Digitale Banken sind längst mehr als ein kurzfristiger Trend. Weltweit gelingt es immer mehr Neobanken, profitabel zu werden – ein Punkt, an dem sich entscheidet, ob ein Geschäftsmodell nachhaltig funktioniert. Eine spannende Vertreterin dieses Modells ist die Instabank, ein norwegisches Fintech mit Ambitionen, das traditionelle Bankdienstleistungen digital neu denkt.
Ein Hybrid aus Startup und klassischer Bank
Die Instabank wurde ursprünglich in Norwegen gegründet und positioniert sich als „nordische Herausfordererbank“. Sie kombiniert die Agilität einer Neobank mit der Stabilität einer etablierten Finanzinstitution. Inzwischen verlegt das Unternehmen seinen Sitz nach Finnland, um eine europäische Banklizenz zu erhalten und damit den Marktzugang in weitere Länder zu erleichtern – auch in Deutschland ist die Instabank bereits mit einer eigenen Kreditkarte aktiv.
Ihr Fokus liegt auf Kreditkarten, Konsumentenkrediten und Baufinanzierungen, also profitablen, aber zugleich skalierbaren Bankprodukten. Eine Besonderheit ist zudem ein digitales Mietkautionskonto, das in Partnerschaft mit anderen Anbietern betrieben wird – ein praktisches Produkt, das den Eintritt in den deutschen Markt erleichtert.
Attraktives Geschäftsmodell mit vielen Ertragsquellen
Das Neobank-Modell gilt als attraktiv, weil es mehrere Einnahmequellen bietet: Zinsmargen, Gebühren aus Kreditkarten, Cross-Selling im Wealth Management und weitere Zusatzdienste. Zudem wechseln Kunden selten ihre Bankverbindung – was für hohe Kundenbindung sorgt.
Die Instabank nutzt diesen Vorteil geschickt: Sie verzichtet auf teure Filialnetze, arbeitet vollständig digital und kann dadurch eine niedrige Kostenquote (Cost-to-Income-Ratio) halten. Neben Konsumentenkrediten spielt auch das Segment Baufinanzierung eine wichtige Rolle – hier erzielt die Bank etwa 40 % ihres operativen Gewinns.
Interessant ist dabei, dass die Instabank auch Portfolios aufkauft, um schneller zu wachsen. So wurde zuletzt ein Immobilienfinanzierungsportfolio im Wert von rund 370 Millionen NOK (ca. 40 Mio. EUR) übernommen.
Solide Kennzahlen und ambitionierte Ziele
Mit einer Marktkapitalisierung von rund 120 Mio. Euro und einem KGV von unter 10 ist die Aktie auf den ersten Blick günstig bewertet. Die Bank zeigt stetig steigende Umsätze, wenngleich die Profitabilität zuletzt etwas schwankte. Dennoch ist das Ziel klar: Der Return on Equity (ROE) soll auf über 15 % steigen, und mittelfristig strebt das Management 200 Mio. NOK Gewinn an.
Besonders attraktiv für Anleger: Die Instabank zahlt bereits eine ordentliche Dividende und bietet so eine Mischung aus Wachstumsstory und Ertragskomponente – ein eher seltenes Profil unter den europäischen Neobanken.
Wachstum über die Nordics hinaus
Mit dem Umzug nach Finnland öffnet sich die Instabank für weitere europäische Märkte. Der Schritt soll Skaleneffekte ermöglichen und die regulatorischen Rahmenbedingungen vereinheitlichen. Dank Partnerschaften mit Plattformen wie Check24 kann das Unternehmen zudem kosteneffizient neue Kunden gewinnen – ein klarer Vorteil gegenüber vielen Fintech-Wettbewerbern.
Fazit: Eine unterschätzte Neobank mit Potenzial
Die Instabank steht exemplarisch für die neue Generation profitabler Digitalbanken. Sie vereint konservative Bankdisziplin mit digitaler Effizienz – und bietet Anlegern ein interessantes Rendite-Risiko-Profil.