Sehr geehrte Dividenden-Investoren,
nachdem ich vor zwei Wochen auf die Entwicklung des Bund-Future (kurz Bund) hingewiesen habe, kam es in dieser Woche zu einer veritablen Korrektur nach unten. So schnell kann es manchmal gehen. Eben übersprang der Bund-Future noch die 160 Punktemarke, was eine Null-Rendite für Anleger bedeutet, und nun gibt der Kurs nach und fällt innerhalb einer Woche um über 4 Prozent auf 154 Punkte. Vier Prozent Verlust in einer Woche kling nicht viel, ist aber bei einer Staatsanleihe eine Menge und stellt laut Reuters den größten und schnellsten wöchentlichen Verlust in der Geschichte des Bundes dar.
Noch befindet sich der Bund in luftiger Höhe, wenn man den langfristigen Verlauf betrachtet, ist es noch zu früh, um von einem Crash zu sprechen. Aber diese Korrektur in so kurzer Zeit zeigt, wie dünn die Luft auf dem Gipfel wird. Die Zentralbanken haben in den letzten Jahren durch ihre Kaufprogramme (auch QE genannt) und Absenken der Leitzinsen eine gewaltige Blase bei den Staatsanleihen aufgepumpt.
Quelle: www.ing-diba.de
Auch wenn die EZB über die Notenpresse die Kurse von Staatsanleihen über einen langen Zeitraum in die Höhe treiben kann und damit die Renditen bei Null hält, kommt irgendwann der Punkt, an dem der „Markt“ zurückschlägt und sich von Anleihen, die keine Rendite mehr einbringen, trennt. Manchmal geht das schneller als man denkt. Sollte es zu einer massiven Verkaufswelle kommen und der Kurs weiter nach unten gehen, bedeutet das im Umkehrschluss steigende Renditen und eine mögliche Zinswende.
Historisch führten steigende Zinsen zu einem Entzug von Geld aus den Aktienmärkten und damit zu massiven Kurskorrekturen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Bund entwickelt und welche Konsequenzen sich für die Bewertungen bei Aktien ergeben. Eins ist sicher: die Risiken am Anleihe- und Aktienmarkt werden größer!
Es bleibt spannend,
Ihr Patrick Schubert