Aktienanalyse H&R Aktie
Die H&R AG ist ein Unternehmen der Spezialchemie, sowie in der Produktion von Präzisions-Kunstoffteilen tätig.
Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der H&R Aktie
Die H&R bewegt sich in einem Commodity Geschäft mit einer relativ niedrigen Wertschöpfungstiefe, was niedrige Margen zur Folge hat. An den Margen kann man erkennen, dass es genügend Raffineriekapazitäten für die Produkte der H&R gibt und hohe Löhne und Energiepreise in Deutschland sind sicher kein Standortvorteil für einen Produktionsstandort.
Die H&R AG ist vor allem in Deutschland tätig weitet jedoch seinen Markt gezielt aus und eröffnet Niederlassungen auf der ganzen Welt.
Da der Ölpreis die größte Inputvariable ist, an der auch alle Produktpreise gemessen werden, ist der Umsatz der H&R AG sehr abhängig davon. So kann eine Verdoppelung des Ölpreises auch zu einer Umsatzverdoppelung führen, was aber sich nicht auf der Gewinnseite niederschlagen muss. Dies gilt selbstverständlich auch andersherum.
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Produkt, Marke und Geschäftsmodell der H&R Aktie
H&R produziert aus Ölabfallprodukten hochwertige Spezialprodukte und ist der Meinung, dass Öl zum Verbrennen viel zu schade ist. Das Unternehmen verfügt über eigene Raffinerien in Hamburg und Salzbergen, ist aber weltweit mit Niederlassungen vertreten.
Über einen komplexen Raffiniationsprozess wird dort aus dem Rohölderivat atmosphärischer Rückstand (Ein Abfallprodukt der Ölindustrie), Bitumen, Weichmacher, Paraffin, Grundöl, Schmierstoffe, technisches Weißöl und medizinisches Weißöl gewonnen. Diese Produkte kommen in einer Vielzahl von Industrien zum Einsatz, wie beispielsweise bei Pflanzenschutzmitteln, Klebstoffen, Farben, Gummiindustrie und Baustoffe. Insgesamt werden über 800 verschiedene Produkte aus dem Prozess gewonnen. Die Risiken sind also sehr breit diversifiziert.
Dieser Bereich ist dabei in die Sparte national mit den beiden deutschen Raffinerien und international mit zahlreichen Misch- und Konversionsanlagen, wo rohölbasierte Einzelstoffe veredelt werden, aufgeteilt.
Die Präzisionskunstoffteile kommen in der Automobilindustrie und in der Medizintechnik zum Einsatz, jedoch ist diese Sparte umsatzseitig zu vernachlässigen (ca. 5%).
Das Geschäftsmodell sah ursprünglich den Verkauf der Produkte vor, aber aufgrund des Margendrucks hat man in der Raffinerie Salzbergen auf Auftragsfertigung umgestellt, was die Volatilität und den Kapitalbedarf senkt.
Die Vision bei H&R liegt in der „grünen Raffinerie“, was man sich auch hat schützen lassen. Dies bedeutet, dass versucht wird noch aus dem letzten Tropfen Öl ein wichtiges Produkt herzustellen.
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Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der H&R Aktie
Vorstandsvorsitzender ist ein Urenkel des Gründers namens Niels H. Hansen seit 2012. Er hat die Firma allerdings nicht selber aufgebaut, sondern verdankt es auch dem Aktienanteil seiner Familie, dass es diese Firma führen kann. Dies ist nicht ohne Konfliktpotenzial, da seit dem die Entwicklung der Aktie und der Firma nicht zufriedenstellend ist. Er ist jedoch seit 1990 im Unternehmen und hatte wichtige Transkationen und Projekte mit verantwortet und wird von seinem Vater im Aufsichtsrat kontrolliert. Positiv ist, dass der Vorstand weite zukauft, so auch zu niedrigen Kursen in 2014.
Die Familie Hansen, die auch Namensgeber ist, ist nicht nur signifikanter Anteilseigner am Unternehmen, sondern steht auch für hanseatische Kaufmanstradition. Die Familie hat dabei in der letzten Dekade ihren Anteil aufgestockt und hält nun die Mehrheit an der H&R AG.
Hansen möchte sich vom Rohölpreis unabhängiger machen und die Wertschöpfungstiefe vergrößern. Je „weiter“ die Produkte vom Öl entfernt sind desto unabhängiger ist dabei deren Preis vom Ölpreis. Dazu investiert man auch in Forschung und Entwicklung und setzt auch aufgrund der letzten Misserfolge konsequenter auf die Karte Internationalisierung. Zukäufe können dabei eine Rolle spielen, aber nur wenn der Preis und die Profitabilität stimmen.
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Wachstum und Margen der H&R Wasag Aktie
Die H&R AG ist 2012/13 zum Restrukturierungsfall geworden und musste entsprechende Maßnahmen einleiten, da Umsatz und Ertrag eingebrochen waren. Traditionelle kann man in diesem Commodity Business nur sehr geringe Margen erzielen und es bleibt abzuwarten ob es gelingt die Wertschöpfungstiefe zu erhöhen. Eine Belebung des Ölpreises würde zumindest den Umsatz wieder steigern. Das Eigenkapital wird dabei von den Verlustquartalen langsam aufgezehrt.
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investresearch Bewertung der H&R Wasag Aktie für den Investor
Sollte die Restrukturierung gelingen können hier hohe Gewinne erzielt werden, denn die Stimmung kann auch einmal sehr positiv werden, was die Aktienkurse von 2006 gezeigt haben. Jedoch ist es fraglich ob bei vorhanden Überkapazitäten, die ja nicht vom Mart verschwinden dies gelingen kann.
5,8/10
=> Faires KGV: 11
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Aktienkurs
Name | H+R WASAG |
ISIN | DE0007757007 |
WKN | 775700 |
Identifier | 2HR-XE |
Anlageuniversum | Aktien SDAX |
Faires KGV | 11 |
investresearch Bewertung | 5,8 |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 6 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Unternehmensfaktoren | 6 |
Business Model | 5 |
Wettbewerbsvorteil | 5 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 5 |
Softfaktoren | 8 |
Management | 6 |
Unternehmenskultur | 8 |
Strategie | 7 |
Entrepreneurship | 9 |
Finanzfaktoren | 4 |
ROA | -2,34% |
EBIT Margin | 0,63% |
Umsatzwachstum 5J | 3,24% |
EBITDA Wachstum 5J | -15,86% |