Aktienanalyse Deutsche Forfait
Die Deutsche Forfait hilft Exporteuren bei der Zahlungsabwicklung und handelt mit Forderungen.
Wachstum und Margen der Aktie
Seit der Gründung vor 10 Jahren konnte das Unternehmen stark wachen und bereits ein Volumen von deutlich über 6 Mrd. Euro forfaitieren.
5/10
Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Aktie
Die Finanzkrise hat zu einer Marktbereinigung der Factoringunternehmen geführt und auch die Emerging Markets wachsen weiterhin stark und werden stabiler. Dies bedeutet auch, dass die traditionelle deutsche Exportindustrie vermehrt in diese Länder exportieren wird und ein Forfaitisierungsangebot, wie das der Deutschen Forfait kann dazu das Risiko senken und den Markteintritt erleichtern.
Die Deutsche Forfait ist also ein Profiteur des Wachstums der Emerging Markets und der deutschen Exportwirtschaft, was den Markt und die Aussichten positiv aussehen lassen. Als kleines inhabergeführtes Unternehmen, der auf eine Nische spezialisiert ist, kann man durchaus den großen Banken Paroli bieten, die auch solche Services anbieten (können),
6/10
Produkt, Marke und Geschäftsmodell der Aktie
Die Deutsche Forfait kauft deutschen Unternehmern Forderungen aus Emerging Markets ab, da diese das Risiko nicht übernehmen möchten und verdient an dem Spread und der damit verbundenen Risikoübernahme. Bei Exportgeschäften in Länder mit hohen Risiken sind oft lange Zahlungsziele üblich, die für exportorientierte Mittelständler wertvolles Kapital binden. Durch Forfaitierung erhält der Exporteur schnell Liquidität, verbessert seine Bilanzstruktur und überträgt die Risiken eines Zahlungsausfalls an einen Dritten. In Deutschland nennt man das Geschäft auch Factoring (Unterschied Rahmenvertrag vs. Einzelforderung bei Forfaitisierung), was von Banken und anderen Anbietern betrieben wird.
Die Deutsche Forfait hat sich hierbei auf die Nische des Exportgeschäfts mit Ländern spezialisiert, die viele rationelle Banken meiden, wie beispielsweise Pakistan, Kolumbien, Weißrussland und auch der Iran, was hohe Chancen und Risiken mit sich bringt.
Diese aufgekauften Forderungen werden von dem Unternehmen strukturiert und aufbereitet und an institutionelle Investoren verkauft. Deshalb übernimmt die Deutsche Forfait auch nur indirekt das Risiko für einen Forderungsausfall, da man diese idealerweise gleich an Banken, die Know-how in dem Bereich haben weiterverkauft. Im Durchschnitt erhält man für diese Vermittlung und Strukturierung 2% auf die Forderung, was die Bruttomarge darstellt, von der Gehälter und Löhne gezahlt werden müssen. Sollte der Weiterverkauf aber nicht gelingen, ist man ähnlich wie eine Investmentbank beim Underwriting dazu gezwungen die Forderung auf die eigenen Bücher zu nehmen. Die Forderungen sind meist durch eine Garantie der Hausbank des Importeurs oder einer anderen privaten oder staatlichen Versicherung gedeckt und bieten so ein interessantes Chance-Risiko-Profil. Dazu hat man sich ein gutes internationales Netzwerk mit über 11 Büros erarbeitet.
Neben dem ursprünglichen Kerngeschäft ist man auch am Aufbau eines eigenen Trade Finance Fonds und würde dazu zum Assetmanager werden, was aber noch nicht als Erfolg bezeichnet werden kann. So ein Fond ist für institutionelle Investoren aber durchaus interessant, da man in der derzeitigen Niedrigzinsphase diversifizierte Zinseinnahmen generieren kann. Auch können Banken diesen Fond unter einer eigenen Marke als Whitelabel Lösung an ihre Kunden vertreiben.
Auch will man über ABS Strukturen, die man aus der amerikanischen Immobilienkrise kennt, nicht Investment-Grade Forderungen bündeln und diese zu einem Portfolio „verwursteln“, das dann ein positives Kreditrating bekommt. Wir alle wissen wie das in Amerika ausging, aber bei den höchst unterschiedlichen Ländern wie Afrika, Asien und Latam, wären diese ABS nur bei einer massiven Emerging Market Krise betroffen und die Deutsche Forfait auch nur, wenn sie von diesen ABS noch zu viele auf den eigenen Büchern hätte.
Diese beiden Produkte würden aber das Geschäftsvolumen und die Umsatzmöglichkeiten des Unternehmens deutlich steigern.
5/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Aktie
Vorstand Ullrich Wippermann musste im Zuge einer Krise mit einem Irangeschäft, was einen Bruch mit der Blockadepolitik der Amerikaner darstellen soll gehen. Er hat auch einen Großteil seiner Aktien anscheinend verkauft. Diese Untersuchungen führten auch dazu, dass der Jahresabschluss 2013 nicht rechtzeitig veröffentlich worden konnte. Der restliche Vorstand macht einen soliden Eindruck ohne fachlich zu glänzen.
Die Strategie auf Emerging Markets, vor allem auch Afrika, ist nicht ohne Risiko aber lukrativ. Von Handelsgeschäften mit dem Iran hätte man allerdings besser Abstand genommen, da man nun auf einer Blockliste steht, was viele Kunden abschreckt, sowie auch dazu führt, dass Forderungen nicht eingetrieben werden können und die Umsätze sinken lässt, sowie die Gefahr einer Insolvenz hinauf beschwört. Es bleibt abzuwarten, wie sich des entwickeln wird, wenn der Streit aber beigelegt werden sollte, wäre enormes Kurspotenzial vorhanden, da ja genügend Eigenkapital vorhanden ist.
Was bedenklich stimmt ist jedoch der hohe Kupon bei der Anleihe, der zu steigenden Fremdkapitalkosten geführt hat, was zwar die Liquidität verbessert aber das Unternehmen auch riskanter macht.
6/10
investresearch Bewertung der Aktie für den Investor
Kommt man runter von der Liste der USA, wie wird der Jahresabschluss 2013 aussehen. Dies ist ähnlich wie bei einer Bank schwierig von der Ferne aus zu beurteilen. An dem Anleihenpreis erkennt man, dass auch ein Totalverlust er Aktie möglich ist oder eine Vervielfachung, das ist Spekulation.
5,6/10
=> Faires KGV: 11
Name | DF DEUTSCHE FORFAIT |
ISIN | DE0005488795 |
WKN | 548879 |
Identifier | |
Anlageuniversum | Aktien Sonstige |
Faires KGV | 11 |
investresearch Bewertung | 5,6 |
Finanzfaktoren | 5 |
ROA | N/A |
EBIT Margin | N/A |
Umsatzwachstum | N/A |
EBITDA Wachstum | N/A |
Marktfaktoren | 6 |
Marktwachstum | 7 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 5 |
Zyklen und Regulierungen | 5 |
Unternehmensfaktoren | 5 |
Business Model | 6 |
Wettbewerbsvorteil | 6 |
Produktqualität | 5 |
Marke | 4 |
Softfaktoren | 6 |
Management Skills | 5 |
Unternehmenskultur | 5 |
Strategie | 7 |
Entrepreneurship | 7 |