Frei nach Peter Lynch und Warren Buffet soll man ja in Dinge investieren, die einem im täglichen Leben begegnen und die man sehr gut versteht. Bei der Match Group, der Mutter von der erfolgreichen Dating App Tinder kam bei mir glücklicherweise vor einiger Zeit beides zusammen.
Aus meinem persönlichem Umfeld habe ich mitbekommen, dass einige Paare sich über Tinder kennen gelernt haben und damit sehr happy waren, während andere Freunde es für andere Zwecke nutzten…;)! Aus meiner Zeit bei Holtzbrinck Digital wusste ich noch wie hoch der Anteil für Marketing normalerweise bei Datingseiten war und Tinder hat es geschafft dank diesem überlegenen Produkt ohne Marketing zum wahrscheinlich größten Datinganbieter der Welt zu werden. Da ich Grindr die Dating App für Schwule kannte, habe ich vor Tinder sogar damals vorgeschlagen so etwas für Heteros zu entwicklen, bekam aber das Feedback, dass das mit Frauen nicht funktioniert (Tinder, Grinder, der Name ist auch ähnlich…). Aber welche Firma hört schon auf einen kleinen Analysten direkt von der Uni ;). Naja habe dann dort auch recht schnell gekündigt, als ich der Meinung war , dass ich da nicht so viel lernen konnte…
Auch war mir klar, dass man damit Geld verdienen konnte und ich bin über einen Techcrunch Artikel auf den Start von Tinder Gold gestossen, womit die User sich nun gegen Geld Vorteile auf dem Datingmarkt verschaffen konnten, was absolut Sinn macht ;). Die Modelle von Analysten sind bei einem neuen Produkt meist sehr langsam und die Aktie wurde aufgrund ihres geringen Free Floats auch kaum gecovered. Dies war zusammen mit der damals fairen Bewertung genug eine größere Position aufzubauen, was sich danach vervielfacht hat.
Warum erzähle ich das? Einerseits habe ich ein neues Video zur Match Group ;), andererseits möchte ich damit ein Beispiel geben, wie es gelingen kann mit, was ich einen speziellen Investment Case nenne, den Markt zu schlagen, da das Ereignis auf das ich spekulierte, noch kaum im Kurs enthalten war. Funktioniert leider nicht immer so gut und bei der Match Group habe ich auch einen großen Teil der Aktien leider zu früh verkauft, weil sie sehr teuer wurden und das Risiko von Facebook mir zu groß erschien. Auf solche Ideen kommt man aber immer wieder, wenn man als Konsument mit offenen Augen durch die Welt geht. Und das oft früher als die vermeintlichen Profis und New York oder London. Das weiß ich auch so genau, weil ich für gewisse Zeit auch so einer mal war, aber das ist wiederum ein Thema für ein längeres Video ;). Hier gibt es erstmal mein Video zur Match Group:
