Die Hamburger Hafen AG betreibt den führenden Containerumschlaghafen in Deutschland.
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Hamburger Hafen Aktie
Der Hamburger Hafen agiert in folgenden Unternehmensbereichen:
- Containerumschlag
- Intermodal (Weitertransport ins Hinterland)
- Logistik (Schüttgut und Automobile)
- Immobilien (Vermietung von Wohn/ und Gewerbeimmobilien)
Beim Containerumschlag werden durchschnittlich 12.000 TEU entladen, was auf durchschnittlich 3000 LKWs 60 Züge und 12 Zubringerschiffe verteilt wird. Man ist hierbei die wichtigste Containerdrehscheibe zwischen Asien und Mitteleuropa mit den Terminals Altenwerder, Buchardkai, Tollerot und Eurogate. Man investiert dabei kräftig in das Produkt und Containerbrücken der neuesten Generation, um der Herausforderung der immer größer werdenden Containerschiffe zu begegnen. Mit dem Containerhafen Odessa hat man sich außerdem ein zusätzliches Standbein aufgebaut. Der Hamburger Hafen setzt dabei in auch auf Elektromobilität, da man die Windenergie nuten kann und PKW´s und Containertransporter, die viel im Einsatz sind so günstiger betreiben kann.
Das Geschäftsmodell des Hamburger Hafens sieht vor, dass eine Hafengebühr für die Verladung der Container von Kunden wie CMA CGM und Hapag-Lloyd erhoben wird. Mit Metrans bietet man Zugverbindungen nach Osteuropa und die nördliche Adria an und bietet auch Inlandterminals zur Zwischenverladung an.
Der Bereich Logistik hat bei der Hamburger Hafen AG eine eher niedrigere Bedeutung und wächst auch nicht mehr. Hier werden Beratungsdienstleistungen sowie alle Produkte erfasst die keine Container sind. Dazu gehören Südfrüchte, Schüttgüter und Automobile. Bei Schüttgütern hat man mit dem Hansaport die Anlage mit dem weltweit größten Automatisierungsgrad.
Ein attraktives Zubrot für das Unternehmen ist die Immobiliensparte, wo man mit der Sanierung der historischen Speicherstadt ein neues attraktives Viertel geschaffen hat, das für regelmäßige und kalkulierbare Einnahmen sorgt.
Die Produktqualität ist als hoch einzuschätzen, auch wenn es aufgrund von Überlastungen immer wieder zu Verspätungen kommt. Auch hat man als wichtigster Containerhafen in Deutschland einen Wettbewerbsvorteil und Größenvorteil im Zusammenspiel mit den Hinterlandverbindungen und der recht zentralen Lage von Hambuerg. Allerdings ist der Trend zu immer größeren Containerschiffen ein Nachteil, da dies zu steigenden Investitionen in die Elbvertiefung führt und der Hamburger Hafen für diese Giganten der Meere auch immer schwieriger zu erreichen ist. Gegenüber Rotterdam und selbst dem neuen Jade-Weser-Port hat Hamburg deswegen einen Nachteil, die immer mehr vollautomatisch funktionieren.
7/10
Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Hamburger Hafen Aktie
Der Handel wächst stärker als die Weltwirtschaft, auch wenn er langsam an Grenzen stößt. Davon profitiert insbesonders der Standard im Welthandel: Der Container. Vor allem der interkontinentale Handel wuchs bis 2006 sehr stark, eher er durch die Finanzkrise gestoppt wurde. Allgemein ist aber von einer langfristigen Belebung des günstigsten Transportmittel für große Güter auszugehen, da es noch kein weltumspannendes Eisenbahnnetz gibt und dieses auch nicht mit der Effizienz von Containerschiffen aufnehmen kann und auf den Bereich Container ist der Hamburger Hafen spezialisiert.
Jedes Schiff braucht dabei einen Hafen und Hamburg ist der wichtigste, der großen deutschen Exportwirtschaft und es ist nicht einfach diese Marktstellung zu kopieren, auch wenn es natürlich viel Konkurrenz mit Rotterdam oder anderen kleineren deutschen Häfen wie dem Jade-Weser-Port bei Wilhemshaven gibt. Auch sind im Zuge des Booms vor 2007 Überkapazitäten aufgebaut worden, die nun die Preise negativ beeinflussen und den Wettbewerb für den Hamburger Hafen erhöhen. Durch die Lage an der Elbe, die immer wieder ausgebuddelt wird, verfügt Hamburg auch nicht über den idealen geographischen Standort bei der Zufahrt, kann aber mit der gut ausgebauten Infrastruktur glänzen.
