Die Agency-Theorie (Englisch: Principal Agent Theorem) beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Eigentümer oder Aktionären (Principal) und Managern (Agent) bei einer Firma. Da in größeren Firmen der Eigentümer meist nicht mehr selbst die Firma operativ führt, sondern dies anderen überlässt versucht man die Interessen der Manager möglichst ähnlich mit denen der Eigentümer auszugestalten. Das Ziel der Agency-Theorie ist daher, dass man möglichst keine Interessenkonflikte zwischen Eigentümer und Managern hat. Beispiele hierfür sind Aktionoptionen und andere leistungsbasierte Bezahlungen, die jedoch langfristig ausgestaltet sein sollten.
Ein Problem ist nämlich, dass ein Manager oft darauf incentiviert ist kurzfristig das Ergebnis zu optimieren oder eher risikoavers ist, da er wenn eine riskante Entscheidung nicht aufgeht als Nichteigentümer eher weniger zu gewinnen hat, aber viel zu verlieren hat, nämlich seinen Job.
Der wichtigste Aufsatz zu diesem Thema wurde 1976 von Michael Jensen veröffentlicth und der auch auf die Informationsasymetrie (Unterschied im Informationsstand) zwischen dem Manager und dem Eigentümer hinweist. Der Manager weiß nämlich über den genauen Zustand des Unternehmens oft besser Bescheid als der Eigentümer und kann dieses Wissen auch zu Ungunsten des Eigentümers einsetzten.
Im Idealfall der Principal-Agent Theorie bestehen daher sehr geringe Informationsasymetrien und geringe unterschiedliche Interessen zwischen Eigentümern und Managern. Umgekehrt können viele Wirtschaftsbetrugsfälle wie Enron auch durch hohe Informationsasymetrien (Aktionäre haben Geschäftsmodell nicht gut verstanden und hatten natürlich auch keine Kenntnisse des Betruges) und falsche Incentivierungen (Manager waren nur auf kurzfristige Quartalszahlen ausgerichtet) erklärt werden