E. ON Aktie
E.ON ist der führende Energieversorger in Deutschland und Betreiber zahlreicher Kraftwerke, möchte sich aber in einen Konzern mit Zukunft und eine Betreiber konventioneller Kraftwerke aufspalten..
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der E.ON Aktie
E.ON produziert Strom in verschiedenen konventionellen Kraftwerken und betreibt auch Erneuerbare Energien Kraftwerke um diese Elektrizität direkt, über Stadtwerke oder über die Stromhandelsbörse EEX zu verkaufen. E.ON verfügt über folgende Unternehmensbereiche:
- Verteilungsnetze
- Energievertrieb
- Energy Solutions
- Erneuerbare Energien
- Konventionelle Kraftwerke
- Exploration und Produktion
- Global Commodities
- Non-EU Länder
Die Verteilungsnetze mit 17m Kunden in Deutschland, Schweden und Osteuropa ist ein Kern des Unternehmen mit dem höchsten Anteil des EBITDA´s. E.ON verfügt über 800.000 km an Stromleitungen, sowie 100.000 km an Gasleitungen. Hier muss zwar immer mehr investiert werden, aber Smart Grids machen das Netz und die Verteilung auch effizienter und kostengünstiger.
Beim Energievertrieb hat E.ON über 25m Kunden, denen man Elektrizität unter seiner Marke verkauft. Hier ist neben Deutschland vor allem UK bedeutend. Auch betreibt man zahlreiche Energielösungen direkt beim Kunden, indem man dessen Infrastruktur optimiert und an Einsparungen und Produktion verdient und macht mit dem Bereich Energy Solutions schon über eine Mia Euro Umsatz.
E.ON hat auch ein respektables Portfolio an Erneuerbare Energien, vor allem Onshore Windparks in Europa und den USA, muss hier aber noch stärker wachsen und Firmen wie Iberdrola sind hier schon weiter. Trotzdem ist E.ON bereits jetzt ein weltweit führender Produzent von Erneuerbaren Energien. Diese Abteilung soll der Kern der neuen EON werden.
E.ON ist ein auch ein größerer Produzent von Öl und Gas in Russland und der Nordsee, wo vor allem in politisch stabilen Regionen die Förderung hochgefahren wird. Außerdem handelt man mit Energierohstoffen wie Öl, Kohle und Gas und verfügt über große Gasspeicherkapazitäten, auch für LNG Gas.
Im Bereich Non-EU ist vor allem E.ON Russland zu nennen, das derzeit großem politischen Risiko ausgesetzt ist. Interessant sind auch die at equity bilanzierten Beteiligungen in der Türkei und Russland.
E.ON muss einerseits den Abbau der Atomkraft bewältigen und andererseits die Transformation zu einem breit aufgestellten Energieversorger mit einem höheren Anteil An Erneuerbaren Energien bewerkstelligen was eine große Herausforderung ist. So sind viele Projekte von Erneuerbaren Energien, vor allem in Nordamerika in der Entwicklung, tragen aber noch nicht zum Energiemix bei.
Das Ausmaß der Energiewende erkennt man daran, dass selbst miliardenteure moderne Gaskraftwerke nicht mehr profitabel betrieben werden können, weswegen sie eigentlich auch nichts mehr Wert sind. Dies führt dazu, dass E.On diesen Bereich namens Uniper abspalten möchte.
8/10
Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der E.ON Aktie
Der Energiemarkt wird stark reguliert und das beste Beispiel ist dafür der Atomaustieg in Deutschland ist, der das Unternehmen hart getroffen hat. Hier hat Deutschland Milliarden an Volksvermögen aufgegeben und auch der Rückbau wird Milliarden verschlingen und es ist fraglich ob die Rückstellungen in den Bilanzen der Konzerne dazu ausreichen, weswegen E.ON nach staatlicher Unterstützung ruft. Die Atomenergie auch in Uniper zu integrieren, wäre aus Konzernsicht clever, aber nicht politisch durchsetzbar, da sonst der Steuerzahler für die wohl nicht ausreichenden Rückbaukosten der Atommeiler aufkommen müsste.