Ein Problem könnten die immer größer werdenden Schiffe darstellen, da für diese Giganten der Hamburger Hafen problematisch zu erreichen ist und man immer wieder vom Ausbau der Fahrrinne abhängig ist. Alleine das Freihalten der Fahrrinne kostet staatliche Stellen mehrere 100 Mio . Euro im Jahr, worauf der Hamburger Hafen angewiesen ist. Außerdem überlasten große Schiffe die Entladekapazitäten bei Nachfragespitzen.
Auch ist das Unternehmen etwas an seinem Standort gefangen, da das Wachstum begrenzt ist und der Zukauf weiterer Containerhafen nicht einfach ist, bzw. keine Synergien bringt. So hält man eine Beteiligung am Containerhafen in Odessa, was aber aufgrund der Ukrainekrise in Zukunft vermehrt Probleme bringen wird. Die Marktgröße ist also begrenzt.
Die Marktperspektiven sind gut, allerdings ist nicht mehr zu erwarten, dass der Containerumschlag mit einem Faktor 2-3 zum Welthandel wächst was noch vor der Krise der Fall war.
5/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Hamburger Hafen Aktie
Vorstand Klaus-Dieter Peters leitet das Unternehmen seit 2003 und absolvierte zuvor eine Ausbildung zum Speditionskaufmann. Er ist ein Logistikexperte, der sich bei Schenker hochgearbeitet hat, aber keine hohe formale Ausbildung vorweisen kann.
Positiv ist, das die verschiedenen Gesellschaften des Segments Intermodal nun unter einer einheitlichen Führung zusammengeführt worden, was eine gemeinsame strategische Ausrichtung und Zusammenarbeit erleichtert. Dieses Geschäftsfeld stellt auch eine Besonderheit da, da man dem Kunden Logistikdienstleistungen aus einer Hand anbieten kann, was kleinere Häfen meist nicht leisten können. Auch bindet man natürlich Kunden und Containerladungen, wenn diese auf einen Weitertransport per Schiene angewiesen sind. Hinterlandverbindungen sind also ein wichtiges Differenzierungsmerkmal eines Hafens, weswegen es umso wichtiger für den Hamburger Hafen ist diese zu modernisieren und auszubauen. Vor allem die Verbindungen in die Schweiz und Österreich werden dabei immer besser genutzt.
Die Phantasie der AG begrenzt der Fakt, dass der Hamburger Hafen im Mehrheitsbesitz der Stadt Hamburg ist, die diese Beteiligung strategisch sieht. Dies erhöht nicht die Interessensvertretung der Aktionäre, da für die Stadt Hamburg dies weniger ein Finanzinvestment ist, sondern mehr zur Stärkung des Standorts Hamburg beiträgt.
6/10
Wachstum und Margen der HHLA Aktie
Nach einigens guten Jahren bekam der Hamburger Hafen in 2015 die Krise der Containerschiffahrt zu spüren und auch das Problem der immer größer werdenden Containerschiffen. Trotz rückläufigen Umsatz und EBIT konnte der Gewinn aber weiter ausgebaut werden, was vor allem am erfolgreichen intermodalen Segment liegt. Bei einem Aufschwung des Welthandels würde der Hfen auch wieder stärker profitieren, aber nicht so stark wie die Containerschiffahrt.
Allerdings gibt es starke Minderheitsanteile und hohe Pensionsverpflichtungen.
6/10
investresearch Bewertung der Hamburger Hafen Aktie für den Investor
Der Hamburger Hafen befindet er sich größtenteils im Staatsbesitz und das Wachstum bei diesem Geschäftsmodell ist begrenzt. Auch belastet der Trend zu größeren Containerschiffen und eine zunehmende Gegenwehr bei der Elbausbudelung die Aussichten.
6,2/10
=> Faires KGV: 12
(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung des Autors wieder. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.)
Hamburger Hafen Aktienkurs
Name | HAMBURGER HAFEN |
ISIN | DE000A0S8488 |
WKN | A0S848 |
Kürzel | HHFA-XE |
Anlageuniversum | Aktien SDAX |
Faires KGV | 12 |
investresearch Bewertung | 6,2 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 8 |
Marke | 7 |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 6 |
Marktgrösse | 6 |
Wettbewerb | 6 |
Zyklen und Regulierungen | 5 |
Softfaktoren | 6 |
Management | 5 |
Unternehmenskultur | 7 |
Strategie | 7 |
Entrepreneurship | 4 |
Finanzfaktoren | 6 |
ROA | 3,44% |
EBIT Margin | 15,36% |
Umsatzwachstum 5J | 3,90% |
EBITDA Wachstum 5J | 2,75% |
KGV LTM bei Veröff. | 14,0 |