Während in Deutschland politisch noch alles seinen Gang geht und sich z.B. die Wähler in Niedersachsen sich nicht von der Russlandpolitik der SPD und der Wirtschafts- und Atomenenergiepolitik der Grünen haben abschrecken lassen, dreht sich das Rad der Geschichte gefühlt immer schneller. Nicht nur in Russland, wo es mehr Anzeichen von Instabilität gibt, sondern auch im Iran.
Über die Freundin einer Freundin habe ich persönlich selber in meiner Gymnasialzeit mitbekommen, wie schwierig das Thema Kopftuch auch in Deutschland ist. Die Mitschülerin wollte kein Kopftuch tragen, wurde aber von den Eltern dazu gezwungen, weswegen sie sich vor der Schule bei einer Freundin in westliche Kleider umzog. Später musste sich auch mehr oder weniger jemanden heiraten, der ihr vorgegeben wurde. Dadurch habe ich einen gewissen persönlichen Bezug zu dem Thema und möchte hier keinem zu Nahe treten, aber aus aktuellen Anlass muss man sagen:
Man kann daher den Mut der Frauen im Iran nicht hoch genug schätzen, die für ihre Freiheit aufbegehren und ihr Leben auch dafür lassen kein Kopftuch zu tragen. Wer sich für Frauenrechte einsetzt, sollte vielleicht mehr dort ansetzten, als beim Gendern hierzulande. Anders als uns manche hier weismachen wollen, ist das Kopftuch sehr wohl ein religiöses Symbol geworden, das sich zwar nicht explizit (Nach meinem Wissen) im Koran findet, aber vom Islam auch zur Unterdrückung der Frau genutzt wird. In der Türkei wurde von Atatürk daher beispielsweise das Kopftuch an Universitäten verboten.
Die Proteste drehen sich dabei natürlich nicht nur um das Kopftuch, was aber der Auslöser und das Symbol sind. Leider werden sie blutiger, gewinnen aber auch zusätzlich an Dynamik, da auch anscheinend erste Polizisten und zumindest die Händlerklasse das unterstützt. Ein Umsturz hier würde natürlich auch Putin weiter schwächen und könnte auch auch ein weiterer Schritt zu einer Modernisierung der islamischen Länder sein. Eine klare Trennung von Religion und Staat würde in dieser Region die Bildung einer Mittelschicht fördern und der Nahe Osten könnte vielleicht dann auch wieder ein Wachstumsmotor werden, der nicht nur von Öl bestimmt wird. Im Mittelalter war die Region Europa wohl von Wissenschaft und Lebensqualität überlegen und alleine das Beilegen von konfessionellen Religionskriegen wäre positiv für die Welt und auch die Aktienmärkte.
Aktuell gibt es so viele Krisen, aber man darf auch nicht vergessen, dass oft erst durch Krisen Probleme gelöst werden. Aber vielleicht bin ich da manchmal zu optimistisch und langfristig positiv für die Welt.
Kurzfristig bestimmen neben diesen politischen Unsicherheiten vor allem auch die Liquiditätskrise durch die FED eine große Rolle an den Märkten. Wenn es jedoch zu liquiditätsgetriebenen Verkäufen kommt, wie März 2020, Ende 2018 und natürlich 08/09 waren es meist gute Zeitpunkte zum Kaufen, wenn die Welt nicht untergeht.
Eine friedliche Woche wünscht
Philipp Haas