Design Hotels ist ein Vermarktungs- und Beratungsunternehmen für Boutique Hotels und gehört inzwischen mehrheitlich zu Starwood.
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Design Hotels Aktie
Design Hotels bietet folgende drei Produkte an:
- Kommission auf vermittelte Buchungen über die Webseite designhotels.com, Reisebüros und als Channelprogramm von anderen Buchungsseiten (SYNXIS)
- Lizenzgebühren von Hotels für die Nutzung der Design Hotels Marke und PR-Arbeit für diese
- Beratungsdienstleistung beim Aufbau und Neukonzeption von neuen Boutiquehotels
Dabei macht das Transaktionsgeschäft ca. die Hälfte aus und die anderen beiden Bereiche jeweils ein Viertel. Ein typisches Boutique Hotel zahlt aber so schnell 100.000 Euro im jahr an Gebühren.
Abgesehen vom Beratungsgeschäft sind die beiden Bereiche sehr attraktiv und margenstark, da sie bei Wachstum auch skalierbar sind. Für Lizenzgebühren werden keine direkten Kosten fällig und bei den Transaktionserlösen nur die des Onlinemarketings. Die Marke Design Hotels ist dabei gut in der Nische positioniert und das Produkt ist stimmig. Mit über 160.000 Facebookfans ist man auch auf den sozialen Kanälen gut positioniert, was auch ein starkes Zeichen für die Marke ist. Auch konntet die Anzahl der Partnerhotels über die letzten Jahre stetig ausgeweitet werden und beträgt um die 300 in 2016. Allerdings kann es einige Hotelkunden stören, dass Design Hotels jetzt auch zu einer großen Luxushotelkette gehört.
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Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Design Hotels Aktie
Der internationale Reisemarkt wächst mit 4% stärker als die Weltwirtschaft und dieser Trend sollte sich weiter fortsetzten, da es immer mehr Rentner gibt und auch Vermögende, die die Zeit und das Geld für Reisen haben. Durch das Internet entsteht auch ein Trend zur Individualreise, da man einfacher direkt buchen und sich informieren kann und die Menschen darauf aus sind etwas besonders im Urlaub zu machen und die Zielgruppe der Creative Class noch Richard Florida ständig wächst. Davon profitiert auch Design Hotels, die sich auf die Vermarktung und Konzeption von individuellen Boutique Hotels spezialisiert haben, die sich klar vom Standardangebot großer Ketten abheben. Was als absolute Nische in den 80ern begann, hat sich durchaus zu einem großen Geschäftsfeld entwickelt und die Boutique Hotels, die meist eigentümergeführt sind und weniger als 100 Zimmer haben sind inzwischen leistungsfähiger als Hotelketten.
Allerdings ist dieser Markt auch nicht ohne Konkurrenz, denn man steht einerseits im Wettbewerb mit Boutique Hotelseiten wie Tablet Hotels oder Secret Escapes, aber auch Softbrands wie Leading Hotels of the World oder Small Luxury Hotels. Auch gibt es direkte Hotelketten, die sich als Boutique Hotels vermarkten wie W Hotels und Andaz Hotels und mit seiner Buchungsseite konkurriert Design Hotels auch mit Schwergewichten wie Booking.com und HRS.
Insgesamt ist der Reisemarkt einer der größten der Welt, bei dem über 1.500 Mia Euro jedes Jahr umgesetzt werden und der vor allem in den Emerging Markets stark wächst. Die Nische der Designhotels ist natürlich nur ein Bruchteil davon.
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Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Aktie
Design Hotels möchte seine Markte nicht verwässern und nimmt daher nur 5-10% der jährlichen Bewerbungen in seinen Club auf. Dabei werden alle Hotels auch gründlich geprüft und von Mitarbeiten vor Ort besucht.
Der Alleinvorstand Claus Sendlinger ist eher der Produktmensch, der Leidenschaft für seine Marke und Hotels hat, aber in der Vergangenheit nicht die Aktionäre als oberste Priorität sah. Deswegen war das Unternehmen auch immer wieder unprofitabel trotz Wachstum und sogar zu einem Penny Stock verkommen.
Inzwischen hält Starwood ca 90% der Aktien und hat einen Beherschungsvetrag abgeschlossen, weswegen freie Aktionäre hier benachteiligt werden können und es auch ein Spruchverfahren gibt. Eine komplette Übernahme durch squezze-out ist durchaus wahrscheinlich, da Design hotels bereits als Starwood Marke geführt wird. Durch den geplanten Zusammenschluss von Marriott und Starwood könnte es hier aber auch Überaschungen geben. Die Übernahme hat natürlich auch Auswirkungen auf die Firmenkultur.
7/10
Wachstum und Margen der Design Hotels Aktie
Außer dem Krisenjahr 2009 konnten Umsätze kontinuierlich zulegen, was auch an der steigenden Partnerzahl und Popularität der eigenen Webseite designhotels.com liegt. Vor allem die eigenen Buchungen über die Webseite, bzw. die Sparte Transaktionen konnten zulegen, was mit den Lizenzen das interessanteste Geschäftsprodukt ist. Allerdings steigt der Gewinn trotz des verbesserten Umsatzes nicht, was natürlich auch daran liegen kann, dass es opportun sein kann den Firmenwert nicht als zu hoch erscheinen zu lassen.
Die beiden skalierbaren Geschäftsbereichen können durchaus EBIT Margen von 30-40% erreichen, da man eine wertvolle Marke in einem Nischenmarkt mit einer zahlungsbereiten Kundschaft hat.
8/10
investresearch Bewertung der Aktie für den Design Hotels Investor
Design Hotels ist zu einem squeeze-out Fall geworden, was sehr profitabel sein kann, aber auch Spekulation ist. Basierend auf den reinen Finanzzahlen ist Design Hotels aber bereits ambitioniert bewertet und Priceline mit Booking wäre ein Alternative für Anleger.
7,6/10
Name | Design Hotels |
ISIN | DE0005141006 |
WKN | 514100 |
Identifier | LBA |
Anlageuniversum | Aktien Sonstige |
Faires KGV | 18 |
investresearch Bewertung | 7,6 |
Marktfaktoren | 8 |
Marktwachstum | 9 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 8 |
Unternehmensfaktoren | 8 |
Business Model | 9 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 9 |
Marke | 8 |
Softfaktoren | 7 |
Management Skills | 5 |
Unternehmenskultur | 7 |
Strategie | 7 |
Entrepreneurship | 7 |
Finanzfaktoren | 8 |
ROA | 20,00% |
EBIT Margin | 9,00% |
Umsatzwachstum | 9,00% |
EBITDA Wachstum | N/A |