Scalable ist ein neuer Online-Vermögensverwalter, der seinen Kunden gegen Gebühr ein ETF-Portfolio erstellt und verwaltet. Die Gründer waren so nett ein paar Fragen zu beantworten.
Wie kam es zu der Gründung und der Idee von Scalable Capital?
Hinter Scalable Capital steckt ein fünfköpfiges Gründerteam. Florian Prucker, Erik Podzuweit, Patrick Pöschl und Adam French arbeiteten einst zusammen bei Goldman Sachs. Der Fünfte im Bunde ist Stefan Mittnik, Professor an der LMU München, der auf dem Gebiet der Finanzökonometrie und Risikoforschung arbeitet. Während unserer Zeit bei Goldman Sachs haben wir auch in der Betreuung von Geschäfts- und Privatkunden gearbeitet. Wir haben damals einen guten Überblick über die bestehenden Finanzprodukte für Privatanleger bekommen. Immer häufiger haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie eine zeitgemäße, faire und professionelle Geldanlage für Privatkunden aussehen könnte – eine Geldanlage, die wir guten Gewissens auch unseren Freunden empfehlen könnten. Unsere Antwort lautet Technologie. So haben wir gemeinsam mit Professor Stefan Mittnik einen digitalen und technologie-getriebenen Service entwickelt, der die professionelle Vermögensverwaltung demokratisiert.
Welches Problem will Scalable Capital lösen?
Von Freunden und Bekannten wurden wir immer wieder zur privaten Geldanlage befragt. Leider fehlte uns auf die Frage “Was soll ich mit meinem Geld machen?” eine gute Antwort. Banken sind zu teuer, zu vertriebsorientiert und zu umständlich, Selbermachen kostet zu viel Zeit und Nerven, ein klassischer Vermögensberater kommt meistens erst ab einer halben oder sogar einen ganzen Million Anlagevolumen in Frage. Scalable Capital ist nun unsere Antwort.
Welchen Mehrwert bietet das Produkt? Warum soll ich nicht selber einfach ETFs kaufen?
Kern unseres Angebotes ist eine in Zusammenarbeit mit Professor Stefan Mittnik entwickelte Risikomanagement-Technologie, die die Geldanlage mit Blick auf die vom Kunden gewählte Risikotoleranz permanant überwacht. Auf Basis der bei der Kontoeröffnung abgefragten persönlichen Daten schlagen wir dem Kunden eine von 23 Risikokategorien vor und stellen ihm ein entsprechendes, global diversifiziertes ETF-Portfolio zusammen. Im Anschluss überwachen wir das Portfolio mit Hilfe unseres Risikomanagement-Tools rund um die Uhr und können sofort auf Veränderungen in Bezug auf die Risikosituation an den Märkten reagieren, indem wir dynamisch Anpassungen des Portfolios vornehmen.
Durch welche Parameter wird die Portfolioauswahl maßgeblich festgelegt und wie werden diese ermittelt?
Wir stellen unsere Kundenportfolios aus insgesamt vierzehn ETFs (Exchange Traded Funds)/Indexfonds in den vier Anlageklassen Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien zusammen. Diese bilden ca. 8.500 Einzelwerte aus bis zu 90 Ländern ab. So stellen wir eine globale Diversifikation der Kundengelder sicher. Dabei wählen wir für unsere Kunden aus 1.500 individuellen ETFs die für sie vorteilhaftesten aus, anhand von Kriterien wie z.B. Kosten, Liquidität und Tracking-Error.
Unsere Risikokategorien werden über die Kennziffer Value-at-Risk (VaR) beziffert. Kunden können mit Hilfe dieser Kennzahl definieren, welchen Wertrückgang sie innerhalb eines Einjahres-Zeitraums mit einer Wahrscheinlichkeit von 95%, also statistisch gesehen in einem von 20 Jahren, nicht überschreiten möchten. Sobald der Risikoausblick für das Portfolio mit einer Wahrscheinlichkeit von 5% einen höheren Wertrückgang prognostiziert, als vom Kunden festgelegt, schichten wir das Geld automatisch in risikoärmere Anlageklassen um. So verhindern wir unerwartet hohe Verluste. In ruhigen Marktphasen wiederum nehmen wir eine Umschichtung in risikoreichere Anlageklassen vor.
Die genaue Zusammenstellung der Portfolios orientiert sich also vor allem am Risikolimit des Kunden und der aktuellen Marktsituation in Bezug auf die Risikohaftigkeit der einzelnen Anlageklassen. Vereinfacht gesprochen versuchen wir, dem Kunden möglichst viele risikoreiche Wertpapiere ins Portfolio zu legen, da diese im Schnitt auch eine höhere Renditeerwartung haben, ohne dabei sein Risikolimit zu verletzen.
An welche Kundengruppe richtet sich Scalable Capital und wie wollt ihr neue Kunden ansprechen?
Unser Service ist für all jene gedacht, die beruflich zu stark eingespannt sind, um sich selbst um ihre Geldanlage zu kümmern, aber intelligent genug sind, sich in der Anlageberatung nicht über den Tisch ziehen zu lassen.
Was kostet dies für den Kunden?
Unsere Gesamtkosten betragen jährlich 0,75 Prozent des durchschnittlich verwalteten Kapitals. Das schließt die Konto- und Depotführung inkl. aller Handelsgebühren für Portfolioumschichtungen ein. Darüber hinaus fallen lediglich die direkt verrechneten Kosten für die ausgewählten ETFs von ca. 0,25% an, was einer Ersparnis von über 75% im Vergleich zu herkömmlichen Fonds entspricht. Es gibt keine versteckten Kosten, Ausgabeaufschläge, heimliche Kick-Backs oder sonstige Provisionen. Zum Vergleich: kaufen Sie Fonds über die klassische Bankberatung, können Sie von ca. 2,3% Kosten pro Jahr ausgehen, in manchen Fällen sogar deutlich mehr..
Warum seid ihr die Richtigen um das Problem zu lösen?
Wir haben als erstes unabhängiges FinTech-Unternehmen aus dem Bereich Vermögensverwaltung eine BaFin-Lizenz erhalten, was bedeutet, dass wir Kundenportfolios jederzeit umschichten dürfen, um sofort auf neue Marktsituationen reagieren zu können. Das können reine Vermittlungsplattformen natürlich nicht leisten. Dies ermöglicht uns auch, unsere eigens entwickelte Risikomanagement-Technologie einzusetzen, die uns ganz klar von allen anderen Anbietern absetzt, die ihren Kunden Portfolios mit vagen Begriffen wie “chancenorientiert” oder “konservativ” verkaufen.
Wir sind zudem das erste FinTech-Unternehmen Deutschlands im Bereich der Geldanlage, das komplett unabhängig von festgelegten Partnerfirmen in Bezug auf die Fondsauswahl arbeitet. Damit sind wir hierzulande die erste echte Alternative zu traditionellen Banken oder Fondsmanagern.
Wer sind die Konkurrenten von Scalable Capital?
Unsere größten Konkurrenten in Deutschland sind Tagesgeld und Sparbuch. Die große Mehrheit der Deutschen investiert noch immer in renditeschwache Finanzprodukte, die nicht einmal die Inflation ausgleichen können. Diesen Menschen möchten wir zu einer profitableren Geldanlage verhelfen.
Vielen Dank!