Gamesa ist ein führender spanischer Hersteller von Windturbinen, der auch Windparks selber entwickelt und verkauft. Die meisten Kunden sind Energiefirmen wie Iberdrola, Projektierer und Windparkinvestoren, die die von Gamesa selbst entwickelten und betreiben Windkraftanlagen kaufen oder gleich den ganzen Park übernehmen. Das Geschäftsmodell ist daher nicht so attraktiv, da Gamesa immer vom Verkauf der Anlagen abhängig ist, was aufgrund des Zinssatzes und der Energiepreise für starke Schwankungen sorgt. Es gibt außerdem durchaus Skalenvorteile, da die Entwicklung neuer Anlagen teuer ist, was für Gamesa im Vergleich zur größeren Vestas aber kein Wettbewerbsvorteil ist, da Gamesa nicht zu den 5 größten Windkraftturbinenherstellern auf der Welt gehört.
Gamesa ist vor allem außerhalb Europas stark und zwar in den Märkten China, USA, Indien und Lateinamerika, die fast für den gesamten Umsatz stehen. In Indien ist Gamesa Marktführer und ist hier im Vorteil gegenüber den dort unbeliebten chinesischen Wettbewerbern und unterhält dort eigene Produktionsstandorte.
Eine Stärke von Gamesa ist die für Schwachwindstandorte entwickelte G114-2.0 MW, die als Windkraftanlage des Jahres 2014 ausgezeichnet wurde, was ein Beleg für die verbesserte Produktqualität ist. Gamesa ist aber vor allem im Onshorebereich stark und bündelt seine Kräfte im Offshorebereich mit einem Joint Venture mit Areva.
Gamesa ist Bestandteil zahlreicher Nachhaltigkeitsindexe und hält viele Umweltawards.
Bewertung Geschäftsmodel, Produkt, Wettbewerbsvorteil und Marke der Gamesa Aktie
7/10
Research über Markt, Wettbewerb und Marktperspektive der Gamesa Aktie
Der Markt für Windenergie legt wieder zu, aber Gamesa rechnet damit, dass 2016 und 2017 sich der Markt wieder eintrübt da Europa und die USA weniger investieren werden, was aber nicht so kommen muss. Ab 2018 soll der Markts ich wieder spürbar beleben, da Windkraft immer wettbewerbsfähiger wird und vor allem China und Indien dies steuerlich stark fördern.
Als spanischer Produzent mit Exportmärkten sollte Gamesa auch stark vom niedrigen Euro profitieren, jedoch belasten die niedrigen Ölpreise Neuinvestitionen, die sich dann weniger rechnen. Solarparks sind nämlich als Großprojekte mehr in der Konkurrenz mit konventionellen Kraftwerken als dezentrale Solardachanlagen.
Wettbewerber für Gamesa sind die global tätigen Windkraftanbieter und lokal Champions wie Vestas, Enercon, Siemens, Goldwind, GE Wind, Nordex und Ming Yang und besonders im Onshore Bereich ist der Wettbewerb hoch, während er durch die fehlenden chinesischen Wettbewerber im offshore Bereich noch niedrig ist. Dazu kommt, dass Europa der größte Offshore Markt ist und diesem Bereich das größte Wachstum zugetraut wird, wo vor allem europäische Firmen im Vorteil sind.
7/10
Management, Strategie, Investor Relations und Unternehmenskultur der Gamesa Aktie
Gamesa ging aus einem alten Industriebetrieb hervor, trennte sich aber konsequent von den anderen Bereichen und wurde so zu einem führenden Windkrafthersteller weltweit, der vor allem im windigen Nordspanien groß geworden ist. Das Unternehmen kommt also aus dem Baskenland, das eine andere Unternehmenskultur als Südspanien pflegt.
Gamesa wird seit 2010 von Ignacio Martin geführt, der damit die erfolgreiche Restrukturierung von Gamesa zu verantworten hat. Martin studierte Elektroingenieurwesen an der Universität von Navarra und war zuvor in leitender Position bei verschiedenen Industrieunternehmen und ist auch mit dem Großaktionär Iberdrola eng verbandelt.
Strategisch könnte der Betrieb mehr eigener Windparks zu einer Ergebnisstabilisierung beitragen und es ist fraglich ob der Einstieg ins Solargeschäft in Indien ein kluger Schachzug wäre.
Strategischer Investor von Gamesa sind Iberdrola, der etwas gegen einen Eintritt von Gamesa in den Betrieb von Solarparks haben könnte, allerdings ließ die Finanzsituation dies bisher auch nicht zu. Auch gibt es gewisse Interessenskonflikte bei der Preisgestaltung von Solarparks zwischen Iberdrola und Gamesa.
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Analyse Wachstum, Gewinn, Bilanz und Margen der Gamesa Aktie
Gamesa konnte von der globalen Erholung der Windindustrie profitieren und wieder Wachstum und steigende Margen vermelden und vor allem die steigenden Verkaufszahlen geben Grund für Optimismus. Auch durch die Kapitalerhöhung hat sich die Schuldensituation verbessert und die Finanzierungskosten konnten gesenkt werden, was sich ab 2015 verstärkt bemerkbar machen sollte.
EBIT Margen von 8% sollten im Durchschnitt erreichbar sein und werden für 2015 angepeilt, die aber größeren Schwankungen ausgesetzt sind. Gamesa hinkt bei der Nettomarge aber hinter Weltmarktführer Vestas hinterher.
6/10
investresearch Beurteilung und Bewertung der Gamesa Aktie
Gamesa ist ein international gut aufgestellter Windkrafthersteller, der von der Bewertung her im Branchendurchschnitt liegt und für Valueinvestoren immer noch teuer erscheint.
6,7/10
=> Faires KGV: 14
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(Alle gemachten Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte spiegeln nur die Meinung und Erfahrung des Autors ohne Beeinflussung durch Entlohnung von Dritten wieder, der regelmäßig mit auf investresearch analysierten Aktien handelt. Es handelt sich nicht um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf)
Gamesa Aktienkurs
Name | GAMESA |
ISIN | ES0143416115 |
WKN | A0B5Z8 |
Kürzel | GAM-MC |
Anlageuniversum | Aktien Europa Select |
Faires KGV | 14 |
investresearch Bewertung | 6,7 |
Unternehmensfaktoren | 7 |
Business Model | 6 |
Wettbewerbsvorteil | 6 |
Produktqualität | 8 |
Marke | 7 |
Marktfaktoren | 7 |
Marktwachstum | 8 |
Marktgrösse | 8 |
Wettbewerb | 7 |
Zyklen und Regulierungen | 6 |
Softfaktoren | 7 |
Management | 7 |
Unternehmenskultur | 8 |
Strategie | 6 |
Entrepreneurship | 6 |
Finanzfaktoren | 6 |
ROA | 1,05% |
EBIT Margin | 5,87% |
Umsatzwachstum 5J | -8,52% |
EBITDA Wachstum 5J | -3,83% |
KGV LTM bei Veröff. | 33,8 |