Mit einem Carry Trade nutzt man unterschiedliche Zinsniveaus bei verschiedenen Währungen aus, indem man sich in einer Währung verschuldet (short geht) die niedrige Zinsen verlangt, während man das Geld in einer Währung anlegt die hohe Zinsen bringt. In bekannter carry trade war beispielsweise sich in yen oder chf zu verschulden und das Geld in Euro oder Emerging Markets anzulegen. Man macht carry trades dabei vor allem mit Zinspapieren, meist der jeweiligen Staaten. Bei einem carry trade nimmt man beispielsweise Schulden in yen auf und zahlt dafür 0,5% Zinsen bei seinem Broker. Diese Yen wechselt man in Dollar um und kauft davon US Government Bonds die 3% bringen. Bleibt alles gleich kann man 2,5% auf das Investment erzielen, allerdings müsste man auch noch das Wechselkursrisiko hedgen, denn dies kann sich schnell um 5-10% ändern. Mit niedrigen Zinsen kann eine Zentralbank genau diese carry trades provozieren und somit den Kurs der eigenen Währung drücken, wie es die USA und die EZB seit 2010 machten.
Diese Strategie kann sehr erfolgreich sein, hat aber hohe Risiken, dass sich die Währungskurse verändern und den carry trade Gewinn in einen Verlust drehen. Auch haben Länder mit hohen Zinsen ein höheres Kreditrisiko und ein default der long Währung kann bei dem üblich angewanten Leverage zu sehr hohen Verlusten führen.
Carry Trades sollten daher nicht mit Arbitrage verwechselt werden, denn nur bei einem stabilen Wechselkurs und Kreditspread kann ein „sicherer“ Gewinn erzielt werden.