OMV Aktie
Die OMV ist der führende deutschsprachige Ölkonzern.
Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der OMV Aktie
OMV tanzt auf vielen Hochzeiten. Nicht nur bezüglich der geographischen Märkte ist man eher diversifiziert, sondern auch in Der Wertschöpfung, da man von der Exploration, über das Raffinieren, bis zum Verkauf an den Endverbraucher über Tankstellen oder Gaskraftwerke alles anbietet.
Dies lässt aber in einem so entwickelten Markt wie der Ölindustrie, aber wenige Synergien zu und führt zu Komplexität, die bei den derzeitigen Problemen in den Ölförderregionen auf das Unternehmen durchschlagen.
Die Margen für das Raffineriegeschäft sind unter starkem Druck gekommen, da aufgrund des hohen Ölpreises und der vorher hohen Profitabilität die Kapazitäten weltweit jochgefahren worden sind.
Langfristig ist das Entdecken, Sichern und Fördern von Öl und Gas Ressourcen das lukrativste Geschäftsmodell, da alles andere eine Commodity ist. Es ist davon auszugehen, dass die Welt ihre Peakproduktion von Öl erreicht und der Bedarf mittelfristig immer noch steigt, ehe er langfristig aufgrund von rentablen nicht fossilen Energien sinken wird.
OMV ist dabei von der Entwicklung des Ölpreises, den Raffineriemargen und der Entdeckung und dem Zuschlag von Ölförderfelder abhängig und das auf einen Markt, der von Giganten und Staatskonzernen dominiert wird. Dies macht das Geschäft für einen mittelgroßen Anbieter wie es OMV in der Ölindustrie eher ist nicht einfach.
Der Ölpreis wird langfristig weiter steigen, aber kurzfristig ist er schwer vorherzusagen, da auch der Schiefergasboom in den USA nochmals für günstige fossile Energien sorgt und die Preise für Erdgas gedrückt hat.
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Produkt, Marke und Geschäftsmodell der OMV Aktie
Die OMV ist in drei Bereiche aufgeteilt:
- Exploration und Produktion
- Gas und Strom
- Raffinieren und Vermarktung
Das erste Segment ist damit das mit Abstand profitabelste. Im Produktionssegment ist man nämlich neben den stabilen Regionen Österreich und Norwegen vor allem auch in Krisenregionen wie Liberia, Tunesien, Pakistan Irak oder auch Russland, was zu Produktionsrisiken führt. Insgesamt ist man aber auf einem klaren Wachstumskurs und bis 2019 sollen neue Öl und Gasproduktionen von über 150 kboe/d in Produktion gehen, wovon man aber oft nur Minderheitsgesellschafter ist. Das Ziel von 400 bpoe/d in 2016 sollte aber erreicht werden, wenn es zu keinen weiteren Unruhen in Libyen und Jemen kommt.
Im Gassegment produziert man auch mittels eigener Kraftwerke Strom in der Türkei und Rumänien, deren Märkte aber recht stark reguliert sind. Auch verfügt man über eigene Gasspeicherstätten, zum Beispiel in Deutschland. Auch betriebt man eigen Gaspipelines und wollte mit dem Pipelineprojekt Nabucco Gas aus Aserbaidschan nach Wien bringen. Dies ist aber offenbar gescheitert, da Aserbaidschan sich für das Konkurrenzkonsortium TAP entscheiden hat (U.a. Statoil und E.On), das das Gas von der Türkei nach Italien liefern will.
Im Vermarktungssegment betriebt man beispielsweise große Raffinerien bei Wien und das bekannte Tankstellennetz von OMV in Österreich und Bayern.
Außerdem produziert OMV über die Beteiligung an Borealis Polyolefine und Basischemikalien wie Düngemittel, was die OMV Aktie nach unten absichert.
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Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der OMV Aktie
OMV wird von Gerhard Roiss seit 2011 geführt, der davor in Wien, Linz und Standford studiert hat und bereits seit 1990 im Unternehmen ist. Die Manager von OMV haben eine große Erfahrung im Ölgeschäft, jedoch kommen eher von weniger beeindruckenden Universitäten.
OMV möchte sein Portfolio umbauen und sich mehr auf upstream konzentrieren, das bis 2021 über die Hälfte des Umsatzes ausmachen soll. Upstream ist dabei die Produktion und Exploration an der Quelle, während Downstream für das Raffinieren und Vermarktung des Öl oder Benzins steht. Das Downstream hat dabei traditionell niedrigere Margen, da es mehr eine Commodity ist. Beim Umbau ist man schon weit fortgeschritten und upstream steht bereits für die Hälfte der Assets. OMV wird also in Zukunft mehr eigenes Öl produzieren und will seinen Output von 300kboe/d auf ca. 400 bis 2016 steigern.
Eine großen Aktienanteil an OMV hält der österreichische Staat und die arabische investmentholding IPIC. Es gibt dabei immer wieder Gerüchte, dass Gazprom in den Konzern einsteigen will, da man bereits bei einem Pipelineprojekt South Stream zusammenarbeitet, das die Ukraine umgehen soll. Dafür war auch die Annektion der Krim wichtig, da South Stream durch das Schwarze Meer nach Bulgarien führt. Wenn sich die Situation mit Russland beruhigt wäre OMV der Hub im Süden für russisches Gas nach Europa.
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Wachstum und Margen der OMV Aktie
OMV konnte in den letzten Jahren seinen Cash-Flow konsequent ausbauen, hat aber seit 2013 Probleme diesen Weg fortzusetzten. Die Ebit Marge und ROA sind für einen Ölkonzern bei diesem hohen Ölpreis nicht hoch. Wenn der Konzernumbau und Förderziele gelingt und sich die politischen Märkte beruhigen, sollte OMV wieder auf Wachstumskurs gehen und seine Margen verbessern.
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investresearch Bewertung der OMV Aktie für den Investor
Viel schlimmer konnte es für OMV nicht kommen, da es in allen Bereichen zu Problemen kam. Irgendwann wird sich das Blatt auch wieder wenden, aber das ist bei der politischen Lage in 2014 derzeit nicht absehbar. Eine Bewertung unter Buchwertgesichtspunkten kann dabei auch Sinn machen.
6,2/10
=> Faires KGV: 12
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
OMV Aktienkurs
Name | OMV AG |
ISIN | AT0000743059 |
WKN | 874341 |
Identifier | OMV-VI |
Anlageuniversum | Aktien Europa Select |
Faires KGV | 12 |
investresearch Bewertung | 6,2 |
Marktfaktoren | 7 |
Marktwachstum | 6 |
Marktgrösse | 10 |
Wettbewerb | 4 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 6 |
Marke | 6 |
Softfaktoren | 6 |
Management | 7 |
Unternehmenskultur | 5 |
Strategie | 6 |
Entrepreneurship | 5 |
Finanzfaktoren | 6 |
ROA | 3,77% |
EBIT Margin | 4,78% |
Umsatzwachstum 5J | 10,68% |
EBITDA Wachstum 5J | 4,49% |