Neben der Valueanalyse, die versucht mittels einer Bewertung der Firma eine Unterbewertung festzustellen wollen Aktionäre die die Aktientrendanalyse nutzen von Aktientrends profitieren. Hier gibt es eine Vielzahl verschiedener Ansätze, aber der Grundgedanke ist, dass Aktien Trends aufweisen, d.h. wenn die Aktie in der letzten Woche gestiegen ist, die Wahrscheinlichkeit höher als 50% ist, dass sie die nächste Woche (oder Jahr) ebenfalls steigt. Am unten stehenden Chart von Amazon kann man sehen, wie die Aktie über mehrere Jahre einen positiven Trend hatte, was Aktionäre, die auf die Aktientrendanalyse Wert legen anzieht. Oft kann sich eine Aktie mittels eines Trends über ihren Wert hinausbewegen, ehe es dann zum Trendbruch kommt. Diese Übertreibung kann sowohl nach oben als auch nach unten stattfinden und kann. Idealerweise verbindet man die Value und Trendanalyse, den beide haben unserer Meinung nach ihre Berechtigung.
Ein sehr erfolgreicher Investor, der diese Trendfollowing Strategie angewandt hat ist John Henry, dem auch die Boston Red Sox gehören. Trendinvestoren nutzten meist Trendlinien, Trendkanäle und auch den ADX, der die Stärke eines Trendes widergeben kann.
Je nachdem welchen Zeithorizont man für die Aktientrendanalyse hat, schaut man sich unterschiedliche Charts an, was dazu führt, dass von zwei Aktientrendinvestoren der eine long und der andere short sein kann, da die Aktie kurzfristig negativen Trend aufweist, aber langfristig einen positiven.
Auch wissenschaftlich ist im Zuge der Öffnung zu Behavioral Finance inzwischen bewiesen, dass Trends Überrenditen erwirtschaften können, was ein Anzeichen gegen die völlig effizienten Märkte wäre. Dies ist aber auch nicht unlogisch, denn gerade bei zyklischen Industrien, muss man sich das wie bei der Mode vorstellen. Erst interessiert sich niemand für eine Aktie, ehe erste „Trendsetter“ den Wert für sich entdecken. Dies bleibt von weiteren Anlegern nicht unbemerkt und auch die Zahlen der Firma verbessern sich allmählich, weswegen der Kurs anzieht. Irgendwann wird der Optimismus so groß und auch vermehrt Trendfollower steigen in den Wert, dass sehr viele in dem Wert investiert sind. Wie bei der Mode auch, ist das aber kein langer Zustand, da Trendsetter nicht das tragen wollen, was alle tragen weswegen sie sich von dieser Mode bzw. der AKtie wieder verabschieden. Hier kann dann ein Trendbruch entstehen, der die Aktie wieder nach unten schickt. Oft profitieren Aktien auch direkt von solchen Modetrends, nämlich wenn sie die Mode direkt produzieren würden.