Gerresheimer ist ein Hersteller von Premiumverpackungsprodukten aus Glas und Plastik für die Pharmaindustrie.
Gerresheimer Aktienanalyse
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Gerresheimer Aktie
Gerresheimer produziert u.a. Arzneimittelfläschchen, Medikamenten-Verabreichungs-Systeme, Spritzensysteme, Insulin-Stifte und Inhalatoren für die globale Pharma- und Healtbranche. Die Verpackungen können aber auch in der Kosmetikindustrie und Spezialernährungsbranche eingesetzt werden. Gerresheimer unterteilt sich in drei Geschäftsbereiche:
- Plastik & Geräte
- Glasverpackungen
- Life Science Research
So gehören Kunststoffverpackungen, Spritzen und Pharmagläser zu den Produkten, aber auch Inhaliergeräte, Ampullen und Kartuschen. Gerresheimer ist also ein Zulieferer, für Verbrauchsmaterialien, was zwar kein High-Tech ist, aber hohe Qualitätsstandards entsprechen muss. Auch machen die Verpackungen am Gesamtprodukt der Kunden meist nur einen sehr geringen Anteil aus, weswegen Gerresheimer relativ hohe Margen und Preise durchsetzten kann, da kein Kunde möchte, dass sein Medikament ausläuft oder andere schlimme Dinge aufgrund von Qualitätsproblemen bei der Verpackung passieren.
Fast alle führenden Pharmakonzerne wie Bayer, Teva, GSK, aber auch Beiersdorf und Nestle gehören zu den Kunden von Gerresheimer. Die wichtigsten 10 Kunden machen ein Drittel des Umsatzes aus, was ein gewisses Klumpenrisiko darstellt, aber noch komplett in Ordnung ist.
Gerresheimer hat in Europa eine starke Marktstellung, wo man meist die Nr. 1 oder 2 ist und auch ist man beispielsweise bei Ampullen in China die Nr. 1. Insgesamt kann Gerresheimer als Spezialist das breiteste Produktportfolio im Markt aufweisen.
Zu den Innovationen gehören vor allem auch neue kleine Medizingeräte, die die Patienten selber zu Hause einsetzten können und die höhere Margen ermöglichen.
Die Marke ist wenig bekannt und auch als Arbeitgeber ist das Image ausbaufähig.
7/10
Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Gerresheimer Aktie
Das Unternehmen profitiert von den beiden Megatrends globale Alterung und zunehmender globaler Wohlstand, was die Nachfrage nach Medizinprodukten steigen lässt. Auch ist es für Gerresheimer eher von Vorteil, wenn es zu mehr Regulierungen kommt, da man Pharmakunden schon sehr lange beliefert und die Regulierungen potentielle neue Konkurrenten abschrecken würde.
Dazu deutet sich eine Belebung des Biotechmarktes an und die neuen Medikamente die auf dem Markt kommen, sind potentielle neue Kunden von Gerresheimer. Auch ist man unabhängig von Patentschutzablauf, da es für die AG egal ist ob das Originalpräparat oder das Generika in die Flasche kommt. Bei Produkten für Diabetiker und Asthmatiker, die etwas komplizierter sind, profitiert Gerresheimer ebenfalls von der Zunahme dieser Krankheiten weltweit. Die Marktperspektive ist also sehr gut.
Gerresheimer erzielt über die Hälfte seiner Umsätze in Europa und knapp 20% in Asien, was aber stark wächst. Der Gesundheitsmarkt steht für über 80% der Umsätze und ist sehr stabil und defensiv, weswegen Wirtschaftskrisen sich bei Gerresheimer kaum zeigen.
Zu den Wettbewerbern gehören u.a. Schott, Becton Dickinson, Nipro, Jabil Curcuit, Nemera und Belly Plastics. Die Markteintrittsbarrieren, sind vor allem bei den Glasprodukten relativ niedrig, da hierzu wenig Hightech benötigt wird. Dies würde Gerresheimer langfristig, wenn der Ruf der Produzenten in Niedriglohnländern besser wird, einem stärkeren Konkurrenzkampf aussetzten.
Die Marktgröße ist aber insgesamt doch überschaubar und limitiert das Wachstumspotenzial.
8/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Gerresheimer Aktie
Gerresheimer wird seit 2010 von Uwe Röhrhoff geführt, der bereits seit 1991 im Unternehmen ist und zuvor BWL studiert hat. Er möchte Gerresheimer zum führenden globalen Partner von Pharmafirmen ausbauen. Röhrhoff hat zuletzt Aktien zugekauft und ist am Unternehmen beteiligt.
Die Mitarbeiter sind durchschnittlich zufrieden und kritisieren vor allem das Image und die wenigen Karrieremöglichkeiten. Als Produktionsunternehmen mit dezentralem Fokus ist die Kultur im Unternehmen nicht sonderlich stark.
Wenn es zu den Kernprodukten passt, kauft Gerresheimer auch aktiv zu, die Firmen müssen aber jeweilige Marktführer mit gutem Management sein.
7/10
Analyse Wachstum und Margen der Gerresheimer Aktie
Die Margen sind als Medizintechnikunternehmen für die Produkte bereits sehr hoch und es besteht wenig Potenzial diese bei den Kernprodukten weiter auszuweiten. Das Wachstum soll sich 2014 und 2015 abschwächen, ehe man dann wieder etwas stärker als die Weltwirtschaft wachsen möchte.
7/10
investresearch Beurteilung und Bewertung der Gerresheimer Aktie
Zuletzt senkte Gerresheimer die Erwartungen und rechnet damit erst ab 2016 wieder stärker wachsen zu können. Generell ein solides Unternehmen, das sich als defensives Investment eignet, bei dem man als Aktionär nicht viel kontrollieren muss.
7,0/10
=> Faires KGV: 15
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Gerresheimer Aktienkurs
Name | GERRESHEIMER AG |
ISIN | DE000A0LD6E6 |
WKN | A0LD6E |
Identifier | GXI-XE |
Anlageuniversum | Aktien MDAX |
Faires KGV | 15 |
investresearch Bewertung | 7,0 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 6 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 8 |
Marke | 7 |
Marktfaktoren | 8 |
Marktwachstum | 7 |
Marktgrösse | 7 |
Wettbewerb | 7 |
Zyklen und Regulierungen | 9 |
Softfaktoren | 7 |
Management | 6 |
Unternehmenskultur | 6 |
Strategie | 7 |
Entrepreneurship | 7 |
Finanzfaktoren | 7 |
ROA | 3,94% |
EBIT Margin | 11,56% |
Umsatzwachstum 5J | 3,61% |
EBITDA Wachstum 5J | 7,85% |