Die Lufthansa ist Deutschlands Aushängeschild in der Welt und die führende Premium-Airline der Welt.
Lufthansa Aktienanalyse
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Lufthansa Aktie
Die Lufthansa transportiert Menschen und Güter in Flugzeugen ausgehend von den Drehkreuzen Frankfurt, München, sowie Zürich (Swiss) und Wien (Austrian) in die ganzen Welt. Der Vertrieb der Tickets erfolgt dabei immer mehr auch über die eigene Webseite oder über Reisebüros oder die an Reisedatenbanken angeschlossene Webseiten. Auch gibt es Reiseunternehmen, die große Ticketkontingente auf einmal kaufen und dann ebenfalls diese über Preisvergleiche im Internet vertreiben. Dadurch, dass früher die günstigsten Preise oft beim Preisvergleich zu finden war, hat sich die Lufthansa hier selber in die Margen geschnitten, da man dort auch noch eine Provision abgeben musste. Als starke deutsche Marke kann man aber als eine der wenigen Fluglinien darauf setzten, dass auch bei guten Preisen immer mehr Kunden direkt über die Webseite buchen, was Vertriebskosten spart.
Die Lufthansa Gruppe ist zwar primär eine Passagierfluglinie, hat aber weitere Geschäftsbereiche:
- Passagiere Hub Airlines (Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines)
- Eurowings
- Logistik (Cargo)
- MRO (Lufthansa Technik)
- Catering (LSG Skychefs)
- IT Dienstleistungen
- Miles & More
Neben der Markte Lufthansa gehört einem auch die Swiss, Eurowing und die Austrian Airlines mit den jeweiligen Drehkreuzen Zürich und Wien zur Gruppe. Als Produkt bietet man die Economy Klasse, sowie die neue und profitable Business Class an. Das Geld verdienen Lufthansa nämlich mit lukrativen Geschäftskunden, die mit Senatorstatus etc. geködert werden, während die Economy Klasse eher uninteressant ist. Die Lufthansa überbucht dabei auch beliebte Strecken, weswegen man kurzfristig auch keine Flug umbuchen kann, da aus dem No-Show Effekt ein weiterer Profitfaktor geworden ist.
Die Auslastung bei der Lufthansa beträgt knapp 80% und die Preise werden nach einem komplizierten Algorithmus berechnet, weswegen es schwierig ist zu sagen, was ein Flug von London nach München normalerweise kostet. Dies ist gerade für Privatkunden nervig, da Unsicherheit geschaffen wird und höhere Suchkosten entstehen.
Im Bereich MRO und Catering ist man jeweils globaler unabhängiger Marktführer, weswegen diese Abteilungen auch immer wieder als attraktive Spin-Offs gelten. Sie gleichen das volatile Passagiergeschäft außerdem etwas aus.
Die ehemalige Germanwings, soll unter dem Namen Eurowings zu einer führenden „Billigfluglinie“ ausgebaut werden, was durch bessere Tarifverträge und Fokus auf Punkt–zu-Punkt Verbindungen möglich ist.
Die Produktqualität der Lufthansa ist aber sehr gut und auch die Marke für eine Fluglinie sehr stark.
7/10
Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Lufthansa Aktie
Bei Fluglinien gibt es einen rigorosen Preiswettbewerb, da für die meisten Kunden nur der günstigste Preis zählt und Fluglinien nur wenig Möglichkeiten haben sich zu differenzieren. Dazu kommen Wettbewerber wie Emirates, die halbstaatliche Unterstützungen haben, sowie Billigfluglinien die mit einer besseren Kostenstruktur angreifen. Der Wettbewerb ist also sehr hart für die Lufthansa. In den USA kam es aber wohl zu einer stillschweigende Übereinkunft die Preisersparnisse aufgrund des sinkenden Ölpreises nicht an die kunden weiterzugeben, wofür auch Blackrock als großer Anteilseigner aller Fluglinien mitverantwortlich gemacht wird. DIes ist auch in Europa möglich, bzw können die Golf Carrier aufgrund des sinkenden Ölpreises weniger aggressiv auftreten.
Dazu kommt das traditionelle Fluglinien sehr anfällig für politische Krisen sind, da Menschen bei Kriegen und Terroranschlägen weniger fliegen und dazu auch noch der Ölpreis steigt. Auch wird man bei Verspätungen schnell haftbar gemacht und muss teure Hotels und Entschädigungen zahlen. Zusätzlich sind die Piloten und das Personal sehr teuer und nutzt seine Sonderstellung gerne aus um sich hohe Gehälter zu erstreiken. Auch sind die Flugstrecken und Flughafenslots reguliert, was den Markt noch unattraktiver macht. In Deutschland kommt noch dazu die unsinnige Luftverkehrsabgabe.