Allgemein begünstigt die Energiewende die großen Stromkonzerne wenig, da neue Konkurrenz durch Kleinkraftwerke , Windparks und Selbstversorger entsteht, sowie ein Großteil der Assets der Unternehmens wie die konventionellen Kraftwerke an Wert verloren haben. In Zukunft werden wohl gerade Eigenheimbesitzer ihren eigenen Strom produzieren, womit sie dann ihr Elektroauto betreiben können. Die flexiblen Gaskraftwerke rechnen sich kaum mehr und wenn das Gas aus Russland teurer wird, wäre es auch ratsamer dieses zum Heizen einzusetzen, als für die Stromproduktion zu verwenden, wo es viele Alternativen gibt.
Aber auch Kohle und Gaskraftwerke müssen Emissionszertifikate kaufen, was diese Kraftwerke immer weniger rechnet. Der Markt ist als Commodity Markt von starkem Wettbewerb geprägt, auch wenn er sehr groß und recht wenig konjunkturanfällig ist, da Haushalte immer ungefähr die gleiche Menge an Strom brauchen.
Langfristig wird aber Strom und Elektrizität immer wichtiger und Öl zum Beispiel beim PKW ersetzten. E.ON ist hier als großer deutscher Anbieter gut positioniert die Tankstellen der Zukunft zu betrieben oder zu versorgen was ein großer Wachstumsmarkt eines Tages wird.
6/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der E.ON Aktie
Das Unternehmen wird seit 2010 von Johannes Teyssen geführt, der VWL und Jura in Freiburg und Göttingen studiert hat. Er war praktisch sein gesamtes Berufsleben bei Vorgängerfirmen des E.On Konzerns angestellt.
E.ON möchte die Performance Kultur stärken, denn aufgrund der Quasi Monopolstellung vor der Energiewende wurden hohe Kostenblöcke aufgebaut, für die nun das Geld fehlt und die Mitarbeiter müssen wieder mehr auf Leistung getrimmt werden. Mit E.ON 2.0 wurden massive Kosteneinsparungen in die Wege geleitet, die man ab 2015 dann auch langsam sehen sollte. Auch trennte sich das Unternehmen von Tausenden Mitarbeitern, was auch nicht unbedingt für die Stimmung förderlich war, auch wenn die Firmenkultur nach wie vor intakt ist.
Höchste Priorität hat bei E.On aber die Abspaltung des konventionellen Kraftwerksgeschäfts namens Uniper.
Es gibt keinen dominanten Großinvestor bei E.ON und die Aktien sind knapp zur Hälfte in den Händen deutscher Investoren.
6/10
Analyse Wachstum und Margen der E.ON Aktie
Die Finanzzahlen von E-On sind einerseits durch Abschreibungen auf die Kraftwerke beeinflusst und andererseits wenig ausagekräftig wegen der anstehenden Aufspaltung. Die guten Zeiten vor der Energiewende werden aber nicht mehr kommen, auch wenn das neue E-On mit den Netzen und Assets im Erneuerbaren Energien Bereich durchaus einige Eisen im Feuer hat. Dazu kommt die hohe Nettoverschuldung, die man bei der Bewertung des Firmenwerts von E.ON miteinbeziehen sollte
6/10
investresearch Beurteilung und Bewertung der E.ON Aktie
Das Kerngeschäft von E.ON ist aufgrund der Energiewende und der Grünen Revolution praktisch tot und der Konzern muss sich neu erfinden. Ob das gelingt und man mit der Firmenhistorie klar auf Erneuerbare Energien und Speicher setzten wird bleibt fraglich und durch die Atommeiler bestehen weiter hohe Risiken. Auch darf man die hohe Schulden nicht vergessen, weswegen Anleger die Abspaltung abwarten sollten und der E.ON Aktie nur ein faires KGV von 12 zugestehen sollten.
5,8/10
=> Faires KGV: 12
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
E.ON Aktienkurs
Kursanbieter:
Name | E.ON SE |
ISIN | DE000ENAG999 |
WKN | ENAG99 |
Kürzel | EOAN-XE |
Anlageuniversum | Aktien DAX |
Faires KGV | 12 |
investresearch Bew. last time | |
Bewertunsgtrend | |
investresearch Bewertung | 5,8 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 5 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 8 |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 5 |
Marktgrösse | 9 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 5 |
Softfaktoren | 5 |
Management | 6 |
Unternehmenskultur | 5 |
Strategie | 6 |
Entrepreneurship | 4 |
Finanzfaktoren | 5 |
ROA | -2,46% |
EBIT Margin | 2,78% |
Umsatzwachstum 5J | 6,40% |
EBITDA Wachstum 5J | -25,84% |
KGV LTM bei Veröff. | N/A |