Jenoptik ist ein Technikunternehmen im Bereich der Optoelektronik, was in vielen Bereichen zum Einsatz kommt.
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Jenoptik Aktie
Die Produkte von Jenoptik sind in fünf Anwendungsfelder aufgeteilt, die alle mehr oder weniger der Optik entsprungen sind.
- Laser und Materialbearbeitung
- Optische Systeme (Komponenten aus Glas, Infrarot Materialen und Kunststoffe, die in Medizintechnik zum Einsatz kommen)
- Industrielle Messtechnik (Maschinen für Automobilbau und Maschinenbau
- Verkehrssicherheit (Geschwindigkeitsmessanlagen und Verkehrskontrollen)
- Verteidigung und Zivile Systeme (Laser und Infrarotsensorik)
Jenoptik stellt also eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte her, was das Unternehmen komplex macht und man sich in Nischenmärkten bewegt. So wurde beispielsweise der Jenoptik VOTAN insgesamt erst ein paar Hundert Mal verkauft und ist ein Spezialroboter, der Sollbruchstellen bei PKW Airbags perforiert. Innovativ ist beispielsweise das Laserscanner-System TrafiStar S350 und man ist damit der einzige Hersteller weltweit der alle Technologien zur Verkehrsüberwachung anbieten kann. Im Bereich Messtechnik hat man beispielsweise ein Gerät im Angebot (Hommel-ETAMIC), wo man mobil Oberflächen messen kann.
Im Bereich Verteidigung (Laserentfernungsmesser) und Zivile Systeme (Wechselrichter für Flughafen), möchte man sich in Zukunft mehr auf Letzteres konzentrieren, auch wenn man hier beispielsweise Raytheon als Partner hat.
Auf Kundenseite ist man aber meist von größeren Kunden oder staatlichen Einrichtungen abhängig, was das Geschäftsmodell weniger attraktiv macht. Dadurch, dass man aber zumindest den Heimatmarktanteil in den letzten Jahren auf unter 40% senken konnte, senkt Jenoptik aber zumindest die Risiken.
Jenoptik ist dabei von einzelnen Projekten abhängig und als Investitionsgüterkonzern auch ein Zykliker:
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Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Jenoptik Aktie
Jenoptik bewegt sich auf dem Markt der Photonik, der eine Schlüsselwirkung in vielen Industrien des 21. Jahrhunderts nachgesagt wird.
Konkret ist es aber beispielsweise fraglich ob auch in 20 Jahren Geschwindigkeiten mit Radarfallen bei Autos gemessen werden, denn wenn diese selber fahren würden, bräuchte man auch keine Radars mehr, wie sie Jenoptik herstellt. Auch ist dieser Markt nicht sonderlich attraktiv, da man den Staat als Kunden hat.
Der spannendste Markt ist wohl der aus der der Optische Systeme, wo man die attraktive und wachsende Medizintechnikindustrie als Kunden hat und der Bereich Laser und Materialbearbeitung, was auch stärker wachsen sollte als die Weltwirtschaft, auch wenn derzeit der weltweite Markt für Laser ist weiterhin erheblich unter Druck ist. Langfristig ist das 3D-Lasergeschäft aber interessant. Auch hat man mit Jenoptik Diode Lab ein vielversprechenden Hersteller von Diodenlaser für LED´s im Portfolio.
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Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Jenoptik Aktie
Jenoptik wird seit 2007 von Dr. Michael Mertin geleitet, der zuvor Physik an der RWTH Aachen studiert hat und danach beim Fraunhoferinstitut und bei Carl Zeiss war. Er initiierte die Wachstumsstrategie, die auf Internationalisierung, Innovation und operative Exzellenz setzt. Dabei möchte man sich unabhängiger von einzelnen Branchenzyklen machen und mehr Servicedienstleistungen anbieten.
Die einzelnen Produktgruppen haben oft nur wenig miteinander zu tun, hier wäre es strategisch ratsam sich auf einzelne Bereiche mehr zu fokussieren, denn so ist man mehr ein Gemischtwarenladen, was auch für Investoren unattraktiver ist. Im Lasersegment soll auf Lean Produktion umgestellt werden, was auch Anpassungen bei der Mitarbeiterzahl erfordert.
