Der Geldmarkt umfasst den Handel von kurzfristigen Schuldverschreibungen bis ca. einem Jahr Laufzeit. Geldmarktgeschäfte dienen weniger der Kapitalanlage, wie der Anleihenmarkt, sondern mehr dem kurzfristigen Liquiditätsmanagement. Am Geldmarkt beteiligen sich weniger Privatanleger (eher über Geldmarktfonds), sondern mehr Banken, institutionelle Anleger und Industrieunternehmen.
Am Geldmarkt werden Geldmarktpapiere und kurzfristige Forderungen gehandelt:
- Tagesgeld
- Monatsgeld und Termingeld
- Zentralbankgeld (Einlage Fazilität)
- Commercial Papers und Wechsel
- Geldmarktderivate (Forward Rate Agreements etc.)
Geldmarkt zwischen Banken und Zentralbank
Banken fragen nach Zentralbankgeld um ihre Mindestreserveverpflichtung zu erfüllen oder sie verleihen Zentralbankgeld, um Überschussreservern anzulegen. Sie managen ihre Liquidität damit meist mit der Zentralbank oder untereinander.
Der eigentliche Geldmarkt zwischen Banken und Zentralbank ist nämlich der Ansatzpunkt für geldpolitische Entscheidungen der Zentralbanken und mittels der drei Geldmarktzinsen aus Hauprefinanzierungssatz, Spitzenrefinanzierungssatz und Einlagesatz kann der Zinsatz massgeblich beeinflusst werden. Dieser Referenzzisatz hat nicht nur Auswirkungen auf die anderen Bereiche des Geldmarktes, sondern auf alle festverzinslichen Wertpapiere und eigentlich alle Assetklassen, da Kreditzinsen ein massgeblicher Investitionsentscheidungsfaktor und Profitabilitätsfaktor ist.
Der Geldmarkt ist geprägt durch einen hohen Institutionalisierungsgrad, unpersönliche Beziehung zwischen Schuldner und Gläubiger, hohe Bonität der Marktteilnehmer und standardisierte Marktinstrumente. Die auf dem Geldmarkt ausstehende Forderungen werden der Geldmenge M1 und M2 zugerechnet.