Salzgitter ist ein Stahlkonzern mit Fokus auf Röhren und Flachstahl.
Salzgitter Aktienanalyse
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Salzgitter Aktie
Die heutige Salzgitter AG wurde durch eine Ausgründung aus der Preussag formiert und es handelt sich um ein Stahlproduzenten, der Stahl in Stahlwerken herstellt und veredelt. Ein Kernprodukt sind dabei die von Mannesmann 2000 für einen Euro erworbene Röhrenstahle, sowie Walzstahl. Das Unternehmen gliedert sich dabei in die Bereiche Flachstahl, Profilstahl, Energie (Röhren), Handel und Technologie.
Im Bereich Profilstahl lieferte Salzgitter beispielsweise den Großteil des Grobbleche, die für den großen Windpark Baltic 2 nötig waren. Flachstahl kommt sonst vor allem in der Automobilbranche und beim Bau zum Einsatz. Die Röhren werden beispielsweise bei Pipelines eingesetzt, was mit der Russlandkrise und dem Stopp von Southstream erstmal problematisch wird. Das Feld Technologie umfasst beispielsweise Klöckner DESMA, einen Maschinenbauer und Klöckner PET, einen Getränkeabfüller.
Die Bereiche sind in ca. 200 unterschiedlichen Unternehmen gegliedert, was aber einen Markenaufbau erschwert, da die verschiedenen Produkte oft unter verschiedenen Marken am Markt sind.
Als Zulieferer, der einerseits von Rohstoffpreisen und andererseits von Stahlpreisen abhängig ist, ist das Geschäftsmodell recht unattraktiv und nur durch mehr Technologie und Mehrwert können höhere Margen erzielt werden.
Salzgitter ist auch mehrheitlich an den Klöckner Werke AG beteiligt und ein sehr deutsches Unternehmen, da fast 80% der Mitarbeiter hierzulande arbeiten.
Die Marke ist einigermaßen bekannt, aber spielt im Geschäftsfeld von Salzgitter auch keine große Rolle, da viele Produkte eine Commodity sind.
6/10
Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Salzgitter Aktie
Der weltweite Stahlmarkt steht wie die meisten Rohstoffmärkte stark unter Druck, was einen Anbieter der deutsche Energiepreise und Löhne zahlen muss sehr zusetzt und Gewinne fast nicht möglich macht. Die Nachfrage und die Preise hängen sehr vom Konjunkturzyklus ab, und macht Salzgitter daher sehr anfällig. Auch wenn es der deutschen Wirtschaft recht gut geht, gilt dies nicht für die europäischen Wettbewerber, die auf den Heimatmarkt von Salzgitter mit Kampfpreisen drängen.
Dazu kommt, dass auch der wichtige Röhrenmarkt lahmt und sich Überkapazitäten in Preisverfalle und Kurzarbeit wiederspiegeln. Im Automobilbau wird Stahl langfristig immer mehr durch Aluminium und Carbon verdrängt, da Stahl zu schwer ist, was diesen wichtigen Absatzmarkt langfristig schrumpfen lassen wird.
Das Marktwachstum für Stahl in Europa ist langfristig gesehen bestenfalls stagnierend, auch wenn die Marktgröße immer noch recht groß ist, auch wenn Standardprodukte der Stahlbranche längst außerhalb von Europa produziert werden.
6/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Salzgitter Aktie
CEO von Salzgitter ist seit 2011 Heinz Jörg Fuhrmann, der auch Mitglied des Senats der Fraunhofergesellschaft ist. Fuhrmann studierte Eisenhüttenkunde in Aachen und arbeitete danach für die Klöckner-Werke, ehe er 1995 zum Vorgänger Preussag-Stahl wechselte. Warum auch im Krisenjahr 2013 die vollen variablen Bezüge ausgezahlt werden erscheint fraglich.
Organisatorisch stellt sich Salzgitter wegen der Krise neu auf und versucht noch näher am Kunden zu sein und dort Entscheidungen zu treffen und will mit dem Programm Salzgitter AG 2015 sich auf die neuen Herausforderungen im Markt besser vorbereiten.
Die Mitarbeiter sind mit Salzgitter insgesamt zufrieden und loben vor allem das Gehalt, was aber Aktionären aufzeigt, dass hier noch Potenzial für Einsparungen besteht.
An Salzgitter ist das Land Niedersachsen mit 26,5% beteiligt, d.h. der Staat hat seine Hände bei dem Unternehmen mit im Spiel und kann jede wichtige Entscheidung blockieren. Auch sind die Verbindungen zur Politik eng, was beispielsweise die Ernennung eines Vorstandes von Salzgitter zum niederländischen Finanzminister zeigt.
Dies ist eher als negatives Zeichen für die Unternehmenskultur zu sehen, da das Unternehmen sich auf Hilfe auf die Politik verlassen könnte, was langfristig kein guter Ratschlag ist.
5/10
Analyse Wachstum und Margen der Salzgitter Aktie
Bei Salzgitter sieht man in den Finanzzahlen deutlich die Auswirkungen der Eurokrise und der höheren Energiepreise in Europa und die GuV sieht dramatisch aus. Salzgitter ist aber noch mit einem hohen Eigenkapital ausgestattet, was auch eine Dividende bei Verlusten ermöglicht.
4/10
investresearch Beurteilung und Bewertung der Salzgitter Aktie
Die Aktie ist etwas für Buchwertanhänger, den von der Perspektive sieht es erstmal mau aus, auch wenn Ende 2014 gut den Tiefpunkt des Zyklus bilden könnte.
5,3/10
=> Faires KGV: 10
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Salzgitter Aktienkurs
Name | SALZGITTER AG O.N. |
ISIN | DE0006202005 |
WKN | 620200 |
Identifier | SZG-XE |
Anlageuniversum | Aktien MDAX |
Faires KGV | 10 |
investresearch Bewertung | 5,3 |
Unternehmensfaktoren | 6 |
Business Model | 5 |
Wettbewerbsvorteil | 5 |
Produktqualität | 8 |
Marke | 7 |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 5 |
Marktgrösse | 9 |
Wettbewerb | 4 |
Zyklen und Regulierungen | 5 |
Softfaktoren | 5 |
Management | 6 |
Unternehmenskultur | 5 |
Strategie | 5 |
Entrepreneurship | 4 |
Finanzfaktoren | 3 |
ROA | -5,97% |
EBIT Margin | 0,38% |
Umsatzwachstum 5J | -5,86% |
EBITDA Wachstum 5J | -39,33% |