Auf dem Schlachtfeld wird die Ukraine immer erfolgreicher wird und kann nach der peinlichen Annexion (Welcher Aggressor hat je Länder annektiert, die er nicht kontrolliert und dabei ist zu Verlieren?) von vier Regionen durch Russland nicht nur das strategisch wichtige Lyman erobern, sondern der Ukraine gelang auch ein Frontdurchbruch im Norden von Kherson. Die russische Mobilisierung ist bisher noch nicht wirksam und könnte noch stärker die Schwächen des Regimes offen legen. So sind 1,5 Mio. Uniformen anscheinend verschwunden und Soldaten müssen ohne Nahrung und Dach über Kopf anscheinend teilweise im Freien campen. Hunderttausende fliehen derweil. Dies führt dazu, dass in Russland die Stimmung immer mehr kippt, da die Niederlagen auch durch Propaganda kaum mehr verheimlicht werden können. Inzwischen ist auch eine Mehrheit der Russen gegen eine Fortsetzung des Krieges!
Diese eigentlich positive Nachrichten lassen jedoch das Risiko eines zumindest taktischen Atomschlages der Russen steigen. Das bedeutet, dass es immer noch sehr unwahrscheinlich ist, aber das Risiko ist nicht mehr theoretisch ist, sondern real. Eine Niederlage gegen einen als von den Russen angesehnen Vassallenstaat wird das Regime jetzt wohl kaum noch überleben. Eine Niederlage gegen NATO und USA hingegen wäre wohl hinnehmbar. Dies ist wie beim Fussball, wo der Trainer ja auch nicht nach einer Niederlage gegen den FC Bayern und FC Barcelona gehen muss, sondern gegen eine als unterklassig wahrgenommene Mannschaft.
Da es derzeit nicht so ausschaut, als würde die Mobilisierung viel ausrichten, hat Putin kaum noch weitere Möglichkeiten zu eskalieren. Ein taktischer Atomschlag auf verstreute Militäreinheiten hätte militärisch wahrscheinlich nur eine überschaubare Auswirkung, würde aber natürlich Europa schocken. Die USA haben anscheinend für diesen Fall klar gemacht, dass sie sämtliche russische Truppen in der Ukraine, einschließlich der Krim vernichten würden….
Solche Überlegungen sind natürlich Gift für die Börse, die einen schwarzen September hinlegte. Was kurzfristig passiert in diesen Zeiten weiß keiner, aber ich denke es ist klar, wenn Panik herrscht es nicht mehr der Moment ist zu verkaufen, sondern eher zu kaufen, zumal nun die besten Börsenmonate nach 3 schlimmen Quartalen kommen. Es ist am Dunkelsten vor dem Morgengrauen und auch wenn es zynisch klingt: Wenn es wirklich zu einem Atomkrieg kommen würde, ist es auch etwas egal was man im Portfolio hat. Dies ist also ein Risiko mit dem man nicht rechnen braucht, sondern man kann auch auf positive Nachrichten hoffen. Z.B. Ein Sturz von Putin und im Iran.
Auch führen Krisen auch dazu, dass die Zentralbanken einlenken und in Panik verfallen, wie zuletzt in England, wo anscheinend einige Pensionskassen den Zinsanstieg bei den Anleihen nicht verkraften. Dies ist ein Risiko was auch in den USA droht, wo es wohl auch deswegen zu Liquidierungen von Aktien solcher Investoren kam. Wenn Aktien deswegen auf dem Markt geschmissen werden, ist es normal ein guter Kaufzeitpunkt, da dies ja keine fundamentale Gründe hat. Dies steigert auch den Druck auf die FED, dass sie diese m.E. überhastete Politik in Zeiten größter Krisen nicht weiter fortsetzten kann, was dann zu einer Erholungsrally führen würde.
Hoffen wir auf das beste an diesem Tag der Deutschen Einheit
Philipp Haas
P.S.
Während Aktien schon viel eingepreist haben, steht das dem deutschen Immobilienmarkt noch bevor. Es dauert aber 1-2 Jahre bis sich das neue Zinsniveau bei den Preisen widerspiegelt. Außerdem gibt es natürlich auch weitere Gründe die für sinkende, bzw. stabile Immobilienpreise sprechen. Es gibt aber nun auch harte Daten, die zeigen, dass der deutsche Immobilienboom vorbei ist, wie ich in diesem Video zeige.