Bilfinger ist einer der größten europäischen Immobilienkonzerne und erstellt Infrastruktur und Kraftwerke und bietet Dienstleistungen dazu an.
Bilfinger Aktienanalyse
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Bilfinger Aktie
Der ehemalige Baukonzern Bilfinger Berger, hat sich inzwischen zu einem Servicekonzern entwickelt, denn dieser Bereich steht inzwischen für einen Großteil des Umsatzes. Der Konzern ist inzwischen in nur noch zwei Sparten aufgeteilt:
- Industrial (Infrasturkturerneuerung und Prozessindustrie)
- Building and Facility (Gebäude und Hausmeisterservices)
Im Industriesegment bietet Bilfinger Leistungen zur Planung, Errichtung, Instandhaltung und Modernisierung von Industriebetrieben an, die sich vor allem auf den Energie und Chemiesektor fokussieren.
Das Buildingssegment umfasst technische und kaufmännische Immobiliendienstleistungen und Immobilienbewirtschaftung jeglicher Art, was vor allem in Deutschland betrieben wird. Hier konnte man zuletzt zulegen und profitiert davon, dass immer mehr Großkonzerne und Bestandshalter ihre Instandhaltung outsourcen möchten.
Das Konzessionsgeschäft (Infrastrukturbetrieb) hat man wie die Bauaktivitäten in Australien ebenfalls abgegeben und das Construction Segment wird unter nicht fortzuführende Tätigkeiten geführt. Auch das Wassergeschäft wurde nach China verkauft. Insgesamt ist Bilfinger deutlich geschrumpft die letzten Jahre und möchte sich auf den Heimatmarkt Europa fokussieren.
Das positive am Geschäftsmodell ist, dass ca. 60% der Umsätze aus wiederkehrenden Serviceverträgen kommen, die meist verlängert werden, jedoch ist man austauschbar und muss sich um die meisten Verträge immer wieder auch neu bewerben, weswegen eine hohe Rendite sehr schwierig ist. Die Märkte sind abgesehen vom Heimatmarkt Deutschland weltweit und Bilfinger ist vor allem auch in Osteuropa und Skandinavien stark.
Die Marke ist in der Branche bekannt, was durchaus hilft, aber im B2B Geschäft nicht entscheidend ist.
7/10
Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Bilfinger Aktie
Bilfinger will vom Trend zum Outsourcing profitieren, jedoch ist man immer noch von der sehr zyklischen Bau und Energieindustrie abhängig, was bei Ersterem aber abnimmt. Der Wettbewerb in der Branche ist sehr hart, auch wenn man sich aus dem schwierigen Baugeschäft verabschiedet hat. Bilfinger muss gerade bei großen Industriekunden sich immer wieder neu um die Serviceverträge bewerben und in der Wohnungswirtschaft kann man auch keine hohen Gewinne erzielen, da große Bestandshalter das Servicegeschäft dann lieber selber machen.
Durch die niedrigen Zinsen sieht es zwar mittelfristig für die Industrie gut aus, aber Investitionen in den Energiesektor werden durch die politischen und preislichen Unsicherheiten wohl erst mal verschoben und hier wird sich der Markt wohl nicht so schnell beleben.
7/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Bilfinger Aktie
Bilfinger wurde zwischen 2011 und 2014 vom ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch geleitet, der dem Unternehmen aber auch nicht nachhaltig weiterhelfen konnte. Danach kam es zu mehrfachen Führungswechseln, ehe nun der Brite Thomas Blades von Linde der Chefposten übernehmen soll. Aufsichtsratsvorsitzender ist Dr. Eckhard Cordes, der zuvor bei Metro und Karstadt involviert war. Bilfinger macht aber den Anschein, als ob es zu internen Machtkämpfen gekommen ist und die Firma schwer zu führen ist.
Die Unternehmenskultur ist als mäßig zu sehen, denn es gab immer wieder Skandale um Bestechungen und auch Insider Handel und letzteres ist nicht üblich in der Branche. Auch gab es Schuldzuweisungen zu einzelnen Personen im Geschäftsbericht, was nicht die feine Art ist.
Strategisch möchte man sich vom Baukonzern zu einem Immobilienservicedienstleister entwickeln, der Bewertungen und Beratungen vornimmt und Immobilienportfolios verwaltet.
Der größte Einzelaktionär ist der Private Equity Riese Cevian Capital , der für aktives Management bekannt ist und seine Interessen über Cordes wahrnimmt. Daneben ist Bilfinger aber auch immer wieder Shortattacken ausgesetzt.
6/10
Analyse Wachstum und Margen der Bilfinger Aktie
Bilfinger ist 2014 tief in die Rote Zahlen gerutscht, was aber auch an einem einmaligen Ereignis liegt. Die Margen sind traditionell niedrig und es gibt kein Wachstum. Auch 2016 ist von einer Verbesserung bisher wenig zu spüren.
4/10
investresearch Beurteilung und Bewertung der Aktie
Bilfinger ist ein mäßiges Unternehmen, das immer noch recht teuer dafür ist, denn aus fundamentaler Sicht ist nicht mehr als ein 12er KGV angebracht. Cevian als aktiver Investor könnte für einen Turnaround sorgen, hat bisher aber auch noch nicht viel Positives beitragen können.
5,8/10
=> Faires KGV: 12
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Bilfinger Aktienkurs
Name | BILFINGER SE |
ISIN | DE0005909006 |
WKN | 590900 |
Kürzel | GBF-XE |
Anlageuniversum | Aktien MDAX |
Faires KGV | 12 |
investresearch Bew. last time | 5,9 |
Bewertunsgtrend | -1,5% |
investresearch Bewertung | 5,8 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 6 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 6 |
Marke | 8 |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 6 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Softfaktoren | 6 |
Management | 6 |
Unternehmenskultur | 5 |
Strategie | 7 |
Entrepreneurship | 7 |
Finanzfaktoren | 4 |
ROA | N/A |
EBIT Margin | 2,21% |
Umsatzwachstum 5J | N/A |
EBITDA Wachstum 5J | N/A |
KGV LTM bei Veröff. | 88,3 |