Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Ströer Media Aktie
Ströer bietet Werbetreibenden Werbeplätze von Plakaten, Billboards, Bildschirmen und Webseiten an und nimmt dafür einen Anteil, bzw. Ströer gehören die Bildschirme und sie müssen Miete für das Anbringen zahlen. Über Stroer-direkt.de können Werbetreibende nun auch online direkt ihre Außenwerbung buchen, was ein wirklich innovatives Produkt ist und vor allem für kleine Werbetreibende und local businesses interessant ist.
Vor allem für große Marken und lokale Anbieter ist out-of-home relevant, da es ein idealer Ergänzungskanal für eine große Werbekampagne ist. Die Kunden sind dabei sehr diversifiziert und nur einer ist für mehr als 2% des Umsatzes verantwortlich.
Neben kleinen Plakaten und Bildschirmen hat man auch ein Segment namens BlowUp das temporär gigantische Plakate an Topstandorten aufstellt und so eine große Markenwirkung entfaltet. Hier ist man europaweiter Marktführer.
Im Digitalsegment hat man sich über Zukäufe verschiedene kleine Player ins Haus geholt, die jeweils verschieden Mediaformate (Video, Mobile vs. Display) abdecken. Ströer Media ist es dabei gelungen weitere Kundenaccounts zu gewinnen, die aber eher mittlerer Größe sind. Mit Adscale hat man auch einen Resteplatzmarktplatz, der aber es immer schwieriger gegen Google haben wird. Insgesamt kann man fast alles anbieten, aber das Onlinemarketingfeld ist hart umkämpft und man tritt dabei letztendlich gegen Firmen wie Google an. Inzwischen ist Stroer aber der führende Onlinevermarkter in Deutschland, auch wenn dieses Geshcäftsfeld vermehrt an automatisierte Biddingsysteme gehen wird. Mit T-online hat man zwar eine reichweitenstarke, aber auch sehr angestaubte Webseite ins Portfolio geholt.
8/10
Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Ströer Media Aktie
Ströer ist vor allem in Deutschland, Polen und der Türke aktiv und in Deutschland zusätzlich ein führender Vermarkter um so den Kunden alles aus einer Hand anbieten zu können. Mit nur 5,5% Marktanteil im ooh Markt ist man Marktführer und möchte das auf 8% erhöhen, was zeigt, dass Ströer noch lange nicht an Wachstumsgrenzen in seinen Märkten stößt.
Das Out-of-Home Geschäft ist in Deutschland stabil, hat aber die Besonderheit, dass es das einzelne Medium ist mit dem man viele junge Menschen noch gut erreicht, da viele mit Adblocker surfen oder Onlinewerbung generell ignorieren. Wenn man auf die Bahn oder Bus wartet, ist man für Werbebotschaften durchaus zugänglich, dies gilt insbesonders bei attraktiven Bewegtbildern in U-Bahnen. Auch kann man zielgenau lokale Berufstätige targeten. Großplakate eignen sich auch sehr gut zur Markenbildung und Kunstform von Luxusmarken und verzeichnen noch das beste Wachstum. Strassenplakate hingegen nehmen ab und Transport steigt leicht.
Im Vermarktungsgeschäft vermarktet man Webseiten und bietet den Offlinekunden an dort Werbung zu schalten. Dieses Segment wird jedoch durch Google Admarkteplace und andere Displayspezialisten in Zukunft immer schwieriger werden, auch wenn es im Premiumbereich immer Marken geben wird, die nur in ausgewählten Umfeldern gezeigt werden wollen.
Der interessanteste Markt ist langfristig wohl der mit digitalen Werbeflächen, wofür man beispielsweise einen Vertrag für die Metro in Köln gewonnen hat. Hierbei entfällt das teure Auswechseln der Plakate und auch die Werbewirkung ist besser. Allerdings ist der Werbemarkt auch immer Schwankungen unterworfen, da man diese Ausgaben leicht zurückfahren kann. Langfristig werden Marken aber immer wichtiger und daher auch die Unternehmen die dabei helfen Marken zu erschaffen und pflegen.
7/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Ströer Media Aktie
CEO Udo Müller kann als Mitgründer von Ströer gelten. Der Mediziner hatte bereits mit 19 Jahren seinen ersten Verlag und stieg dann in der Werbebranche ein. Er kann als Vollblutunternehmer gelten und ist für die starke Entwicklung der Firma in den beiden letzten Jahrzehnten mitverantwortlich. Zusammen mit dem Sohn des Namensgebers hält Müller auch noch einen großen Anteil an dem Unternehmen das er 2010 an die Börse brachte. Aufsichtsrat Dirk Ströer ist auch im Onlinegeschäft über seine Beteiligungsholding Media Ventures tätig und kennt sich da durchaus aus. Mit der Übernahme von t-online.de (Durch Sachkapitalerhöhung, wodurch die Deutsche Telekom nun beteiligt ist) und der Interarctive Media, sowie OMS Vermarktern konnte man zu vernünftigen Preisen seine Marktstellung stark verbessern. Dazu kommt eine Erweiterung in Contentmodelle, wo kleine Webseiten wie Erdbeerlounge oder auch das innovative Content Fleet.
Ströer hat signifikante Schulden, die die Investitionen in die Strassenwerbung refinanzieren. Kann dadurch aber auch von Zinssenkungen im Markt profitieren und seine Kapitalkosten senken.
Ob sich die Strategie mit dem Schwenk auf Digital auszahlen wird bleibt abzuwarten, Sinn macht sie allemal, da man die gleichen Kunden hat. Die Börse hat dies außerdem bereits stark honoriert. Die vielen Übernahmen lassen führen aber leicht dazu, dass Ströer sich übernimmt, bzw. die Integration schwer wird. Allerdings fokussiert man sich klar auf seine Kernmärkte, wo man immer noch stark wachsen oder zukaufen kann.
8/10
Wachstum und Margen der Ströer Media Aktie
Seit 2014 kann Ströer auch bei der Profitabilität kräftig wachsen, woram man die Skalierbarkeit erkennt und man auch höhere Margen als beim ou-of-home Geschäft erzielen kann. Der Werbemarkt ist aber auch immer Schwankungen unterworfen.
8/10
investresearch Bewertung der Ströer Media Aktie für den Investor
Die Ströer Aktie ist eine der Erfolgsstory der letzten Jahre. Aus fundamentaler Sicht gibt es aber inzwischen trotz der guten Aussichten nicht mehr so viele Kaufargumente, da die Aktie inzwischen sehr teuer ist und auch von Momentuminvestoren getrieben wurde. Langfristig wird das Onlineagenturgeschäft außerdem unter Druck geraten.
7,8/10
=> Faires KGV: 19
Name | STROER MEDIA AG |
ISIN | DE0007493991 |
WKN | 749399 |
Kürzel | SAX-XE |
Anlageuniversum | Aktien SDAX |
Faires KGV | 19 |
investresearch Bewertung | 7,8 |
Unternehmensfaktoren | 8 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 8 |
Produktqualität | 8 |
Marke | 8 |
Marktfaktoren | 7 |
Marktwachstum | 8 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 6 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Softfaktoren | 9 |
Management | 9 |
Unternehmenskultur | 7 |
Strategie | 8 |
Entrepreneurship | 10 |
Finanzfaktoren | 8 |
ROA | 2,29% |
EBIT Margin | 8,48% |
Umsatzwachstum 5J | 8,95% |
EBITDA Wachstum 5J | 26,08% |
KGV LTM bei Veröff. | 65,9 |