Dies alles führte dazu, dass Warren Buffet sagte, er habe einen Mitarbeiter eingestellt, dessen einzige Aufgabe es ist, ihn davon abzuhalten je wieder Fluglinienaktien zu kaufen.
Langfristig wird der Flugverkehr weltweit aber weiter zunehmen, da es sich immer mehr Menschen leisten können und die Welt immer mehr verbunden ist. In dem Kernmärkten von Lufthansa wird allerdings durch Videokonferenzen so manches Meeting obsolet gemacht und die profitable Business Class ist in vielen Firmen nicht mehr opportun.
5/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Lufthansa Aktie
Carsten Spohr ist CEO der Lufthansa seit Mai 2014 und studierte zuvor Wirtschaftsingenieurwesen in Karlsruhe und hat auch eine Verkehrspiloten Lizenz. Er ist als Eigengewächs bereits seit 1994 im Unternehmen und tritt die Nachfolge des erfolgreichen Christoph Franz an, der zu Roche wechselte. Die Germanwings Katastrophe meisterte er recht gut und er zeigt den verwöhnten Piloten zurecht auch ihre Grenzen auf.
Nicht nur wegen der Streiks im Herbst 2014 ist die Atmosphäre und Firmenkultur vergiftet, auch wenn auf Kununu die Mitarbeiter insgesamt recht zufrieden mit der Lufthansa als Arbeitgeber sind. Wenn man Piloten aber mit normalen Arbeitnehmern vergleicht, ist es schon verwunderlich, warum diese mit sechsstelligen Gehältern mit Mitte 50 abschlagsfrei in Rente gehen dürfen. Dies ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß und die Lufthansa Führung hat das Recht dieses Privileg zu beschneiden. Die Piloten denken schon sehr stark an ihre Maximierung und nur sehr wenig an das Unternehmen.
Durch Score soll es u.a. eine Premium Economy Klasse geben und die Hub Struktur in München soll vereinfacht werden, sowie eine Zwei Klassen Flotte eingeführt werden, indem Eurowings die weniger Premiumdestinationen übernimmt.
Das langfristige Ziel ist es aber die westliche 5 Sterne Fluglinie zu werden, was durchaus machbar ist, da man mit Swiss und Lufthansa zwei weltweit sehr respektierte Marken hat, wo mancher immer wieder bereit ist etwas extra dafür zu bezahlen.
5/10
Analyse Wachstum und Margen der Lufthansa Aktie
Die Lufthansa überlebt im Vergleich zu ihren europäischen Wettbewerb noch relativ gut und hat sich mit Swiss und Austrian attraktive Töchter einverleibt.
Anhaltend niedrigere Ölpreise könnten die Profitabilität zumindest kurzfristig verbessern, auch wenn man sich gegen Ölpreisveränderungen etwas gehedged hat, da man diesen Nachlass nicht direkt gleich an die Kunden weitergeben muss.
Einen definitiv positiven Einfluss hat, dass man Flugzeuge nun über 20 Jahre und nicht über 12 Jahre abschreibt, was aber mehr ein buchhalterische Trick ist, um höhere Gewinne auszuweisen.
6/10
investresearch Beurteilung und Bewertung der Lufthansa Aktie
Die Lufthansea Aktie ist eine Möglichkeit auf den sinkende Ölpreise zu wetten, hat aber generell ein sehr schwieriges Marktumfeld. Sollte die Transformation gelingen und die Rahmenbedingungen passen, kann man aber einen europäischen Marktführer recht günstig erwerben. den ein faires KGV von 12 ist bei der Markenstärke trotz der Unternehmenskultur angebracht.
5,9/10
=> Faires KGV: 12
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Lufthansa Aktienkurs
Name | LUFTHANSA AG VNA O.N. |
ISIN | DE0008232125 |
WKN | 823212 |
Kürzel | LHA-XE |
Anlageuniversum | Aktien DAX |
Faires KGV | 12 |
investresearch Bew. last time | 5,6 |
Bewertunsgtrend | 6,0% |
investresearch Bewertung | 5,9 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 5 |
Wettbewerbsvorteil | 6 |
Produktqualität | 9 |
Marke | 9 |
Marktfaktoren | 5 |
Marktwachstum | 6 |
Marktgrösse | 9 |
Wettbewerb | 3 |
Zyklen und Regulierungen | 3 |
Softfaktoren | 5 |
Management | 6 |
Unternehmenskultur | 4 |
Strategie | 8 |
Entrepreneurship | 3 |
Finanzfaktoren | 6 |
ROA | N/A |
EBIT Margin | 5,48% |
Umsatzwachstum 5J | N/A |
EBITDA Wachstum 5J | N/A |
KGV LTM bei Veröff. | 3,7 |