Analyse Fidor Aktie
Fidor ist eine Finanzcommunity und innovative Direktbank.
Wachstum und Margen der Aktie
In 2013 konnte die 2003 gegründet und seit 2007 an der Börse gelistete Fidor erstmals signifikant schwarze Zahlen schreiben (Dies wurde durch Erbringung einer Sachwerteinlage aber erst ermöglicht) und die Einlagen konnten mit über 50% gesteigert werden, aber seitdem konnte bezüglich der Trafficzahlen kein Wachstum mehr erzielt werden, weswegen nicht von einer starken Verbesserung des Umsatzes in 2014 auszugehen ist. Das Provisionsergebnis konnte sich auf 3 Mio. verdoppeln in 2013 und macht Fidor zu einem Wachstumswert. Auslöser dafür ist vor allem auch die eigene Software.
Da die IT und das Produkt aber stehen, sollte es Fidor bei einem Umsatzwachstum gelingen die Profitabilität deutlich zu steigern.
8/10
Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Aktie
Die Finanzkrise sollte ein modernes Bankkonzept Flüge verleihen und Fidor ist durchaus einiges gelungen in den letzten Jahren, wenn auch die Wettbewerb und die Kundenaquisitionskosten im Bankgeschäft hoch sind, da es gut finanzierter Wettbewerber mit hohen Marketingbudgets gibt.
Insgesamt ist der Wettbewerb im Onlinebanking sehr hoch, was man an CPC auf Suchbegriffe wie Kredit und Girokonto von 5-15 Euro erkennen kann, was es nach Konversion schwierig macht in diesem Bereich profitabel zu sein. Als relativ kleiner und innovativer Anbieter sollte man aber von der sich andeutenden Fintech Revolution mit profitieren, da man sowohl im B2C, als auch B2B Geschäft vertreten ist.
6/10
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Aktie
Das Produkt ist die Webseite fidor.de über die Tagesgeld, Festgeld, Kreditkarten, sowie eine Beratung über die Finanzcommunity angeboten wird. Fidor ist aber auch eine eigene Bank mit Banklizenz, die Kundengelder verwaltet und an dem Zinsspread zwischen Einlagen und Krediten verdient. Man will sich als moderne und faire Bank mit WEB 2.0 Elementen positionieren. Für Privatkunden deckt man alle Dienstleistungen einer Bank ab oder vermittelt diese. Auch ist man aktiv in den soziallen Netzwerken und möchte Kunden auch über innovative Finanzprodukte informieren. Dies soll die Kundenakquisitionskosten senken und zu Freunde werben Freunde führen.
Das Kernprodukt von Fidor ist dabei das SmartGirokonto, das keine Kontoführungsgebühren erhebt und es ermöglicht Geld an Emailadressen oder Twitteracccounts zu überweisen. Auch kann man eine Prepaidkreditkarte ohne Jahresgebühr erhalten, was zum Reisen oder Gelegenheitsnutzer mit schlechtem Schufaeintrag interessant ist. Das dieses Produkt Potenzial hat und als eine Alternative zu DKB oder anderen Direktbanken ist, zeigt, dass 37% der Communityregistrierungen in das SmartGirokonto konvertiert werden konnten, was außerordentlich gut ist und die Kundenaquisitionskosten niedrig hält. Aus dem SmartGirokonto heraus können dann innovative Services wie Social Trading oder Lending angeschlossen werden, was hohe Provisionserlöse bringt.
Über ein Bonusprogramm werden Kunden entlohnt, die sich aktiv in die Community einbringen und Finanzberater können die Plattform zur Positionierung nutzen. Der Ansatz von Fidor ist durchaus vielversprechend, allerdings ist es fraglich ob eine Bank und Community wirklich zusammengehören, da man ja auch Produkte anbietet, die sich wenig von denen von Wettbewerben unterscheidet und man bezüglich dieses ja nicht unabhängig ist.
Trotzdem hat es Fidor geschafft eine frische Bankenmarke zu etablieren, die vom Vertrauensverlust der Finanzkrise nicht getroffen worden ist.
Fidor hat eine eigene Finanzsoftware namens fOS entwickelt, die Angebote von Drittanbietern integrieren lässt und auch als White-Label-Lösung an andere Banken zu Modernisierung derer Software genutzt werden kann. Diese Software hat auch dazu geführt, dass Fidor als innovativste deutsche Internetbank ausgezeichnet wurde und die Produktqualität als hoch einzuschätzen ist.
Daneben ist Fidor aber auch eine normale Bank die Kredite und Factoringvertäge aufkauft und sich bietende Gelegenheiten nutzt, was aber kein besonders Geschäftsmodell ist.
8/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Aktie
Der Gründer der Fidor Bank Matthias Kröner hat zuvor die DAB Bank mit aufgebaut. Mit Fidor will er nun nochmals etwas Ähnliches erreichen und die User mit einer Community und eigenen Finanzprodukten erreichen. Lange war aber die Strategie von Fidor nicht ganz klar, da man nicht einfach erkennt, was das Unternehmen wirklich will. Mit innovativen Modellen wie dem Geldnotknopf, wo man schnell einen geringen Kredit bekommt, hat Firma Furore in den Medien gemacht, aber ob das wirklich so genutzt wird darf auch bezweifelt werde.
Es ist davon auszugehen, dass Kröner aber vor allem um Banking mit Freunden geht und am Spaß an der Sache, da er finanziell ausgesorgt hat und eine sinnvolle Dienstleistung anbieten will. Er ist auch noch signifikant am Unternehmen beteiligt und dadurch unternehmerisch incentiviert. Die Einbindung der Kunden in die Entwicklung von Dienstleistungen und der gesuchte Dialog auf Augenhöhe ist sicherlich etwas Neues in der deutschen Bankenlandschaft.
8/10
investresearch Bewertung der Aktie für den Investor
Die VC/PE Investoren halten noch einen großen Anteil was einen Kursrutsch beim Verkauf auslösen könnte,. Fidor hat sich aber trotzdem produktseitig gut entwickelt, auch wenn es schwer ist in einem solchen Markt vorherzusehen, wie gut ein Produkt wirklich ist und welches sich durchsetzten wird.
7,5/10
=> Faires KGV: 17
Name | Fidor |
ISIN | DE000A0MKYF1 |
WKN | A0MKYF |
Identifier | F5R-XE |
Anlageuniversum | Aktien Sonstige |
Faires KGV | 17 |
investresearch Bewertung | 7,5 |
Finanzfaktoren | 8 |
ROA | N/A |
EBIT Margin | -25,22% |
Umsatzwachstum | 55,00% |
EBITDA Wachstum | N/A |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 6 |
Marktgrösse | 9 |
Wettbewerb | 4 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Unternehmensfaktoren | 8 |
Business Model | 7 |
Wettbewerbsvorteil | 7 |
Produktqualität | 9 |
Marke | 8 |
Softfaktoren | 8 |
Management Skills | 8 |
Unternehmenskultur | 7 |
Strategie | 8 |
Entrepreneurship | 9 |