RWE ist ein führender deutscher Energieversoger mit einem großen Portfolio an konventionellen Kraftwerken, der aber das Endkundengeschäft zusammen mit den Erneuerbaren Energien an die Börse bringen möchte.
RWE Aktie
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Aktie
RWE ist eine Energiekonzern mit folgenden Sparten:
- Konventionelle Stromerzeugung (Gas, Kohle und Atomkraftwerke)
- Verteilung und Speicherung
- Erneuerbare Energien (RWE Innogy)
RWE möchte sich analog zu E.On aufspalten und zwar in das konventionelle Kratfwerksgeschäft und das zukunftsträchtigere Erneuerbare Energien, sowie Handel und Verteilung. Die Anteile dieser NewCo sollen 2016 als Spin-Off an die Börse gebracht werden, was dann ein attraktives Unternehmen sein kann. Das konventionelle Kraftwerksgeschäft kann bei den aktuellen Großhandelspreisen an der Strombörse nicht mehr profitabel betrieben werden, was auch den Wert der Kraftwerke natürlich mindert.
RWE Innogy verfügt über einige Windparks und plant den Zukauf weiterer in Deutschland und Großbritannien, aber im Vergleich zu anderen Energieversorgen ist man hier eher spät am Markt, jedoch trotzdem einer der größeren Besitzer von Windparks auf der Welt. Strom ist eine Commodity, weswegen man sich hier nur wenig über die Qualität differenzieren kann. Das Geschäftsmodell von Windparks ist aber recht stabil und attraktiv und auch die Stromnetze sind als Infrastrukturinvestments interessant.
RWE sieht sich aber gut positioniert, das immer komplizierter werdende Stromnetz zu managen und auch den Zubau von Kleinkraftwerken gut integrieren zu können.
Das Öl und Gasgeschäft (RWE Dea) wurde inzwischen verkauft um die Schulden zu senken.
6/10
Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Aktie
RWE musste seine Gaskraftwerke vom Netz nehmen, da diese nur noch Verluste schrieben. In der Vergangenheit konnten flexible Gaskraftwerke aufgrund der teuren Spitzenstrompreise sehr profitabel sein, aber aufgrund der erneuerbaren Energien sind die Strompreise gerade in der Mittagszeit deutlich günstiger geworden und es ist auch nicht absehbar, dass dieser Effekt sich in der Zukunft verändern wird, sondern eher durch bessere Speichersysteme verstärken wird. Auch Braunkohlekraftwerke standen bei strengeren Umweltstandards bereits vor dem Aus. RWE ist aber auf einem stark regulierten Markt tätig, wie auch der erzwungen Atomausstieg zeigt. Hier konnte man aber immerhin eine Risikobegrenzung und Erfolg erzielen, indem man die Verpflichtungen aus dem Atomausstieg für eine fixe Summe auf den Staat übertragen konnte, die wahrscheinlich nicht ausreichen wird.
Dazu kommt, dass immer mehr Privathaushalte langfristig zu Selbstversorgern werden, die mit Solar- und Blockheizkraftwerken, sowie Batteriesystem nicht mehr auf einen Energieversorger angewiesen sind. Auch sinken die Energiepreise weltweit aufgrund des niedrigeren Ölpreises und den immer größeren Zubau von Erneuerbaren Energien. DIe Marktaussichten sind also nicht positiv für RWE.
Energie wird über die EEX- Börse verkauft und ist damit per Definition eine Commodity. Zu den Konkurrenten in Deutschland gehören E.ON, Vattenfall und EnBW, international außerdem Firmen wie Iberdrola, EDF, ENEL oder Endesa.
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Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der RWE Aktie
RWE wird vom Niederländer Peter Terium seit 2012 geleitet, der ein ausgebildeter Buch- und Steuerprüfer ist und seine Karriere bei KPMG begann und 2003 zu RWE wechselte. Er macht einen sehr ruhigen Endruck, aber es bleibt fraglich ob er der richtige Mann ist um so einen starke Unternehmenstransformation zu verantworten.
RWE muss auf die Krise reagieren und hat einen Personalabbau eingeleitet, sowie ein Effizienzprogramm gestartet, was immer weiter ausgebaut werden soll und sich inzwischen auf Einsparungen von fast 2 Mrd. Euro jährlich bis 2016 summiert. Auch möchte man vermehrt in Erneuerbare Energien investieren ) und den Energiehandel weiter ausbauen.
Die Krise machte auch vor den Aktionären nicht halt und die Dividende wurde ausgesetzt, da man das Geld im Unternehmen benötigt. Dies trifft vor allem auch die klammen Kommunen in NRW, die wichtige Anteilseigner sind und waren, aber auch teilweise trotz des gesunkenen Preises aussteigen wollen.
5/10
Analyse Wachstum und Margen der RWE Aktie
Die Ergebnisse der letzten Jahre werden auch durch starke Abschreibungen geschmälertaber auch in Zukunft werden die hohen Gewinne und Margen aus den konventionalen Kraftwerken wohl nicht mehr möglich sein, was auch die Abschreibungen verursacht hat. Durch den RWE DEA Deal konnte die immer noch beträchliche Verschuldung zurückgefahren werden, aber gute Zukunftsaussichten hat wohl nur die NewCo.
5/10
investresearch Beurteilung und Bewertung der RWE Aktie
Bei RWE ist immer noch kein Licht am Ende des Tunnels, da das Kerngeschäft zunehmen obsolet wurde. Die Abspaltung hat aber einige interessante Assets, weswegen man dies für einen Einstieg beobachten sollte. Man sollte sich nicht vom optisch niedrigen Aktienkurs täuschen lassen, hier wurden nachhaltig Werte vernichtet, die so nie wieder kommen werden. Ein faires KGV von 11 ist daher das Maximale, was man aus fundamentaler Sicht auf den Jahresgewinn zahlen sollte.
5,7/10
=> Faires KGV: 11
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
RWE Aktienkurs
Name | RWE AG ST O.N. |
ISIN | DE0007037129 |
WKN | 703712 |
Identifier | RWE-XE |
Anlageuniversum | Aktien DAX |
Faires KGV | 11 |
investresearch Bewertung | 5,7 |
Unternehmensfaktoren | 6 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 4 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 7 |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 5 |
Marktgrösse | 9 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Softfaktoren | 5 |
Management | 6 |
Unternehmenskultur | 5 |
Strategie | 6 |
Entrepreneurship | 4 |
Finanzfaktoren | 5 |
ROA | -3,39% |
EBIT Margin | 18,45% |
Umsatzwachstum 5J | 1,59% |
EBITDA Wachstum 5J | -2,08% |