Aktienanalyse Hawesko
Hawesko ist ein führender Weinhändler, der Weine über das Internet und Versand, im Einzelhandel (Jacques ´Weindepot) und im Großhandel vertreibt.
Wachstum und Margen der Aktie
Vor allem das Wachstum im Onlinegeschäft ist stark, das mit 17% in 2014 zugenommen hat und nun auf ein beachtliches Niveau gebracht worden ist. Insgesamt kann man Hawesko aber noch nicht als Onlineplayer bezeichnen, da dies Geschäft noch deutlich unter 50% ausmacht. Dem Unternehmen gelingt es aber in einem stagnierenden Markt weiterhin Marktanteile zuzugewinnen.
Im Handel sind keine großen Margen zu erwarten, aber über die Größenvorteile will man eine beachtliche Ebitmarge von 7% erreichen. Der Roce ist dabei mit einem Ziel von 16% deutlich besser, was den geringen stationären Kosten als Händler geschuldet ist, da man die Filialen auch nur mietet und an Handelsvertreter herausgibt.
7/10
Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Aktie
E-Commerce hat einen derzeitigen Anteil von ca. 5% am deutschen Weinmarkt, was stark zunehmen wird. Insgesamt ist der Weinmarkt bisher aber stabil bis sinkend, weswegen Hawesko vor allem beim Shift zum Onlinehandel profitieren sollte, wo man nach eigenen Angaben der größte Händler weltweit ist.
Der Deutsche Weinmarkt für Weine über 4 Euro gehört zu den größten der Welt und Schätzungen gehen wieder von einem leichten Wachstum in Deutschland aus. Im Durchschnitt geben die Deutschen aber weniger als 2 Euro für Wein aus. Dieses Niedrigpreissegment ist mit 6 Mrd. auch deutlich größer als das Premiumsegment von Weinen über 4 Euro, die in Deutschland einen Umsatz von ca. 1-1,5 Mrd. erzielen.
Im Weinvertrieb herrscht aber hoher Wettbewerb, sowohl online als auch offline, da es eine Preisintransparenz gibt und die Margen sehr hoch sein können. Seit 2012 versuchen einige Start-Ups über einen reinen Onlinevertrieb Umsätze zu erzielen, aber keinem ist das bisher profitabel gelungen. So werden im Direktvertrieb oft Flaschen schlechter Qualität für weniger als ein Euro eingekauft und für acht bis neun verkauft. Hier ist es schwierig sich abzusetzen, aber mit den einzelnen Webseiten und auch der Retailstärke hat Hawesko die Kraft sich durchzusetzen.
7/10
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Aktie
Die Tätigkeiten des Haweskokonzerns, können in drei relativ gleich große Bereiche aufgeteilt werden, die in Deutschland jeweils führend sind:
- Weinvertrieb im Einzelhandel über Jacques Weindepot im mittleren Premiumbereich
- Versandvertrieb und Onlinevertrieb über Hanseatischer Weinkontor, Vinos.de und weitere Webseiten
- Großhandeln und Belieferung von Restaurants
Im Onlinegeschäft fährt man eine Multimarkenstrategie um verschiedene Weinkenner gezielt abzugreifen. So werden Webseiten wie vinos.de, The Wine Company, Carl Tesdorf und Hanseatischer Weinkontor betrieben. Auch hat man clever auch auf Content gesetzt und unterhält zahlreiche Weinblogs, die für die Produkte werben. Dieses Segment wird aber trotzdem noch vom Versandhandel dominiert, wo man einen 50% Marktanteil in Deutschland hat.
Auch das Offlinegeschäft kann zulegen, da Kunden auch die Beratung und die Haptik eines Ladens schätzten. Ein guter Wein ist auch ein Statussymbol und mit größerer Konsumfreude gibt man auch eher einmal mehr dafür aus. Dazu kommt, dass man im Einkauf von bessern Preisen profitieren kann als ein kleines Geschäft. Dabei profitiert Jacque vom Franchisesystem, den die Läden werden zwar selbst angemietet, aber von selbstständigen Handelsvertreten geführt, was eine bessere Markenerfahrung und Beratung ermöglicht.
Hawesko profitiert auch davon, dass es sehr gute Beziehungen zu Winzern unterhält und 4.000 Produkte exklusiv im Angebot hat. Man spezialisiert sich dabei auf die obere Mittelklasse, wo die Margen besser sind und die Auswahl wichtiger, denn im Niedrigpreissegment lohnt sich weder Fachhandel noch Onlinegeschäft.
7/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Aktie
Der CEO Alexander Margaritoff ist schon seit über 30 Jahren im Unternehmen und man kann den Stolz für das Aufgebaute heraushören. Er glaubt an das Unternehmen und seine langfristige Strategie und ist daran mit 30% beteiligt.
Erst seit 2009 betreibt Hawesko eine Internationalisierungsstrategie und konnte innerhalb weniger Jahre zweistellige Millionenumsätze in der Schweiz und Schweden erzielen. Vor allem Schweden ist interessant, da man über einen Versand von Hamburg aus, das schwedische Alkoholmonopol umgehen kann. Die zunehmende Größe und Onlinekompetenz erleichtert auch den Zugang Wachstumsmärkten wie China oder USA in Zukunft einmal anzugehen, denn Wein ist ein internationales Geschäft. Wenn etwas nicht funktioniert ist man aber auch konsequent und zeiht sich aus dem Geschäft zurück, wie beispielsweise das von Chateau Classic im Superpremiumsegment.
Beachtenswert ist auch, dass der seniore Vorstand so konsequent das Multichannelthema angeht und den Onlinehandel als Chance und nicht als Bedrohung sieht.
Auch wird eine konsequente Dividendenpolitik betrieben und auch der Aktionär mit ins Boot geholt. Die Kommunikation mit diesen ist als gut einzuschätzen.
8/10
investresearch Bewertung der Aktie für den Investor
Gut geführtes Unternehmen, das auch ein Thema fokussiert ist, in dem es sich auskennt. Beispiel für eine erfolgreiche Transformierung eines Offlineplayers.
7,3/10
=> Faires KGV: 16
Name | HAWESKO HOLDING AG SVG |
ISIN | DE0006042708 |
WKN | 604270 |
Identifier | HAW-XE |
Anlageuniversum | Aktien SDAX |
Faires KGV | 16 |
investresearch Bewertung | 7,3 |
Finanzfaktoren | 7 |
ROA | 6,94% |
EBIT Margin | 4,85% |
Umsatzwachstum | 6,54% |
EBITDA Wachstum | 2,90% |
Marktfaktoren | 7 |
Marktwachstum | 6 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 8 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 7 |
Marke | 8 |
Softfaktoren | 8 |
Management Skills | 8 |
Unternehmenskultur | 7 |
Strategie | 8 |
Entrepreneurship | 10 |