zu können.
7/10
Soll man Finlab Aktien kaufen?
Ob aus Finlab mehr wird als eine bloße Investmentstory, um von einem Hypethema zu profitieren, bleibt abzuwarten. Die bisherigen Kurssteigerungen sind vor allem auf den Empfehlungen von Börsenblättern zurückzuführen, noch nicht vom wirklichen Erfolg neuer Beteiligungsfirmen. Mit einem geringen Abschlag zu Buchwert kann man die Aktie jedoch kaufen, was derzeit aber nicht gegeben ist. Das KGV hat bei einer solchen Beteiligungsgesellschaft eine nur geringe Aussagekraft.
Bewertung 6,6/10
=> Faires KGV: 14
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet. Aktien kaufen Sie idealerweise mit dem besten Online Broker.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors ohne Beeinflussung durch Entlohnung von Dritten wieder. Es wird regelmäßig mit auf investresearch analysierten Aktien in den vom Autor verwalteten Wikifolios und privat gehandelt. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf)
Finlab Aktienkurs
Name | Finlab AG |
ISIN | DE0001218063 |
WKN | 121806 |
Kürzel | A7A-XE |
Anlageuniversum | Aktien Sonstige |
Faires KGV | 14 |
investresearch Bewertung | 6,6 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 8 |
Wettbewerbsvorteil | 6 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 5 |
Marktfaktoren | 7 |
Marktwachstum | 9 |
Marktgrösse | 7 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 5 |
Softfaktoren | 6 |
Management | 5 |
Unternehmenskultur | 5 |
Strategie | 8 |
Entrepreneurship | 7 |
Finanzfaktoren | 7 |
ROA | 34,77% |
EBIT Margin | 347,43% |
Umsatzwachstum 5J | -9,69% |
EBITDA Wachstum 5J | 45,46% |
KGV LTM bei Veröff. | 9,3 |