Inflation ist das Maß um den Preise in einem Land steigen, ohne das eine Verbesserung des Produktes stattfindet.
Wenn die Geldmenge sich stärker als die Produktivität und das Gütervolumen ausweitet, führt dies meist zur Inflation. Es ist Aufgabe der Zentralbanken über ihre Geldpolitik, die Inflation auf einem gewünschten Niveau zu halten. Inflation führt zu einer Entwertung der Gläubiger, d.h. Menschen mit Tagesgeldkonten und Länder die Kredite vergeben verlieren real an Vermögen.
Auswirkungen von Inflation
Über starke Inflation kommt es daher zu Vermögensumverteilungen von den Sparern zu denen die kreditfinanzierte Real Assets, also physische Güter besitzen. Auch verursacht hohe Inflation „Schuhsohlenkosten“, da Firmen ständig ihre Preise ändern müssen, Menschen ständig ihr Geld zur Bank bringen müssen und mehr Unsicherheit herrscht.
Investmentstrategien gegen Inflation
In Deutschland gibt es eine weit verbreitende Angst vor der Inflation, da man einerseits eine Gläubigernation aus Sparern ist und andererseits die Hyperinflation von 1923 noch im kollektiven Gedächnis ist, die das komplette liquide Volksvermögen vernichtet hat. Als Anleger ist man der Inflation aber nicht schutzlos ausgeliefert und kann diese sogar nutzen, wenn man aktiv handelt und sie frühzeitig erkennt. Dazu sollten Sie Investments in Tagesgeld, Sparbuch, Festgeld und langläufigen Anleihen vermeiden. Der beste Assetmix bei Inflation besteht aus:
- Eigenen Immobilien, die auch mit einer langläufigen festen Hypothek belastet sind zur Eigennutzung oder Vermietung
- Aktien, die leicht ihre Preise anpassen können (Beispiel Google oder auch Immobilienaktien)
- Gold und andere physische Vermögenswerte
- Harte Währungen
Inflation anhand eines Beispiels
Angenommen die gesamte Wirtschaft besteht nur aus einem Dorf nur 50 Kühen als Vermögenswerten. Als Währung sind 50 Goldmünzen im Umlauf, und und eine Kuh hat den Wert von 1 Goldmünze. Außerdem gibt es Schulden innerhalb des Dorfes von 50 Goldmünzen. Das gesamte Vermögen der Volkswirtschaft besteht dann aus dem Äquivalent aus 100-50=50 Goldmünzen. Wenn man eine Bilanz aufstellen würde wären also auf der Aktivaseite 50 Kühe a 1 Goldmünze, sowie Forderungen im Wert von 50 Gold. Auf der Passivseite wären Fremdkapital oder Kredite von 50 Gold und ein Eigenkapital von 50 Gold.
Angenommen es wird Gold im Dorf gefunden und die verfügbaren Goldmünzen verdoppeln sich auf 100 Goldmünzen, es gibt aber nicht mehr Kühe und Häuser als zuvor. Da nun doppelt soviel Gold im Umlauf ist, es aber nicht mehr zu kaufen wird, werden die Preise der Kühe sich auch verdoppeln um den realen Wert wieder in Einklang zu bringen. Dies kann man so erklären, dass derjenige der die 50 Goldmünzen findet anfängt Kühe zu kaufen, wodurch der Preis steigt, denn selbst wenn es ihm gelingen würde alle 50 Kühe zu einem Preis von 1 Gold zu kaufen, hätten die anderen danach 100 Gold baer keine Kühe, weswegen es aufgrund des Gleichgewichtes sich auf den Preis von 2 Gold einpendeln wird.
Auf der Aktivaseite befinden sich dann 50 Kühe a 2 Goldmünzen und 50 Gold Forderungen, während auf der Passivseite 100 Gold Eigenkapital und 50 Gold Fremdkapital steht. Hier sieht man auch klar, dass die Gläiber dadurch benachteiligt worden sind. Angenommen Bürger Müller hatte davor 10 Gold als Forderung, aber keine Kühe. Er hätte sich davor damit 10 Kühe kaufen können und nach dem Goldfund kann er sich nur noch 5 Kühe davon kaufen. Andersrum hatte der Bauer Thomas zuvor 4 Kühe aber einen Kredit von 4 Gold um diese zu finanzieren, also kein Nettovermögen. Nach dem Goldfund kann er 2 Kühe verkaufen und damit seine Schulden begleichen, hat aber dann 2 Kühe als Nettovermögen.
Dieses Beispiel verdeutlicht welchen Einfluss eine Geldmengenausweitung haben kann, aber insgesamt findet bei einer Inflation nur eine Vermögensumverteilung statt, die aber Wirtschaftskrisen auslösen kann. Spanien im 17. Jhd konnte beispielsweise das Gold aus Lateinamerika nicht verdauen, da es zu hause eine Inflation auslöste.