Stada ist ein führender Hersteller von Generika und (meist) rezeptfreien Markenpharmaprodukten mit starkem internationalem Fokus.
Wachstum und Margen der Aktie
Seit 2009 konnte der Umsatz und Konzerngewinn jedes Jahr gesteigert werden und das Wachstum scheint sich sogar zu beschleunigen, wenn man die Ukrainekrise heraus rechnet und Wachstum von 5% organisch über die nächsten Jahre ist realistisch. Allerdings konnte Stada nicht deutlich stärker als der Markt wachsen, aber dabei das Ergebnis stärker steigern als den Umsatz.
Das Vertrauen in die Resistenz und Zukunftsfähigkeit von Stada kann auch an den niedrigen Zinsen für den 350 Mio. Bond von 2013 ( 2,25%) abgelesen werden.
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Markt und Marktperspektive der Stada Aktie
Das Wachstum kommt vor allem von den Märkten in Osteuropa (Russland und Serbien), sowie Vietnam. Allgemein laufen immer mehr Patente der großen immer weniger innovativen Pharmariesen aus, was den adressierbaren Markt von Stada immer weiter vergrößert, denn schon heute beträgt der internationale Pharmamarkt eine Größe von 750 Mia. Euro, wozu aber vor allem noch patentgeschützte Markenpharmaprodukte gehören. Nur der Generikamarkt wird auf immerhin 110 Mia Euro geschätzt und ein Wachstum von 6% prognostiziert. In Deutschland ist der Markt für Generika ca. 6 Mrd. Euro, Zentraleuropa 22 Mrd. Euro, Osteuropa 9 Mrd. Euro und Asien ca. 7,5 Mrd. Euro groß. Dazu kommt der weltweite OTC Markt von 50 Mrd. Euro. Diese Märkte wachsen relativ konstant und konjunkturunabhängig.
Durch die Alterung der Weltbevölkerung, die insgesamt ja noch recht jung ist, sollte der Pharmamarkt weltweit überproportional wachsen und Gesundheit ist ein Thema, das nicht optional ist, wie der Kauf eines neuen Sofas.
Allerdings ist der Generikamarkt von niedrigen Margen und hohen regionalen regulatorischen Anforderungen geprägt.
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Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Aktie
Stada ist weltweit die Nr. 5 der Generikahersteller, hat also keinen Competitive Advantage oder Größenvorteile und wächst in etwa wie der Markt.
Die Einführung von Generika ist nicht simpel, denn man muss erst erforschen, wie das Mittel am besten nachgebildet werden kann, was bis zur Markteinführung eine Vorlaufzeit von 5-7 Jahren hat. Der Konzern hat also Entwicklungskosten für die Medikamente, betriebt aber keine eigene Forschung, was Risiken und Kosten senkt. Die Rohstoffe für die Generika werden dabei meist in Asien eingekauft.
Dabei ist das Portfolio der Generikaprodukte sehr diversifiziert und die Top5 Produkte tragen zu weniger als 10% des Umsatzes bei. Die stärksten Markenprodukte von Stada sind Apo-Go, Grippostad, Snup, Zaldiar und Chondroxid.
Die Pharmaprodukte werden über den Großhandel an Apotheken und Krankenhäuser vertrieben. Dabei ist vor allem Europa, insbesondere Italien, Belgien und Russland neben Deutschland bedeutend, auch wenn der Anteil von Vietnam und Südostasien (ca. 4% in 2013), sowie Osteuropa am stärksten wächst. In China tut Stada sich immer noch schwer und kann von niedrigen Niveau aus nicht wachsen. Durch die breite Diversifizierung auf Märkte und Produkte ist Stada aber von einzelnen regulatorischen Entscheidungen relativ unabhängig.
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Management, Strategie und Unternehmenskultur der Aktie
Dass die Strategie auf Emerging Markets zu setzten nicht ohne Risiko ist, konnte man an der Ukraine Krise erkennen, doch es ist positiv zu sehen, dass das Management in stark wachsenden Märkten versucht früh vertreten zu sein, wie beispielsweise in Myanmar. Auch kauft man selektiv für das Markenportfolio zu (z.B. Thornton & Ross und Aqualor), wo aber immer abzuwarten bleibt ob der Kaufpreis gerechtfertigt ist. Mit der Einführung von über 700 Produkten in 2013 verlässt man sich aber nicht auf Akquisitionen, sondern investiert auch organisch in den großen aber niedrig margigen Generikamarkt.
Im Bereich Markenprodukte setzt Stada auf lokale Marktführer, auch wenn das natürlich nicht überall umgesetzt werden kann, aber dieser Markt sollte vor allem in Wachstumsregionen stark wachsen und die Strategie sich auszahlen, denn das Management möchte verstärkt auf wenig regulatorisch geprägte verschreibungsfreie Markenprodukte setzten.
CEO Hartmut Retzlaff ist signifikant am Unternehmen beteiligt, das er schon seit 1994 leitet und hat zuletzt Aktien zugekauft (2013). So setzt er neben Wachstum auch auf Kostensenkungen mit dem Stada – built the future Programm.
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investresearch Bewertung der Stada Aktie
Neben einem solidem Wachstum, das von vielen Märkten getrieben ist, lockt nach einem Abflauen der Ukrainekrise auch eine Übernahmephantasie.
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=> Faires KGV: 15
Name | STADA ARZNEIMITT.VNA O.N. |
ISIN | DE0007251803 |
WKN | 725180 |
Identifier | SAZ-XE |
Anlageuniversum | Aktien MDAX |
Faires KGV | 15 |
investresearch Bewertung | 7,0 |
Finanzfaktoren | 8 |
ROA | 3,86% |
EBIT Margin | 21,55% |
Umsatzwachstum | 4,12% |
EBITDA Wachstum | 7,98% |
Marktfaktoren | 7 |
Marktwachstum | 9 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 4 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Unternehmensfaktoren | 6 |
Business Model | 6 |
Competitiv Advantage | 5 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 7 |
Softfaktoren | 8 |
Management Skills | 8 |
Unternehmenskultur | 7 |
Strategie | 8 |
Entrepreneurship | 7 |