Durch die vielen unterschiedlichen Standorte und Produkte hat man bei Jenoptik auch eine sehr unterschiedliche Unternehmenskultur, was Veränderungsprozesse erschwert und auch die Firmenindentität senkt. Auch ging Jenoptik aus einem DDR Unternehmen hervor, was nicht ideal für die Firmenkultur ist, auch wenn Jenoptik zu Recht als ein Erfolgsfall der Umwandlung gelten darf. Insgesamt sind die Mitarbeiter aber durchschnittlich zufrieden laut Kununu. Due Kultur ist eher technisch geprägt, ohne dass Jenoptik die Interessent der Aktionäre oder den Umgang mit Geld große Priorität einräumt.
Als Aktionär kann man sich immerhin über eine geringe Dividende freuen und Jenoptik hat einen ausreichend großen Streubesitz. Nur die ECE Industriebeteiligungs GmbH und die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH (Thüringisches Wirtschaftsministerium) sind signifikant mit 10-15% am Unternehmen beteiligt.
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Analyse Wachstum und Margen der Jenoptik Aktie
Jenoptik bewegt sich in zyklischen Nischen, kann aber aufgrund des oft eher geringen Wettbewerbs in seinen Hightechbereichen recht gute Ebit Margen von 8-10% erwirtschaften. In den letzten Jahren ist das Unternehmen dabei auch organisch gut gewachsen und in 2015 konnte das Wachstum wieder Fahrt aufnehmen.
Positiv ist, dass man den Cash-flow der vergangen Jahre konsequent genutzt hat um Schulden abzubauen, was die langfristige Profitabilität verbessert.
Jahr | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 |
Umsatz in Mio. | 485,1 | 521,7 | 548,3 | 473,6 | 506,1 | 543,3 | 1.008,1 | 600,3 | 590,2 |
EBIT in Mio. | 38,2 | 35,3 | 37,1 | -19,7 | 31,4 | 49,2 | 98,1 | 49,9 | 50,2 |
Gewinn in Mio. | 11,7 | -8,2 | 11,8 | -37,9 | 36,6 | 34,1 | 80,3 | 47,2 | 41,7 |
EBIT Marge | 7,88% | 6,77% | 6,76% | -4,15% | 6,20% | 9,05% | 9,74% | 8,32% | 8,50% |
Wachstum | 7,53% | 5,10% | -13,62% | 6,86% | 7,36% | 85,55% | -40,45% | -1,68% | |
Assets in Mio. | 1.065 | 834 | 696 | 646 | 622 | 638 | 656 | 677 | 711 |
Equity in Mio. | 275 | 277 | 277 | 271 | 270 | 300 | 326 | 348 | 380 |
ROA | 1,10% | -0,99% | 1,69% | -5,87% | 5,88% | 5,35% | 12,23% | 6,97% | 5,86% |
ROE | 4,25% | -2,97% | 4,25% | -13,98% | 13,54% | 11,38% | 24,61% | 13,55% | 10,95% |
# Aktien in T | 52.035 | 52.035 | 52.035 | 52.035 | 57.238 | 57.238 | 57.238 | 57.238 | 57.238 |
Div Rendite | 0,00% | 0,00% | 0,00% | 0,00% | 0,00% | 2,84% | 2,88% | 1,88% | 1,84% |
Kurs Jahrende | 7,50 | 6,25 | 5,00 | 3,79 | 5,40 | 4,56 | 7,38 | 12,35 | 10,37 |
Börsenwert in Mio. | 390 | 325 | 260 | 197 | 309 | 261 | 423 | 707 | 593 |
KGV | 33,4 | neg. | 22,1 | neg. | 8,4 | 7,7 | 5,3 | 15,0 | 14,2 |
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investresearch Researchreport und Bewertung der Jenoptik Aktie
Insgesamt ist Jenoptik ein Gemischtwarenladen mit vielen kleinen Nischen. Außer einer niedrigen Bewertung gibt es daher wenig Argumente zum Kauf, da der Shareholder Value Gedanke fehlt.
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=> Faires KGV: 12
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Jenoptik Aktienkurs
Name | JENOPTIK AG O.N. |
ISIN | DE0006229107 |
WKN | 622910 |
Identifier | JEN-XE |
Anlageuniversum | Aktien TECDAX |
Faires KGV | 12 |
investresearch Bewertung | 6,1 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 4 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 8 |
Marke | 7 |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 7 |
Marktgrösse | 5 |
Wettbewerb | 8 |
Zyklen und Regulierungen | 5 |
Softfaktoren | 6 |
Management | 6 |
Unternehmenskultur | 6 |
Strategie | 6 |
Entrepreneurship | 5 |
Finanzfaktoren | 6 |
ROA | 7,25% |
EBIT Margin | 8,34% |
Umsatzwachstum 5J | 1,83% |
EBITDA Wachstum 5J | 5,76% |