Heidelberg Cement ist ein führender Baustoffkonzern in Europa mit Fokus auf Zement und Zuschlagstoffen.
Aktienanalyse Heidelberg Cement
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Heidelberg Cement Aktie
HeidelbergCement ist ein weltweit vertretener Zementkonzern mit den vier ungefähr gleich wichtigen Regionen Nordamerika, Europa, Asien und Rest der Welt. Durch den Zukauf der italienischen Italcementi konnte man seine Marktposition hintern den Weltmarktführeren Cemex, Lafarge udn Holcim stärken.
Heidelbergcement produziert folgende Baustoffe:
- Zement
- Zuschlagstoffe
- Transportbeton
- Asphalt
Beim Zement ist man vor allem in Schwellenländern stark, wo über 60% der Kapazitäten des Konzerns zu finden sind. Generell ist Zement eine Commodity, jedoch braucht man ein gutes Distributionsnetz, was den Wettbewerb einschränkt. Voraussetzung ist nämlich ein dichtes Netzwerk an Zementterminals, was kleinere Konkurrenten oft nicht anbieten können. Auch müssen viele Baustoffe just-in-time geliefert werden, weswegen es keine so typische Commodity wie Eisen oder Aluminium ist.
Bei den Zuschlagstoffen kontrolliert man mit 19 Mrd. Tonnen ein guten Teil der Weltreserven, die meist im stabilen Nordamerika und Europa liegen. Hier kann die Produktion also von Konkurrenten nicht beliebig erhöht werden und man kann bei einem Bauboom Überrenditen erwirtschaften.
HeidelbergCement investiert auch relativ viel in Forschung um neue und bessere Baustoffe zu entwickeln und zu patentieren, was bessere Margen verspricht.
HeidelbergCement setzt dabei auf lokale Marken, was zu einer niedrigen globalen Markenstärke führt, aber oft für lokale Bauunternehmen, die die Kunden sind positiv ist.
7/10
Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Aktie
Durch die internationale Aufstellung profitiert das Unternehmen stark von der Weltwirtschaft, bzw. von einer Verbesserung des Investitionsklimas. Die niedrigen Zinsen sollten mittelfristig die Bauwirtschaft weiter beflügeln, wovon man schon die ersten Belebungen sieht.
Langfristig profitiert die Bauwirtschaft vom Bevölkerungswachstum und der zunehmenden Urbanisierung, sowie der größeren Mittelschicht weltweit, was alles mehr Wohnraum und Infrastruktur benötigt, wofür Zement und Baustoffe gebraucht werden. So stieg die Wohnfläche pro Kopf in Entwicklungsländern in den letzten 10 Jahren um fast 10%.
Da im Zementgeschäft ein Oligopol herrscht und es immer wieder zu illegalen Preisabsprachen kam ist der Wettbewerb eher als niedrig anzusehen. Durch die Fusion zwischen Holcim und Lafarge könnte zu vielen Abspaltungen führen, die sich HeidelbergCement einverleiben könnte. Andererseits gäbe es dann einen klaren weltweiten Marktführer und das Unternehmen könnte in einigen Ländern unter Druck kommen.
7/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Heidelberg Cement Aktie
HeidelbergCement wird von Bernd Scheifele einem Merckle Vertrauten seit 2005 geführt. Er hat zuvor Jura in Freiburg studiert und kam über die Erfolge beim Phoenix Pharmahandel nach oben.
In der Zementbranche gab es auch immer wieder illegale Absprachen. So wurde HeidelbergCement zu einer dreistelligen Millionenstrafe aufgrund der Errichtung eines illegalen Kartells verdonnert, was auch die teilweise hohen Margen in der Vergangenheit erklärt. Die Unternehmenskultur ist daher als nicht zu positiv zu sehen.
HeidelbergCement wurde einst von Adolf Merckle kontrolliert, dessen Erbe Ludwig aber die Beteiligung herunterfuhr, aber immer noch die Sperrminorität an HeidelbergCement hält. Außerdem hält Arnhold und Bleichroeder, sowie Blackrock über 5% an der AG. HeidelbergCement kann daher durchaus als Familienunternehmen gelten, da Ludwig Merckle erfolgreich das Erbe seines Vaters angetreten hat und die Merckle Gruppe gerettet hat.
Mit der FOX 2014 Strategie hat man auf massive Kostensenkungen gesetzt, was sich langsam auch in den Margen bemerkbar macht. Das LEO Projekt hat die Logistik vereinfacht und ein Online-Kundenbestellportal zusammen mit intelligenter Steuerung des Fuhrparks wurde installiert. Mit den Programmen Perform und CLIMB hat man die Preissetzungsmacht und die Vertriebskompetenz gestärkt. D.h. auf strategischer und Managementseite arbeitet man durchaus hart die Dinge weiter zu verbessern.
Auch kauft HeidelbergCement aktiv weltweit zu und hat in Russland CJSC und in UK MQP übernommen und in Italien zuletzt ItalCementie investiert aber auch in organische Fabriken, wie in Indien und Indonesien. Daneben überlegt man sich aber auch von Nebengeschäften wie Bauprodukten zu trennen (Möglicher Börsengang Hanson Building) und auch stillgelegt Steinbrüche sind oft wertvoller Landbesitz, der veräußert werden kann.
7/10
Analyse Wachstum und Margen der Heidelberg Cement Aktie
HeidelbergCement hat für einen Baustoffkonzern relativ hohe Margen, was an den Eintrittsbarrieren für das Geschäft liegt. Die Profitabilität konnte auch dank der insgesamt sich belebenden Baukonjunktur hochgefahren werden.
HeidelbergCement ist aufgrund der Übernahme von Hanson immer noch echt hoch verschuldet, konnte sich aber zuletzt zu besseren Konditionen (Ca. 2%) refinanzieren und die relativen Schulden seit der Finanzkrise durch die Kapitalerhöhung zurückfahren und das obwohl man sich ItalCementi einverleibt hat.
6/10
investresearch Beurteilung und Bewertung der Heidelberg Cement Aktie
Die Zuschlagsreserven sind interessant und die Rahmenbedingungen sind eigentlich positiv. Wer auf die weltweite Bauwirtschaft setzt hat mit Heidelberg Cement ein gut geführtes Unternehmen, für das man aber nicht mehr als ein 14er KGV zahlen sollte.
6,8/10
=> Faires KGV: 14
Das faire KGV wurde aus der investresearch Aktienbewertungsmethode abgeleitet.
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Heidelberg Cement Aktienkurs
Name | HEIDELBERGCEMENT ST O.N. |
ISIN | DE0006047004 |
WKN | 604700 |
Identifier | HEI-XE |
Anlageuniversum | Aktien DAX |
Faires KGV | 14 |
investresearch Bewertung | 6,8 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 7 |
Marktfaktoren | 7 |
Marktwachstum | 6 |
Marktgrösse | 9 |
Wettbewerb | 8 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Softfaktoren | 7 |
Management | 7 |
Unternehmenskultur | 6 |
Strategie | 8 |
Entrepreneurship | 7 |
Finanzfaktoren | 6 |
ROA | 2,40% |
EBIT Margin | 10,84% |
Umsatzwachstum 5J | -0,36% |
EBITDA Wachstum 5J | 0,46% |