In einer Welt, in der viele KI-Aktien bereits auf hohem Niveau gehandelt werden, gibt es immer noch Hidden Champions, die unter dem Radar fliegen. Eine dieser Aktien ist Elliptic Labs – ein kleines, profitables norwegisches Unternehmen, das eine klare Nische mit großer Skalierbarkeit besetzt. Dank starker Partnerschaften, geschützter Technologie und solider Finanzen könnte Elliptic Labs eine der spannendsten AI-Aktien Europas sein.
Was macht Elliptic Labs so besonders?
Elliptic Labs entwickelt KI-basierte Softwarelösungen, die physische Sensoren in Smartphones und Laptops ersetzen. Über patentierte Algorithmen werden Signale – wie Ultraschall, Bewegung oder akustische Impulse – analysiert, um Funktionen auszulösen, die bislang spezielle Hardware benötigten. Ein Beispiel: Das Display schaltet sich automatisch ein, wenn das Smartphone aus der Tasche gezogen wird, oder es geht aus, wenn man telefoniert – ohne Näherungssensor.
Die Software von Elliptic Labs wird dabei lizenzbasiert pro verkauftem Gerät abgerechnet. Für Smartphone-Hersteller sind die Lizenzgebühren so gering, dass es wirtschaftlich unattraktiv ist, selbst vergleichbare Lösungen zu entwickeln. Für Elliptic Labs hingegen bedeutet jedes verkaufte Gerät hochmargigen Zusatzumsatz – bei praktisch gleichbleibenden Kosten.
Starke Partner – auch ohne Apple und Samsung
Die Kundenliste ist zwar (noch) nicht prominent mit Apple oder Samsung besetzt, aber dennoch beeindruckend. Xiaomi, Lenovo, Vivo und weitere chinesische Hersteller zählen zu den Partnern – gemeinsam stehen sie bereits für über 500 Millionen Geräte mit integrierter Elliptic-Labs-Technologie.
Während man ursprünglich nur im Smartphone-Bereich tätig war, verzeichnet Elliptic Labs inzwischen 20 % des Umsatzes mit Laptops – ein Segment, das erst seit rund zwei Jahren bedient wird und großes Potenzial bietet. Weitere Wachstumsmöglichkeiten bestehen im Smart-Home- und IoT-Markt, wo Sensoren zunehmend durch Software ersetzt werden könnten.
Finanziell solide & profitabel
Trotz der geringen Unternehmensgröße ist Elliptic Labs bereits profitabel. Der Umsatz lag zuletzt bei rund 20 Millionen USD, soll aber im laufenden Jahr um 60–70 % zulegen. Die operative Marge steigt mit jedem neuen Gerät, da die Kostenstruktur extrem schlank ist: Ein kleines Tech-Team mit hoher Spezialisierung, kaum Mehraufwand pro zusätzlichem Kunden – ein Paradebeispiel für hohe operative Hebelwirkung.
Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 120 Millionen Euro, was in Anbetracht des Wachstums und der Profitabilität als günstig erscheint. Das KGV für 2026 liegt bei etwa 13, während andere KI-Werte teils mit Faktor 40 oder mehr bewertet sind.
Warum der Markt noch nicht reagiert hat
Trotz aller positiven Entwicklungen hat die Aktie bislang kaum Aufmerksamkeit erhalten. Gründe:
- Kleine Marktnische: Sensor-Ersatz klingt für viele Investoren nicht nach großer Innovation – dabei steckt hier enormes Potenzial.
- Fehlende große Namen: Apple und Samsung fehlen auf der Kundenliste – noch.
- Quartalsvolatilität: Der Umsatz hängt stark davon ab, wann bestimmte Geräte starten. Ein Quartal ohne große Produktstarts wirkt dann schnell schwach, obwohl das Gesamtjahr stark sein kann.
Doch: Der Start von 23 neuen Smartphones im laufenden Jahr (Stand Mitte 2025) spricht für eine dynamische zweite Jahreshälfte. Zudem besteht durch neue Partnerschaften weiteres Upside – und bei vorhandenen Kunden wie Xiaomi skaliert jeder neue Gerätestart sofort mit.
Fazit: Kleine Aktie mit großem Potenzial
Elliptic Labs ist eine hochprofitable, skalierbare Softwarefirma, die durch clevere Patente eine stetig wachsende Nische besetzt. Der AI-Charakter ist nicht laut, aber sehr real – die Lösungen ersetzen Hardware, senken Kosten und sparen Energie.
Mit einem geschätzten fairen KGV von unter 15, einem Umsatzwachstum von 30–70 % und einer starken Cash-Position ist die Aktie trotz des niedrigen Bekanntheitsgrads äußerst attraktiv. Wer frühzeitig auf skalierbare Geschäftsmodelle mit technologischem Vorsprung setzen möchte, sollte sich Elliptic Labs genauer anschauen.
Disclaimer: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Philip Haas ist über seinen Fonds in Elliptic Labs investiert. Ein möglicher Interessenskonflikt besteht. Anleger sollten stets ihre eigene Recherche durchführen.